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Outdoor-WC Wie Sie mit einer Gartentoilette Wasser sparen und Kompost herstellen

Komposttoilette in der Natur
Von wegen eklig oder primitiv: Eine Komposttoilette im Garten kann geruchsfrei sein und gute Dienste erweisen
© Artsaba Family / Adobe Stock
Vor allem in trockenen Sommern gilt es, so wenig Trinkwasser wie möglich zu verbrauchen. Hohes Einsparpotenzial besteht bei der Toilettenspülung. Eine Komposttoilette für den Garten kommt ohne Wasser aus

Inhaltsverzeichnis

Eine Komposttoilette oder Trockentoilette hat viele Vorteile. Ihr Einsatz spart wertvolles Trinkwasser und unnötige Wege ins Haus, zum Beispiel bei der Gartenarbeit oder während einer Grillparty. Außerdem können die Hinterlassenschaften kompostiert und als Dünger im Garten genutzt werden. Wie das funktioniert und worauf Sie achten müssen, erfahren Sie hier.

Eine Komposttoilette im Garten nutzen: So geht's

Anders als Spültoiletten benötigt die Komposttoilette keinen Wasseranschluss. Auch ein Abfluss entfällt damit, was die Installation der Trockentoilette deutlich vereinfacht. Bei richtiger Anwendung können Sie vollständig auf Chemikalien verzichten, um unangenehmen Gerüchen vorzubeugen. Chemietoiletten kommen zum Beispiel beim Camping zum Einsatz. In vielen Kleingärten sind sie mittlerweile verboten. Eine Chemietoilette muss nämlich bei einer dafür vorgesehenen Sammelstelle entleert werden. Anders die Trockentoilette: Ihren Inhalt können Sie im Garten entleeren und daraus wertvollen Kompost gewinnen.

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Aber von vorn: In der Anwendung ähnelt eine Komposttoilette dem WC im Haus. Sie verfügt über einen Klodeckel, eine Klobrille und statt des Abflusses über einen Auffangbehälter. Nachdem Sie Ihre Notdurft verrichtet haben, bedecken Sie sie mit Einstreu. Dabei kann es sich zum Beispiel um Stroh, Rindenmulch oder selbst gemachtes Schreddergut handeln - Hauptsache, das Material ist organisch. Auch eine Mischung verschiedener Materialien ist empfehlenswert. So können Sie zum Beispiel Grasschnitt oder vorkompostierte Grünabfälle unter die Einstreu mischen.

Noch weniger Gerüche mit einer Trockentrenntoilette

Die Einstreu dient nicht nur zur optischen Verdeckung der Hinterlassenschaften. Sie mindert auch die Geruchsbildung. Unangenehme Gerüche entstehen vor allem dann, wenn Urin und Kot in Berührung kommen. Eine besonders ausgeklügelte Variante der Komposttoilette ist daher die Trockentrenntoilette. Hier werden flüssige und feste Hinterlassenschaften in unterschiedlichen Kammern beziehungsweise Behältern aufgefangen und kommen gar nicht erst miteinander in Kontakt.

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Tipp: Auch bei einer einfachen Komposttoilette ohne Trennung können Sie Gerüche weiter reduzieren, indem Sie Urin und Kot mit folgendem Trick voneinander trennen. Geben Sie vor der ersten Nutzung eine Schicht Einstreu in die leere Trockentoilette. Der Urin sickert dann nach unten und die Einstreu saugt ihn auf. Feste Hinterlassenschaften landen jedoch auf der Schicht. Somit wird der Kontakt reduziert und Gerüche bilden sich viel später. Wenn es so weit ist, wissen Sie, dass Sie die Toilette leeren und reinigen müssen.

Wie viel Wasser spart man mit der Komposttoilette?

Die Wasserersparnis hängt davon ab, wie intensiv Sie das Gartenklo nutzen. In den wenigsten Fällen wird eine Komposttoilette das WC im Haus vollständig ersetzen. Trotzdem: Im Durchschnitt verbraucht die Toilettenspülung fast 40 Liter klares Trinkwasser – pro Person und pro Tag. Das entspricht etwa 30 Prozent des täglichen Trinkwasserverbrauchs. Je nachdem, wie alt das WC ist, fließen bei jeder Spülung ungefähr sechs bis 14 Liter Wasser. Und das zum Teil nur für ein bisschen Urin. Allein bei einer Gartenparty kann die Ersparnis enorm sein. Nutzen zum Beispiel fünf Gäste die Komposttoilette und das zweimal am Abend, spart das zwischen 60 und 140 Liter Wasser.

Eine günstige Alternative zum Toilettenhäuschen aus Holz ist die Kombination eines kleinen Gartenschuppens und einer tragbaren Komposttoilette.

Wie stellt man Kompost aus der Gartentoilette her?

Das Wichtigste vorweg: Menschliche Fäkalien dürfen nicht ohne Weiteres im Garten ausgebracht werden! Zuvor muss der Inhalt der Komposttoilette für mindestens ein oder zwei Jahre auf dem Komposthaufen kompostiert werden, damit mögliche Krankheitserreger absterben. Wichtig ist dazu eine gute Mischung verschiedener Materialien. Zusätzlich zum Inhalt der Komposttoilette sollten sich auf dem Komposthaufen also auch Grasschnitt, alte Erde, Laub sowie zerkleinerter Grünschnitt und Äste wiederfinden. Erst, wenn sich daraus feine Komposterde gebildet hat, dürfen Sie diese im Garten einsetzen. 

Tragen Sie beim Entleeren der Komposttoilette unbedingt Handschuhe. Wenn Sie eine Trockentrenntoilette nutzen und der Urin separat aufgefangen wird, achten Sie darauf, dass im Komposter genügend saugfähiges Material vorhanden ist, ehe Sie den Urin hineinkippen. 

Übrigens: Am besten eignet sich ein geschlossener Komposter, denn hier können weder Kinder noch Haustiere versehentlich mit den Fäkalien in Berührung kommen. Außerdem lässt sich der Inhalt im Komposter leicht schichten: unten Gartenabfälle, dann der Inhalt aus der Komposttoilette, oben drauf wieder Gartenabfälle und so weiter. Diese Schichtung beschleunigt den Zersetzungsprozess und mindert Gerüche. Hier zeigen wir, welcher Komposter sich für welchen Garten eignet und geben weitere Tipps zum Kompostieren.

Achtung: In Wasserschutzgebieten kann es verboten sein, kompostierte Hinterlassenschaften im Garten einzusetzen. Dann bleibt nur die Entsorgung über die Biotonne. Informieren Sie sich hierzu im Zweifel bei Ihrer Gemeinde.

Ökotoilette, Dusche, Badewanne: So richten Sie ein Outdoor-Bad ein

Wer Gefallen an seiner kleinen Gartentoilette gefunden hat, kann das Ganze sogar noch erweitern und damit unter Umständen weitere Energiekosten einsparen. Denn für den Garten gibt es mittlerweile auch Solarduschen. Diese verfügen in aller Regel über einen dunkelfarbigen Tank, in dem das kalte Wasser aus dem Gartenschlauch von der Sonne erhitzt wird. Bis zu 50 oder 60 Grad sind somit möglich. In unserem Solarduschen-Vergleich stellen wir sieben Modelle vor und verraten, worauf Sie unbedingt achten müssen, damit Sie lange etwas von der Gartendusche haben und wirklich damit sparen können.

Und wer viel lieber badet, muss auch nicht leer ausgehen. Im Haushalt mögen umweltbewusste Menschen es kaum noch tun, im Garten ist es aber mit gutem Gewissen möglich. Dazu benötigen Sie eine alte, ausrangierte Badewanne. Diese bocken Sie auf Mauersteinen auf, sodass sie stabil steht. Unter der Wanne ist nun Platz für ein kleines Feuer, womit das Wasser erhitzt wird. Am nächsten Tag können Sie das abgekühlte Wasser zum Gießen verwenden. Natürlich sollten Sie weder beim Duschen noch beim Baden Seife oder Shampoo nutzen. Warum es für die Haut sogar gesünder sein kann, sich seltener und ohne Seife zu waschen, erfahren Sie hier: Wie viel waschen und duschen wirklich gesund ist

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