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Küchenkomposter Eigenen Pflanzendünger herstellen mit dem Bokashi-Eimer

Lebensmittelreste im Kompostbehälter
Küchenabfälle müssen nicht zwangsläufig im Müll landen. In einem Bokashi-Eimer werden sie zu wertvollem Pflanzendünger
© okrasiuk / Adobe Stock
Auch wenn wir bewusst mit Lebensmitteln haushalten – um ein bisschen Biomüll kommt wohl niemand herum. Zum Glück lassen sich Zwiebelschalen und Co. im Bokashi-Eimer sinnvoll weiterverwenden

Inhaltsverzeichnis

Die meisten Gemüsereste sind viel zu schade, um in der Tonne zu landen. Viele vermeintliche Küchenabfälle können Sie nämlich noch essen oder weiterverarbeiten, zum Beispiel zu einer selbstgemachten Gemüsebrühe. Was dann doch im Biomülleimer landet, kann kompostiert werden. So entsteht aus Bioabfällen wertvoller Pflanzendünger. Wer aber keinen Garten hat, kann auch keinen Komposthaufen anlegen. Ein Bokashi-Eimer für die Küche oder den Balkon ist eine gute Alternative.

Die Kompostierung beziehungsweise Fermentation im Küchenkomposter hat viele Vorteile: Sie erfolgt schneller und platzsparender als auf dem Komposthaufen. Außerdem entstehen bei richtiger Anwendung keine unangenehmen Gerüche und der Gang zur Biotonne oder zum Komposter entfällt. Der Bokashi-Dünger ist außerdem noch reicher an Nährstoffen als gewöhnlicher Kompost und kann vielseitig eingesetzt werden.

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Was darf im Bokashi-Eimer entsorgt werden und was nicht?

Im Küchenkomposter sollten ausschließlich organische Abfälle entsorgt werden. Gut geeignet sind zum Beispiel Obst- und Gemüsereste, Brot, Kaffeesatz, Teebeutel oder vertrocknete Pflanzenteile. Auch tierische Lebensmittel wie Eierschalen oder Käserinde können im Bokashi-Eimer landen, allerdings ist der Zersetzungsprozess bei diesen Abfällen deutlich langsamer und die Geruchsentwicklung kann dadurch steigen. 

Nicht geeignet für den Küchenkomposter sind laut "Waschbär" Papier, Holz, Sägemehl, Asche, Verschimmeltes, Exkremente und Flüssigkeiten wie zum Beispiel Milch, Wasser, Fette, Öle oder Säfte.

Eigenen Dünger herstellen mit dem Küchenkomposter

Im Bokashi-Eimer werden Küchenreste und andere Abfälle mithilfe von Effektiven Mikroorganismen (EM) zersetzt. Diese Bakterienkulturen können Sie zu Ihrem Küchenkomposter hinzukaufen. Sie sind als Spray oder in Form von Flocken erhältlich. Bei dem Zersetzungsprozess entstehen gleich zwei Produkte, die als Dünger oder Kompost genutzt werden können: Bokashi-Saft und festes Bokashi-Ferment.

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So gehen Sie schrittweise vor:

1. Platzieren Sie den Bokashi-Eimer an einem geeigneten Standort in der Küche, wo es nicht zu warm und sonnig ist.

2. Geben Sie das Bodensieb in den Eimer. In aller Regel ist ein solches Sieb im Lieferumfang enthalten. Es sorgt dafür, dass der Sickersaft separat vom festen Ferment abgezapft werden kann.

3. Füllen Sie nun die erste Schicht an Küchen- und Pflanzenabfällen in den Eimer. Diese sollte ungefähr vier Zentimeter hoch sein und aus verschiedenen Materialien bestehen. Im besten Fall zerkleinern Sie die Abfälle vorher, denn das beschleunigt den Fermentationsprozess.

4. Die Bioabfälle im Küchenkomposter werden nun mit der EM-Lösung besprüht oder mit EM-Flocken bestreut.

5. Anschließend müssen Sie alles fest andrücken. Oft ist der Eimer dafür mit einer entsprechenden Kelle oder einem Stopfer ausgestattet. Dieser Schritt ist wichtig, damit so wenig Sauerstoff wie möglich den Fermentationsprozess behindern kann.

6. Nun wird der Bokashi-Eimer luftdicht verschlossen und erst wieder geöffnet, wenn eine weitere Schicht hinzugefügt werden kann. Auch diese wird mit Effektiven Mikroorganismen versehen und fest angedrückt. Das Ganze wiederholen Sie so oft, bis der Eimer voll ist.

7. Ungefähr alle zwei Tage muss der Sickersaft über den dafür vorgesehenen Zapfhahn abgelassen werden. Diesen können Sie sofort als Pflanzendünger verwenden – verdünnt mit Wasser (siehe unten).

8. Lassen Sie den vollen und geschlossenen Eimer etwa zwei bis drei Wochen stehen. Ideal ist ein schattiger Ort, an dem es nicht zu warm ist. Der Bokashi ist fertig, wenn Sie einen leicht säuerlichen, aber angenehmen Geruch feststellen können und fast kein Bokashi-Saft mehr entsteht.

Tipp: Ein zweiter Bokashi-Eimer ist praktisch, um damit die Wartezeit zu überbrücken.

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Bokashi-Saft und Bokashi-Ferment richtig einsetzen

Am schnellsten entsteht bei der Fermentation im Küchenkomposter der sogenannte Bokashi-Saft. Dieser sollte sofort verbraucht werden, weil er nicht lagerfähig ist. Damit der hochkonzentrierte Dünger die Pflanzen nicht angreift, muss er mit Wasser verdünnt werden. Mit einem Mischverhältnis von 1:100 machen Sie in der Regel alles richtig. Bei sehr jungen und empfindlichen Pflanzen darf der Wasseranteil noch höher sein. 

Den Bokashi-Saft können Sie außerdem einsetzen als:

  • Rohrreiniger im Haushalt (unverdünnt)
  • Kompostbeschleuniger im Garten (1:100)

Oberhalb des Siebs ist nach zwei bis drei Wochen das feste Bokashi-Ferment entstanden. Es kann ebenfalls als Pflanzendünger verwendet werden. Allerdings ist etwas Vorsicht geboten, denn die empfindlichen Wurzeln sollten nicht direkt mit dem Ferment in Berührung kommen. Vorher sollte es mit der Erde vermengt werden und zwei Wochen ruhen. In bereits bepflanzte Beete können Sie das Ferment mit ausreichend Abstand zu den Pflanzen auch direkt einarbeiten.

Tipp: Der Bokashi-Saft lässt sich zwar nicht lagern, dafür aber das feste Ferment. Dazu graben Sie den Bokashi im Garten ein und bedecken ihn mit etwas Erde. Oder Sie füllen ihn in Töpfe und stellen diese kopfüber auf die Erde. So kann der Bokashi über den Winter vererden und im Frühling als Dünger genutzt werden. Alternativ kommt die Lagerung im Keller infrage. Hierzu nutzen Sie feste Plastiksäcke, aus denen Sie den Sauerstoff so gut es geht ablassen und ausschließen.

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Kann der Bokashi-Eimer einen Komposthaufen ersetzen?

Für Gärtnerinnen und Gärtner stellt sich vielleicht die Frage, ob ein Küchenkomposter eine vollwertige Alternative zum klassischen Kompost ist. Wer lediglich einen kleinen, geschlossenen Komposter im Garten nutzt, kann diesen unter Umständen durch ein Bokashi-Eimer-Set ersetzen. Ein großer Komposthaufen, auf dem sich auch Rasenschnitt, Grünschnitt und Äste wiederfinden, kann durch einen Küchenkomposter natürlich nicht ersetzt werden.

In jedem Fall bietet sich aber die Kombination beider Methoden an: Größere Gartenabfälle landen weiterhin auf dem Komposthaufen und zersetzen sich im Laufe der Zeit zu wertvoller Komposterde für Beete, Hochbeete und Kübel. Küchenabfälle wandern in den Bokashi-Eimer und werden im Handumdrehen zu Pflanzendünger. Besonders praktisch ist diese Trennung, weil Lebensmittelreste dann nicht für Haustiere, Ratten oder andere Wildtiere zugänglich sind. Außerdem müssen Sie sich so vor allem im heißen Sommer weniger Sorgen um Geruchsbelästigung in der Küche und im Garten machen.

Umstrittene Bokashi-Alternative: Warum Sie keine Wurmkiste nutzen sollten

Eine weitere Kompost-Alternative für die Küche oder den Balkon ist die sogenannte Wurmkiste. Hierbei handelt es sich meist um eine hölzerne Box, in der Bioabfälle nach dem Vorbild der Natur von lebenden Würmern zersetzt werden sollen. Das Problem: Aus der geschlossenen Kiste gibt es für die Würmer kein Entkommen. Und so warten mehrere tödliche Gefahren auf die Tiere. Unter anderem können Frost, Hitze, Trockenheit, Staunässe oder eine mangelhafte Ernährung den Würmern in der Wurmkiste zum Verhängnis werden.

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