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Reizdarm Wie wir unseren Darm gesund halten und wie das Mikrobiom unsere Psyche beeinflusst

Dr. Viola Andresen
Die Fachärztin Viola Andresen hat viele Patient*innen mit Reizdarm betreut. Anders als viele Patienten und Patientinnen meinen, seien Abführmittel nicht prinzipiell bedenklich, sagt Andresen. Bestimmte Präparate könnten sogar problemlos über Jahre genommen werden
© Paula Markert
Lange wurde unser Verdauungstrakt sträflich unterschätzt. Inzwischen aber sind Mediziner überzeugt, dass der Darm maßgeblichen Einfluss auf unsere Immunabwehr und Psyche hat. Die Fachärztin Viola Andresen erklärt, wie wir das lebenswichtige Organ gesund halten und welche Fortschritte es bei Stuhltransplantationen gibt

GEO WISSEN: Frau Dr. Andresen, weshalb wird über Darmprobleme heute offener als früher gesprochen?

Dr. Viola Andresen: Anders als Rückenschmerzen, Migräne oder Stress waren sie lange Zeit ein Tabuthema – obwohl sehr viele Menschen Nahrungsmittelunverträglichkeiten haben, über einen Reizdarm oder unspezifische Beschwerden im Bauchbereich klagen. Diese Probleme sind in letzter Zeit enttabuisiert worden, nicht zuletzt auch durch die vielen neuen Forschungsergebnisse zum Mikrobiom, also der Gesamtheit der Bakterien im Darm. Die haben erstaunlich großen Einfluss auf unseren Organismus. Daher gilt der Darm nun zu Recht nicht mehr als eklig, sondern als faszinierend.

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