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Tierwelt Tiere im Winter

Murmeltier im Schnee
Ein Murmeltier sammelt Material für den Nestbau
© Colourbox
Den ganzen Winter einfach mal verschlafen, Eis und Schnee draußen sein lassen und es sich schön kuschelig machen - so ähnlich verbringen viele Tiere den Winter. Denn weil die eisigen Temperaturen draußen viel zu kalt zum Überleben sind, müssen sie sich etwas anderes einfallen lassen, um die kalte Jahreszeit zu überstehen

Inhaltsverzeichnis

Was machen Tiere im Winter?

Im Herbst herrscht noch emsiges Treiben: Die Tiere sammeln für den harten Winter Heu, Stroh und Blätter und suchen sich ein ruhiges Plätzchen. In Erdhöhlen oder hohlen Baumstämmen machen sie es sich dann gemütlich und bauen sich aus ihrer Ausbeute ein bequemes Nest, in dem sie den langen Winter überstehen können.

Winterschläfer & Winterstarre

Fledermäuse, Murmeltiere und Igel sind Winterschläfer. Und auch Siebenschläfer sind sehr bekannt für ihren ausgeprägten Winterschlaf. Sie fressen sich im Herbst ein dickes Fettpolster an, von dem sie zehren können, wenn sie den Winter in ihrem gemütlichen Winterquartier verschlafen. Dann fallen sie nämlich in eine Art Winterstarre, in der sie sich gar nicht mehr bewegen.

Weil sie nicht auf die Suche nach Essbarem gehen, greifen sie auf ihre eigene Vorratskammer zurück, nämlich die Fettpolster im Körper. Doch auch damit müssen sie sparsam umgehen - schließlich müssen diese Fettreserven ausreichen, bis der Winter vorbei ist. Deshalb senken sie alle ihre Körperfunktionen drastisch ab.

Igel zum Beispiel machen normalerweise etwa 40 bis 50 Atemzüge in der Minute; während des Winterschlafs kommen sie in der Kälte mit einem bis zwei aus. Ihre Körpertemperatur sinkt von 36 Grad auf 1 bis 8 Grad Celsius, und das Herz schlägt statt 200 nur noch fünf Mal pro Minute.

Doch selbst wenn alles auf Sparflamme läuft, können sie in der Kälte gut überleben - denn wären sie aktiver, dann würden sie auch mehr Fett verbrauchen und die Fettreserven würden vor dem letzten Eis und Schnee schmelzen.

Winterschläfer verbringen oft nicht den ganzen Winter durchgängig in dieser Starre; manchmal wechseln sie auch den Schlafplatz, geben Urin und Kot ab oder wärmen sich kurz auf. Denn wenn ihre eigene Körpertemperatur zu weit absinkt, dann wachen sie auf, um nicht zu erfrieren.

Sie bewegen sich dann ein bisschen und bringen dadurch ihre Fettverbrennung wieder auf Touren, so dass sie ungestört weiterschlafen können.

Winterruhe bei den Tieren

Nicht alle Tiere verschlafen den Winter in ihrem Winterquartier so wie Nagetiere oder Fledermäuse. Manche halten auch nur Winterruhe. Dabei befinden sie sich in einem schlafähnlichen Ruhezustand, der aber auch öfter unterbrochen wird. Eichhörnchen zum Beispiel sammeln im Herbst eifrig Bucheckern, Eicheln und Nüsse und vergraben sie im Boden.

Wenn sie dann aus ihrem Ruhezustand aufwachen und Hunger haben, suchen sie das Versteck auf und bedienen sich von ihren Vorräten. Es ist allerdings ganz schön schwierig, all die gesammelten Schätze in der Kälte wieder zu finden. In der Regel stöbern Eichhörnchen nur einen Teil ihrer Vorräte wieder auf, der Rest bleibt in dem Versteck, bis der nächste Frühling kommt und daraus Sträucher und Bäume wachsen.

Tiere, die Winterruhe halten, sind also nicht ganz so aktiv wie sonst, weil auch sie sonst viel zu viel Energie verbrauchen würden. Aber sie sind häufiger wach als die Winterschläfer, wechseln des Öfteren ihre Schlafposition und suchen ihre Vorratskammer auf.

Wie Fische in der Kältestarre überleben

Eine dicke Eisschicht bildet sich auf Teichen und Seen und man kann schon gar nicht mehr erkennen, was darunter vor sich geht. Schwimmen die Fische genauso munter umher wie bisher? Nein, denn mit der Außentemperatur fällt auch die Temperatur ihres Bluts. Sie kühlen ab und werden träge.

Wenn sie sehr kalt geworden sind, fallen sie in eine Kältestarre (auch Winterstarre genannt), aus der sie erst im Frühjahr wieder erwachen. Deshalb suchen sie vorher Verstecke und geschützte Gebiete auf, um diese lange Zeit gut zu überstehen. Bei Fröschen ist das übrigens genauso: Sie passen, genau wie die Fische, ihre Körpertemperatur der Umgebung an.

Wenn es kalt wird, werden auch sie träger und verkriechen sich im Schlamm von Tümpeln. Dort können sie dann regungslos in der Kältestarre die Winterzeit überstehen.

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