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Tiere Vogelspinne

Vogelspinne
Eine Riesenvogelspinne
© Colourbox
Viele Menschen ekeln sich ungeheuerlich, wenn ihnen eine Spinne über den Weg krabbelt. Dabei sind Spinnen, wie auch die Vogelspinne, durchaus nützlich, pfiffig - und für uns meist völlig ungefährlich.

Allgemeines zur Vogelspinne

Die Vogelspinnen (lat. Theraphosidae) bevölkern die Erde bereits seit mehr als 350 Millionen Jahren. Es gibt fast tausend verschiede Arten der Vogelspinnen-Familie. Vogelspinnen sind, wie übrigens auch alle anderen Spinnen - keine Insekten, sondern gehören zur Klasse der Spinnentiere.

Wie alt werden Vogelspinnen?

Wie alt Vogelspinnen in freier Wildbahn werden, ist nicht bekannt. In Gefangenschaft, also im Terrarium lebende Vogelspinnen können jedoch bis zu zwanzig Jahre alt werden. Die Weibchen werden dabei meist deutlich älter als die Männchen.

Größe und Gewicht

Die meisten Vogelspinnen werden etwa fünf bis neun Zentimeter groß. Die Spinnen-Männchen sind deutlich kleiner als die Weibchen. Obwohl die meisten Vogelspinnenarten acht Augen haben, sehen sie nicht gut.

Die größte Vogelspinnenart ist "Theraphosa blondi". Die Spinnen können bis zu zwölf Zentimeter groß werden! Wenn man die Länge der haarigen Beine hinzuzählt, dann kommt diese Spinennart sogar auf eine Länge von bis zu 30 Zentimetern, was sie zur größten, noch lebenden Spinnenart der Welt macht. Doch keine Bange: Diese Art lebt weit weg im südamerikanischen Venezuela...

Wie viele Augen hat die Vogelspinne?

Vogelspinnen besitzen, wie die meisten Spinnenarten, acht Augen - Hauptaugen und Nebenaugen. Jedoch können sie damit nicht sehr gut sehen - lediglich Formen und Hell und Dunkel können die Spinnen wahrnehmen.

Warum heißt die Vogelspinne Vogelspinne?

Nein, die Vogelspinne jagt keine Vögel. Stattdessen verdankt die Vogelspinne ihren alten Namen "Aranae avicularia" ("vogelähnliche Spinne") einem Stich von 1705. Darauf hat die Künstlerin Maria Sibylla Merian festgehalten, was sie auf einer Surinam-Reise gesehen hatte: Spinne krabbelt über toten Kolibri. Carl von Linné prägte später den falsch verstandenen Namen.

Vogelspinne

Warum heißt die Vogelspinne Vogelspinne?

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Sind Vogelspinnen giftig?

Das Gift der Vogelspinne ist für den Menschen ungefährlich. Der Biss einer Vogelspinne ist harmlos und seine Wirkung vergleichbar mit einem Wespenstich. Wenn eine Vogelspinne einen Menschen beisst, dann dient dieser nur der Abwehr und sondert meistens auch kein Gift ab.

Verbreitung und Lebensraum: Wo leben Vogelspinnen?

Vogelspinnen leben in allen tropischen und subtropischen Regionen der Erde. Dazu zählen Asien, Afrika, Amerika, Australien und auch Europa. In Europa sind Vogelspinnen in Portugal und Spanien sowie auf der Mittelmeerinsel Zypern verbreitet. Je nach Art leben Vogelspinenn auf Bäumen und Sräuchern oder auf dem Boden und in der Erde, wo sie sich in Höhlen verstecken.

Vogelspinne "Lasiodora parahybana"
Vogelspinne "Lasiodora parahybana"
© Colourbox

Nahrung: Was frisst die Vogelspinne?

Vogelspinnen bauen keine Netze. Stattdessen sind sie Lauerkäger - sie lauern ihrer Beute auf und packen sie dann mit ihren Kieferklauen, den Cheliceren. Derso gefangen genommenen Beute spritzen sie beim Biss ein Gift in das Opfer, das den Körper des Tieres zersetzt. So kann die Vogelspinne ihre, sich langsam verflüssigende Beute einsaugen.

Je nach Art fressen Vogelspinnen verschiedene Insekten, aber auch Mäuse, Reptilien und kleine Vögel.

Fortpflanzung und Nachwuchs

Die verschiedenen Vogelspinnenarten können sich das ganze Jahr über fortpflanzen - es gibt also keine speziellen Paarungszeitraum. Hat das Männchen die Eier im Körper des Weibchens befruchtet, verlässt es das Weibchen wieder. Das Muttertier legt die Eier ab, spannt einen schützenden Kokon um diese und bewacht die Eier so lange, bis die Larven schlüpfen.

Steckbrief: Vogelspinne

  • Name: Vogelspinne
  • Lateinischer Name: Theraphosidae
  • Klasse: Spinnentiere
  • Größe: 2 bis 12 Zentimeter (je nach Art unterschiedlich)
  • Gewicht: bis zu 150 Gramm
  • Alter: 5 bis 20 Jahre (in Gefangenschaft)
  • Aussehen: achtbeinig, meist braune Brennhaare, Körperpartie dunkler gefärbt
  • Nahrung: Insekten, Kleinsäuger, Amphibien
  • Verbreitung: Tropen und Subtropen
  • Lebensraum: Regenwälder und Halbwüsten, Baum- oder Bodenbewohner (je nach Art unterschiedlich)
  • Feinde: Ameisen, Skorpione, Mangusten
  • Paarungszeit: ganzjährig

Vogelspinnenarten

Es existieren an die tausend verschiedenen Vogelspinnenarten weltweit. Zu den am weitesten verbreiteten Vogelspinnenarten gehören:

  • Acanthoscurria geniculata (Weissknie Vogelspinne)
  • Avicularia versicolor (Martinique-Baumvogelspinne)
  • Brachypelma albopilosum (Kraushaarvogelspinne)
  • Brachypelma boehmei (Mexikanische Rotbeinvogelspinne)
  • Brachypelma Emilia (Orangebeinvogelspinne)
  • Brachypelma klaasi (Orangebeinvogelspinne)
  • Brachypelma smithi (Mexikanische Rotknie-Vogelspinne)
  • Brachypelma vagans (Schwarzrote Vogelspinne)
  • Chromatopelma cyaneopubescens (Cyanblaue Venezuela-Vogelspinne)
  • Grammostola porteri (Graue Chile Vogelspinne)
  • Grammostola rosea (Rote Chile-Vogelspinne)
  • Haplopelma lividum (Blaue Thai, Blaue Burma Vogelspinne)
  • Poecilotheria metallica (Blaue-Ornament-Vogelspinne)
  • Poecilotheria regalis (Tigervogelspinne)
  • Psalmopoeus irminia (Venezuela Ornament Vogelspinne)
  • Pterinochilus murinus (Rote Usambara-Vogelspinne / Mombasa-Vogelspinne)
  • Theraphosa blondi (Riesenvogelspinne)

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