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Redewendung Ein Geizkragen sein

Sparschwein
Wer ein Geizkragen ist, hortet sein Geld lieber, anstatt es auszugeben
© Colourbox
Niemand lässt sich gern als Geizkragen oder Geizhals bezeichnen. Welche Bedeutung sich hinter diesem Begriff versteckt, erklären wir euch in unserem Redewendungen-Lexikon

Der Geizkragen

Kirsche, Mango-Sorbet, dunkle Schokolade, Haselnuss, Cookie-Cream und Karamell... Die Auswahl der unendlich vielen Eissorten im neuen Eis-Café scheint gar nicht enden zu wollen. Lea ist begeistert: "Wow! Ich kann mich gar nicht entscheiden, welche Eissorte ich zuerst probieren soll. Am besten nehmen wir beide den Spezial-Eisbecher mit jeweils sechs Kugeln!"

"Was? Zwei Spezial-Eisbecher? Weißt du eigentlich, was das kostet? So viel wollte ich heute eigentlich nicht ausgeben...", antwortet Kasper und rechnet dabei schon im Kopf aus, wie viel das kosten würde. Lea blickt missmutig von ihrer Eiskarte auf: "Man, du bist wirklich ein richtiger Geizkragen!"

Kasper schaut irritiert an sich herab - er trägt doch heute gar kein Hemd mit Kragen... Oder was könnte Lea gemeint haben?

Was die Bezeichnungen "Geizkragen" oder "Geizhals" bedeuten

Wie und wann genau die Bezeichnung "Geizkragen", oder auch "Geizhals" entstand, lässt sich heute nicht mehr zweifelsfrei festellen. Schriftlich überliefert ist jedoch, dass bereits Johannes Agricola (1494-1566), ein Freund Martin Luthers, schrieb "Es ist ein rechter geytzhals" und damit diese Redewendung bereits im 16. Jahrhundert nutzte.

Ähnlich wie bei der Redewendung "Den Hals nicht voll kriegen", steckt hinter den Begriffen Geiz und Raffgier. Der "Geizkragen" ist ein allgemein unbeliebter Zeitgenosse, der nicht bereit ist, etwas von dem, was er besitzt, abzugeben. Meistens dreht es sich dabei um Geld, aber auch mit anderen Gütern kann man geizig sein - zum Beispiel mit Essen.

Eine ähnliche Bezeichnung lautet übrigens "ein Pfennigfuchser sein" - also jemand, der schon wegen sehr geringer Geldbeträge äußerst knauserig ist. Dieses Wort wird allerdings erst seit dem 18. Jahrhundert verwendet.

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