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Tierlexikon Rochen

Tierlexikon: Rund 630 Arten Rochenarten schweben durch die Weltmeere, von der Arktis bis zur Antarktis. Eine Art ist auch der Blaupunktrochen (oben)
Rund 630 Arten Rochenarten schweben durch die Weltmeere, von der Arktis bis zur Antarktis. Eine Art ist auch der Blaupunktrochen (oben)
© Colourbox
Diesen Tieren gehen wir auf den Grund. Wortwörtlich, denn die meisten Rochen leben genau dort - am Meeresboden. Schwimmen wir den Fischen doch einfach mal hinterher...

Platt, platter, Rochen. Jetzt mal ehrlich: Wie Fische sehen diese Unterwasserwesen ja wohl kaum aus! Rund 630 Arten schweben durch die Weltmeere, von der Arktis bis zur Antarktis; selbst in der Tiefsee ziehen Rochen durch die Dunkelheit.

Dabei sind manche von ihnen mit rund 30 Zentimeter Durchmesser gerade mal so groß wie eine Pizza. Andere erreichen eine Länge von bis zu neun Metern! Und doch sind alle - ziemlich platt. Die einen mehr, die anderen weniger. Denn die Brustflossen, die die Fische für den Vortrieb nutzen, sind bei Rochen mit dem Kopf verwachsen.

Steckbrief: Rochen

Allgemein: Rochen gehören zu den Knorpelfischen und leben in allen Weltmeeren. Es gibt etwa 630 Arten.

Grösse und Gewicht: Mantarochen sind mit fünf bis neun Meter Länge die Größten. Sie wiegen bis zu drei Tonnen!

Ernährung: Die meisten Arten fressen Muscheln, Krebse, Seesterne und Seeigel, manche ernähren sich auch von kleinen Fischen und Plankton.

Nachwuchs: Nur die sogenannten Echten Rochen legen Eier; die Jungtiere fast aller anderen Arten schlüpfen noch im Körper des Muttertieres aus dem Ei.

Gefleckte Adlerrochen

Jede Art hat ihren eigenen Schwimmstil. Gefleckte Adlerrochen etwa tragen diesen Namen nicht umsonst: Ihre Oberseite ist gescheckt, gefleckt oder geringelt, ihr Körper hat die Form einer Raute. Die vergrößerten, dreieckigen Brustflossen schlagen die Fische wie Vögel ihre Flügel.

Bisweilen katapultieren sich die Bewohner tropischer und subtropischer Meere damit sogar aus dem Wasser! Dabei peitscht auch ihr langer, dünner Schwanz durch die Luft, an dessen Ende bis zu fünf Giftstachel sitzen. Diese sind an den Seiten mit Widerhaken versehen. Attackieren Angreifer, große Haie zum Beispiel, einen Adlerrochen, schleudert er ihnen seinen Stachel in den Leib und verspritzt sein Gift.

Blaupunktrochen

Allerdings teilen die Tiere nur aus, wenn sie sich bedrängt und bedroht fühlen. Was für viele Arten gilt, auch für die hübschen Blaupunktrochen. Mit einer Länge von etwa 70 Zentimetern sind diese deutlich kleiner als die Gefleckten Adlerrochen und scheu noch dazu.

Aber: Die Fische leben bevorzugt rund um Korallenriffe in flachen Küstengewässern, etwa im Roten Meer, im Indischen Ozean und im westlichen Pazifik. Dort buddeln sie sich in den Sand ein, auch in Strandnähe. Treten Badende versehentlich auf sie, stechen Blaupunktrochen zu. Tödlich endet das für Menschen zwar nicht, doch der Schmerz ist höllisch

Zitterrochen

Diese trägen Vertreter der Knorpelfische besitzen wahrhaft spannende Organe, sogenannte Elektroplaxe. Droht Gefahr, geben sie damit kurz hintereinander Stromstöße ab! Für einen Taucher fühlt sich solch ein Elektroschock wie ein Faustschlag an. Immerhin entladen die Tiere je nach Art bis 200 Volt, also etwa so viel, wie aus einer Steckdose kommt.

Kleine Beutetiere lassen sich damit lähmen und verstören. Praktisch, denn so können Zitterrochen mit ihren Elektroplaxen jagen, ohne sich großartig bewegen zu müssen: Am Meeresgrund warten sie einfach, bis ihnen ein Leckerbissen vors Maul schwimmt, kreucht oder krabbelt. Dann schlagen sie zu. Ob kleine Fische, Krebse oder Muscheln – die Opfer haben keine Chance. Ruck, zuck schlingen Zitterrochen die Happen ins Maul, das sich wie bei allen Rochen neben Nasenlöchern und Kiemenspalten auf der Körperunterseite befindet.

Auf der Oberseite sitzen die Augen und die sogenannten Spritzlöcher. Durch diese saugen die Fische Atemwasser ein und leiten es in die Kiemen, die den Sauerstoff aus dem Wasser filtern. Gerade für die Arten, die hauptsächlich am Meeresboden leben - und das sind die meisten -, sind die Spritzlöcher wichtig: Würden sie Atemwasser durchs Maul aufnehmen, schluckten sie ständig Sand oder Schlick.

Teufelsrochen

Das kann Teufelsrochen nicht passieren. Die Riesen mit einer Spannweite von bis zu sieben Metern besitzen zwar Spritzlöcher, nutzen sie aber nicht: Sie atmen durchs Großmaul. Kaum zu glauben, dass sich die bisweilen drei Tonnen schweren Tiere hauptsächlich von Plankton und kleinen Fischen ernähren. Das Futter leiten sie mit ihren nach vorn gerichteten Kopfflossen Richtung Schlund. In ihrem Reusenapparat - einer Art Filter - bleibt die Nahrung hängen.

Sägerochen

Der Sägerochen hat da eine ganz andere Taktik: Er häckselt sich sein Futter in maulgerechte Happen. Das kann er auch, schließlich besitzt er als einziger Rochen ein Werkzeug dafür: eine knorpelige Säge, die ihm aus dem Kopf wächst und an den Seiten mit Zähnen besetzt ist. Damit schwimmt er in Fischschwärme hinein. Und dann Gnade allen, die nicht schnell genug Reißaus nehmen…

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