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Tierlexikon Komodowaran

Komodowaran streckt die Zunge heraus
Mit ihrer gespaltenen Zunge können Komodowarane ihre Beute in bis zu zehn Kilometer Entfernung wahrnehmen. Ihr Opfer verspeisen sie mit Haut, Haar, Knochen und Hufen
© Will Burrard Lucas/Naturepl/Mauritius Images
Der Komodowaran ist die größte Echse der Welt. Er ernährt sich unter anderem von Hirschen und Wasserbüffeln - und will beim Mittagsschlaf nur ungern gestört werden.

Allgemeines zum Komodowaran

Der Komodowaran, wissenschaftlich Varanus komodoensis, ist die größte Echse der Welt. Die Tiere leben nur auf den fünf ost-indonesischen Inseln Komodo, Rinca, Gili Dasami, Gili Motang und Flores.

Größe und Gewicht der Riesenechse

Ausgewachsene Tiere von der Insel Komodo werden bis zu drei Meter lang und wiegen nicht selten um die 80 Kilogramm. Durch ihr Gewicht sind ausgewachsene Komodowarane viel zu schwer, um auf Bäume zu klettern. Stattdessen fläzen sie sich stundenlang im Halbschatten auf dem Boden. Und wehe, jemand stört ihr Mittagsschläfchen!

Ihre Artgenossen auf den anderen vier Inseln sind deutlich kleiner, weil dort weniger Hirsche und Wildschweine leben und die Echsen seltener "fette Beute" machen.

Tierlexikon: Komodowarane werden bis zu drei Meter lang. Die größten Echsen der Welt kommen nur auf fünf ost-indonesischen Inseln vor
Komodowarane werden bis zu drei Meter lang. Die größten Echsen der Welt kommen nur auf fünf ost-indonesischen Inseln vor
© Erni / Fotolia

Was Komodowarane fressen

Während Jungtiere ständig Hunger haebn und Jagd auf Insekten, Schlangen und kleine Nagetiere machen,fressen die Alten nur selten. Aber wenn, dann schlagen sie sich den Waran-Wanst so richtig voll! Ein ausgewachsener Komodowaran kann ein 30-Kilogramm-Wildschwein in nur 17 Minuten verputzen. Danach sind die Echsen fast doppelt so schwer – und für die nächsten zwei Wochen ziemlich satt.

Ist die Beute groß genug, teilen ausgewachsene Komodowarane sie sogar – jedoch nur, wenn sich alle an die Rangordnung halten: Die ältesten Tiere fressen zuerst. Wer sich dem widersetzt, bekommt eine mit dem schuppigen Schwanz verpasst oder die etwa 60 rasierklingenscharfen Zähne des Gegners zu spüren.

Die jungen Komodowarane schauen dem Fressgelage in den ersten Jahren nur von den Baumwipfeln aus zu. Denn sie wissen: Hin und wieder schnappen sich die Alten einen von ihnen
auch als saftige Beilage. Ab einem Alter von fünf Jahren stellen die Warane Mähnenhirschen, Wasserbüffeln, Affen und Wildschweinen nach. Komodowarane stürzen sich aber auch jederzeit auf Aas.

Verbreitungsgebiet der Komodowarane
Nur noch etwa 2500 Komodowarane leben auf den Inseln des Komodo-Nationalparks, die zu Indonesien gehören und im Indischen Ozean liegen
© GEOlino Extra

Fortpflanzung: Nachwuchs bei den Waranen

Erst mit rund neun Jahren sind die Komodowarane ausgewachsen und geschlechtsreif. Dann werden sie den Alten immer ähnlicher – und ziemlich bodenständig. Sie verlassen die Baumkronen, um es sich auf dem sandigen Untergrund bequem zu machen.

Wenn im Mai die Paarungszeit beginnt, kämpfen sie erstmals um die wenigen Weibchen. Dabei stellen sich die Kontrahenten auf die Hinterbeine, stützen sich mit dem Schwanz ab und versuchen, ihren Rivalen mit den Vorderbeinen umzustoßen.

Komodowarane kämpfend auf Hinterbeinen
Kraftprotze: Während der Paarungszeit von Mai bis August messen sich die Männchen in Kämpfen. Dabei stellen sie sich auf die Hinterbeine, stützen sich mit dem Schwanz ab und versuchen, ihren Gegner mit den Vorderbeinen umzustoßen
© Shutterstock

Wochen nach der Paarung legen die Weibchen um die 20 Eier in eine Erdhöhle oder ein verlassenes Vogelnest. Acht Monate später strecken die kleinen Komodowarane ihre Köpfe aus den Schalen, schlüpfen und fliehen sogleich auf den nächsten Baum. Sicher ist sicher.

Frisch geschlüpfte Komodowarane sind nur etwa 40 Zentimeter lang und wiegen mit 100 Gramm so viel wie eine Tafel Schokolade. Die ersten Lebensjahre verbringen die Jungtiere in den mächtigen Baumkronen. Sie tragen ein grünes Schuppenkleid, Rücken und Schnauze zieren Flecken in Gelb oder Orange.

Schon gewusst? Um sich vor gefräßigen Artgenossen zu schützen, suhlen sich Jungtiere außerdem im Kot oder Mageninhalt verendeter Beutetiere. Der Gestank scheint größere Warane abzuschrecken.

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