Hokus Pokus Fidibus!
Der Ausdruck "Hokus Pokus", auch Hokuspokus oder hocus pocus fidibus (pseudolateinische Neuschöpfung des 17. Jahrhunderts), ist ein bekannter Zauberspruch, dessen Bedeutung bis heute nicht ganz einwandfrei geklärt ist.
Heute benutzen Magier gern die Worte "Hokus Pokus", um einen Zaubertrick zu vollführen und mit dieser Zauberformel zu begleiten. Doch tatsächlich liegt der Ursprung dieser Redensart ganz woanders..
Wie der Spruch "Hokus Pokus" entstand
Der "Hokuspokus!" beruht auf einem buchstäblichen Missverständnis: Früher hielten christliche Priester Gottesdienste ausschließlich in lateinischer Sprache. Das salbungsvolle "Hoc est enim corpus meus", was "Das ist mein Leib" bedeutet, verstanden damals jedoch nur Gelehrte.
Denn tatsächlich konnte man aus dem lateinischen Satz schnell genau das verstehen: "Hokus Pokus". Und da nach dem Verständnis der Geistlichen etwas während des Gottesdienstes verwandelt wird - das Brot, die Hostie, in den Leib Jesu Christi - war der vermeintliche Zauberspruch geschaffen. Und da raunten sich manche Gottesdienstbesucher leise zu: "Jetzt macht er wieder seinen Hokuspokus."
Goethe nennt es "Hockuspockus"
Auch unter den Schriftstellern wird der Begriff im Laufe der Jahrhunderte für ihre Schriften genutzt.
Der Schriftsteller Elias Piluland veröffentlicht 1634 in England ein Lehrbuch für Taschenspieler mit dem Titel "Hocus Pocus junior the anatomie of Legerdemain". Viele Jahre später wird es auch ins Deutsche übersetzt und heißt: "Hocus Pocus oder Taschen-Spieler". Heute vermutet man, dass sich das englische Wort "hoax"("Streich") vom lateinischen "hocus" ableitet.
Und auch in Schriften des deutschen Dichters und Dramatikers Andreas Gryphius taucht der Begriff "Haccus, Maccus, Baccus" auf, als er seine Cyrilla sagen lässt: "Geht/ geht/ geschwinde geht/ liebes Kind! Die heilgen sieben Planeten/ die trösten uns in allen Nöthen! Haccus, Maccus, Baccus, die heilgen Wort/ die bewahren uns in allem Ort!"
Schließlich finden wir den Begriff „Hockuspockus“ sogar bei Johann Wolfgang von Goethe, der es für eine Zeremonie in der Sixtinischen Kapelle verwendet. Er schreibt allerdings von einem "Hockuspockus".
Der Begriff "Hokus Pokus" hat sich so durch viele Jahrhunderte gezogen und sich bis heute als der vielleicht bekannteste Zauberspruch in der deutschen Sprache erhalten.
Übrigens: Eine ganz ähnliche Redensart lautet "Simsalabim!"