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Weisse Wucht Wie entsteht eine Lawine?

Lawine
Tonnen von Schnee rauschen die Hänge eines Berges in den Schweizer Alpen hinab. Lawinen sind im Winter die größte Gefahr im Gebirge
© Colourbox
Schnee donnert nicht einfach so ins Tal - sondern nur unter bestimmten Voraussetzungen. Experten teilen Lawinen deshalb in verschiedene Typen ein. Drei davon stellen wir euch hier vor und erklären, wie die Lawinen entstehen.

Inhaltsverzeichnis

Rauscht eine Lawine ins Tal, verschlingen ihre Schneemassen alles, was deren Weg kreuzt: Bäume, Hütten, Tiere und Menschen, die sich auf ihrem Weg befinden, werden von den oft tonnenschweren Schneemassen mitgerissen.

Wie entsteht eine Lawine?

Wo immer sich an steilen Gebirgshängen Schnee sammelt, kann er auch plötzlich abrutschen, als größere oder kleinere Lawine. Das gehört in den Bergen zum Winter dazu. Nach Schätzungen gehen weltweit jedes Jahr rund 25.000 Schneelawinen ab, meist ohne größeren Schaden anzurichten.

Manchmal löst ein Tier den Lawinenabgang aus oder ein unvorsichtiger Skifahrer, der außerhalb der Pisten unterwegs ist. Doch hin und wieder gerät die weiße Pracht auch von selbst ins Rutschen. Zum Beispiel dann, wenn innerhalb kurzer Zeit enorm viel Neuschnee fällt.

Keine Lawine gleicht der anderen, doch ihre Schichten sind meist ähnlich aufgebaut. Der Schnee, der sich an den Berghängen sammelt, besteht meist aus unterschiedlichen Schichten. Ganz unten liegt fester Schnee. Das Gewicht der darüberliegenden Schichten hat ihn stark zusammengedrückt.

Steigen nun die Temperaturen oder gibt der Untergrund etwas Wärme ab, schmelzen die Schneeflocken der festen Schicht an. Dabei verändert sich die Form der Schneeflocken. Sie verlieren die "Ärmchen", mit denen sie sich sonst aneinanderketten. So entsteht obenauf fließender Schnee, der fast so beweglich wie Wasser ist. Die Schicht, die auf diesem liegt, hat nun keinen Halt mehr.

Blitzartig kann dann eine ganze Schneeschicht abreißen und als Lawine ins Tal rutschen. Der leichte Schnee, der ganz oben liegt, vermischt sich zusätzlich mit der Luft und bildet eine Staub-Schneewolke. Diese kann eine gigantische Druckwelle vor sich herschieben, die schon vor der Lawine alles zu Boden reißt.

Die Staub-Lawine

Dieser Lawinentyp kommt nur selten vor. Eine Staublawine bildet sich, wenn der Weg ins Tal sehr lang und der Hang sehr steil ist. Sie ist bis zu 300 Kilometer pro Stunde schnell und wirbelt große Mengen Schnee auf, der sich mit Luft vermischt. Ähnlich wie bei einem Wirbelsturm kann eine enorme, zerstörerische Druckwelle entstehen, die sogar Bäume und Häuser umreißt.

Weisse Wucht: Staub-Lawine
Staub-Lawine
© dieKLEINERT/dpa picture-alliance

Die Lockerschnee-Lawine

Sie entsteht etwa an besonders steilen Hängen mit bis zu 60 Grad Neigung und häufig, nachdem es frisch geschneit hat oder wenn die Sonne stark scheint. Eine kleine Menge Schnee beginnt zu rutschen, nimmt immer mehr Schnee mit und breitet sich birnenförmig aus. Meist ist eine solche Lawine eher langsam und harmlos.

Lawine
Lockerschnee-Lawine
© dieKLEINERT/dpa picture-alliance

Die Schneebrett-Lawine

Sie gilt als die größte Gefahr für Wintersportler und entsteht meist an steilen Hängen mit 30 bis 45 Grad Neigung. Mit jedem Schneefall lagert sich dort eine neue Schicht ab, wie bei einer Sahneschnitte. Dazwischen bildet sich mitunter eine "Schwachschicht" aus großen Eiskristallen.

Ein Skifahrer kann diese leicht zerbrechen. Dann lösen sich die darüber liegenden Schichten innerhalb von Sekundenbruchteilen ab und rauschen als Schneebrett nach unten – wie ein Teppich auf einer schrägen Fläche.

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Schneebrett-Lawine
© dieKLEINERT/dpa picture-alliance
Weisse Wucht: Wie entsteht eine Lawine?

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