Ein Gedankenspiel: Stellt euch vor, eine Vierjährige geht mit dem Kindergarten Laternelaufen und soll danach im Dunkeln allein durch die Stadt nach Hause gehen. Keine gute Idee, oder? Ein anderes Szenario: Ein Elfjähriger muss von morgens bis abends im Kiosk seiner Eltern mithelfen, etwa im Lager aufräumen und kassieren. Nicht okay, oder?
Bestimmt habt ihr schon ein gutes Gefühl dafür, dass Kinder besonderen Schutz und spezielle Förderung brauchen. Die Vierjährige etwa hat das »Recht auf Elterliche Fürsorge«, der Elfjährige das »Recht auf Bildung«.
Weil Kinder besondere Bedürfnisse haben, gibt es für sie nicht nur die Menschenrechte, die für alle Menschen jeden Alters gelten, sondern seit dem Jahr 1989 auch die Kinderrechte. Der Bund aller Länder der Welt, die Vereinten Nationen (auch UNO), haben sie formuliert – und fast alle Nationen auf der Welt haben unterschrieben, dass sie sie einhalten wollen. Das Schriftstück heißt: Übereinkommen über die Rechte des Kindes, oder kurz,
UN-Kinderrechtskonvention.
Die UN-Kinderrechtskonvention enthält 54 Artikel, davon behandeln 40 die Kinderrechte selbst, die übrigen sollen den Staaten bei der Umsetzung der Rechte helfen. Oft werden die Rechte zu zehn Kinderrechten zusammengefasst. Doch je nachdem, wo ihr nachlest, unterscheidet sich diese Liste etwas. Das liegt daran, dass so ein Regelwerk sehr kleinteilig ist und jeder die Rechte ein wenig anders gewichtet.
Was die Rechte besagen? Dazu haben wir mit Kindern in der Grundschule Schwarzenbek-Nordost gesprochen. Bei ihnen sind die Kinderrechte Schwerpunktthema an der Schule, daher kennen sie sich besonders gut aus. Ihr findet ihre Erklärungen unter den Bildern hier.
Bei uns in Deutschland diskutieren Politiker derzeit darüber, die Kinderrechte im Grundgesetz zu verankern. Das Grundgesetz ist die Verfassung der Bundesrepublik Deutschland, dort sind die wichtigsten Regeln unseres Zusammenlebens festgelegt. Viele glauben, dass die Kinderrechte eine so große Bedeutung haben, dass sie hier platziert werden sollten.
Macht mit: Euer Design in den Filialen von Ernsting’s family!
Jetzt haben wir gelernt, welche Rechte wir haben – nun müssen so
viele Menschen wie möglich von ihnen erfahren! Denn nur wenn alle Eltern,
Lehrerinnen und Lehrer sowie Politikerinnen und Politiker wissen, was uns Kindern zusteht, kommen wir zu unserem Recht. Was könnt ihr dafür tun? Macht mit beim Wettbewerb von GEOlino und Ernsting’s family und tragt eure Botschaft in die Welt! Alles, was ihr dafür braucht, sind Stifte und Fantasie. Ladet euch die T-Shirt-Vorlage herunter und verziert sie mit eurer Idee, wie sich das Kinderrecht auf Meinungsfreiheit in die Welt tragen lässt – und ab geht die Post! Mit etwas Glück gewinnt ihr die Teilnahme an einem Kreativ-Workshop mit Projektpatin Tanja Bülter und Ernsting’s family, wo eure Design-Idee Wirklichkeit werden kann. Das Gewinner-T-Shirt wird ab Mai 2025 bei Ernsting's family zu kaufen sein. Die Adresse für die Einsendung sowie weitere Informationen zum Wettbewerb findet ihr hier. Los geht’s!
Allerdings: Nur weil es diese Rechte gibt, bedeutet das leider nicht, dass auch alle Kinder zu ihrem Recht kommen. Gerade in Regionen der Welt, wo Armut regiert, existiert etwa das »Recht auf Bildung« für einige nur auf dem Papier. Die Familien können es sich schlicht nicht leisten, ihre Kinder zur Schule zu schicken. Ebenso steht es um das »Recht auf Schutz im Krieg und auf der Flucht«. In dem brutalen Chaos das Kriege mit sich bringen, leiden die Kinder oft zuerst.
Schaut euch eure Rechte an!
Eben darum ist es wichtig, dass wir alle die Kinderrechte kennen. Macht von eurem »Recht auf freie Meinungsäußerung« Gebrauch. Werdet laut, wenn eure Rechte missachtet werden, fordert sie ein, klärt andere darüber auf! Denn nur wer die Rechte kennt, kann mithelfen, sie Wirklichkeit werden zu lassen.
