Sepp Herberger
Von der Spielerkarriere bis zum Amt des Nationaltrainers
Mit 16 Jahren begann die Spielerkarriere des am 28. März 1897 in Mannheim geborenen Josef “Sepp” Herberger beim lokalen Sportverein Waldhof 07. Das Offensivtalent avancierte bei Vereinen wie VfR Mannheim und zuletzt Tennis Borussia Berlin zu einem Führungsspieler. Zu Beginn der 1920er Jahre wurde er als Nationalspieler in drei Länderspielen eingesetzt.
Der diplomierte Sportlehrer übernahm 1932 den Trainerposten des Westdeutschen Landesverbandes und vier Jahre später das Amt des Nationaltrainers, in dem er sich unbeschadet durch die Jahre des NS-Regimes lavierte.
Das „Wunder von Bern“ als Highlight seiner Trainerkarriere
1950 berief ihn der Deutsche Fußball-Bund zum ersten Bundestrainer. Herberger war der unumstrittene Architekt des “Wunders von Bern”, dem sensationellen Sieg der deutschen Nationalmannschaft gegen die hochfavorisierte Elf aus Ungarn im Weltmeisterschaftsfinale von 1954 - ein Ereignis, das auch zur nationalen Identitätsbildung der noch jungen Bundesrepublik beitrug.
Nach weniger erfolgreichen Teilnahmen an den Weltmeisterschaften 1958 und 1962 wuchs die Kritik von Spielern und Medien an seinem als autokratisch empfundenen Führungsstil. 1964 übergab er sein Trainer-Amt an seinen Nachfolger Helmut Schön. Danach blieb er auch weiterhin einige Jahre als Fußballexperte in der Öffentlichkeit präsent.
Sepp Herberger war seit 1921 mit seiner Frau Eva verheiratet. Er starb am 28. April 1977 im Alter von 80 Jahren an einem Herzinfarkt während einer TV-Länderspielübertragung.