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Fußball Masseur der Nationalmannschaft

Deutscher Fußball trauert um „Adi“ Katzenmeier

Sepp Herberger holte ihn einst zum DFB: Seitdem war Adolf Katzenmeier bei der Nationalmannschaft nicht wegzudenken, Löwe nannte ihn die „gute Seele des Teams“. Jetzt verstarb der Physiotherapeut.

45 Jahre lang war er beim Deutschen Fußball-Bund der Mann mit den heilenden Händen. Bei sieben Welt- und Europameisterschaften betreute Adolf Katzenmeier die Nationalspieler, Franz Beckenbauer hatte den Physiotherapeuten kurz vor der WM 1974 als Masseur für das Team empfohlen.

„Das Helfen ist mein Leben“, sagte Katzenmeier zu seinem 80. Geburtstag im November 2014. In der Nacht zu Mittwoch ist er in Frankfurt am Main gestorben.

Die Spieler und Trainer vertrauten „Adi“, wie er liebevoll genannt wurde. Zur Feier seines runden Geburtstags waren neben Bundestrainer Joachim Löw, Auswahlmanager Oliver Bierhoff und Torwart-Trainer Andreas Köpke auch zahlreiche weitere Wegbegleiter gekommen. „Adi war über viele, viele Jahre hinweg bei der Nationalmannschaft die gute Seele“, sagte Löw.

Katzenmeier in einem Trainingslager in Malente im Jahr 1972
Katzenmeier in einem Trainingslager in Malente im Jahr 1972
Quelle: dpa

Sepp Herberger holte Katzenmeier bereits 1963 zum DFB, zunächst betreute er die Juniorenteams, die Amateur- und Olympiaauswahl. Zur Heim-WM vor 42 Jahren wurde er Masseur des Nationalteams, leitete später auch die physiotherapeutische Abteilung. Im November 2008 wurde er verabschiedet.

„Adi war immer zäh wie Leder“

„Wir haben viele Schlachten zusammen geschlagen“, erinnerte sich Völler an seine Zeit als Profi und Coach. „Adi war immer zäh wie Leder.“ Die Nachricht mache ihn „sehr betroffen. Mit ihm verbinde ich viele schöne, gemeinsame Erlebnisse“, sagte der Manager der Nationalmannschaft, Oliver Bierhoff.

Als sein schlimmstes Erlebnis in der Nationalelf bezeichnete Katzenmeier das verlorene WM-Halbfinale 2006 gegen Italien. Hier behandelte er Christoph Metzelder vor der Verlängerung des Spiels
Als sein schlimmstes Erlebnis in der Nationalelf bezeichnete Katzenmeier das verlorene WM-Halbfinale 2006 gegen Italien. Hier behandelte er Christoph Metzelder vor der Verlängerung... des Spiels
Quelle: pa/dpa

Auch Rekord-Bundesligaspieler Karl-Heinz Körbel hatte dem Masseur viel zu verdanken. „Er war der Retter meiner Karriere“, berichtete Körbel, der sich 1986 das Schien- und Wadenbein gebrochen hatte. Seine Heilung sei ein „Meisterstück“ Katzenmeiers gewesen. „Adi ist einer der wenigen Künstler, die es in diesem Geschäft noch gibt.“

Und auch die aktuelle Generation hat Katzenmeier nicht vergessen. „Erinnere mich gerne an die Abende im Mannschaftshotel...und Adi am Klavier! Mach's gut!“ twitterte Christoph Metzelder.

Es gehe „ein Stück Nationalmannschafts-Geschichte“, sagte DFB-Präsident Reinhard Grindel. „Er war nicht nur ein ausgezeichneter Physiotherapeut, sondern auch ein sensibler und einfühlsamer Mensch, dem sich die Spieler jederzeit anvertrauen konnten.“

Die Trauerfeier und Beisetzung Katzenmeiers sollen auf Wunsch der Angehörigen im engsten Familienkreis stattfinden, teilte der DFB mit.

dpa/ott

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