GeheimdiensteGeschnüffelt wurde schon immer: Acht Spione, die Geschichte schrieben
Jahrtausendelang spähen Machthaber ihre Nachbarn und Feinde mithilfe von Soldaten, Mönchen oder Kaufleuten aus. Erst in der Neuzeit entstehen Überwachungsinstitutionen mit professionellen Agenten, deren verborgenes Wirken in den globalen Konflikten des 20. Jahrhunderts eine nie da gewesene Bedeutung erlangt
1611 trifft der Kapuzinermönch François-Joseph Le Clerq du Tremblay erstmals jenen Mann, zu dessen Geheimdienstchef er aufsteigen wird: Armand-Jean du Plessis, später bekannt als Kardinal Richelieu und ab 1624 Erster Minister des französischen Königs Ludwig XIII. Bis zu seinem Tod 1638 bleibt Tremblay, genannt "Père Joseph", einer der wichtigsten Helfer Richelieus. Seine Spezialität ist das Ausspionieren von Geheimnissen im In- und Ausland. Dabei stützt sich der Mönch nicht nur auf ein Netz von bezahlten Informanten: Wichtige Dienste leisten ihm wohl vor allem seine Ordensbrüder, die als Missionare selbst in fernen Teilen der Welt anzutreffen sind.