Fünf Fragen an Jochen Schliemann und Michael Dietz
»Reisen Reisen« ist der zurzeit meistgehörte Senderunabhängige Podcast bei Apple. Woher kommt der Erfolg?
Jochen: Wenn wir von unseren Abenteuern erzählen, zeichnen wir das live auf, nichts wird geschnitten. Deshalb kommen wir genauso rüber, wie wir wirklich sind – zwei ganz verschiedene Typen, die sich aber gegenseitig gut ergänzen und sich gern offen über alles unterhalten.
Michael: Der Zauber des Podcasts entfaltet sich dann, wenn es gelingt, Nähe herzustellen. In
jeder Folge sprechen wir über ein anderes Land, eine Region oder Stadt. Uns dabei zuzuhören ist so, als säße man im Café und würde zwei Freunden beim Plaudern lauschen.
Das kann auch langweilig sein, wenn das Thema nicht interessiert.
Michael: Für uns geht es ja um viel mehr als das Ziel. Reisen ist ein Mittel der Begegnung und hat mit einem selbst zu tun. Wer als Reisender auf die Welt schaut, kann dabei viel über sein Zuhause lernen.
Jochen: Wir diskutieren viel und sind oft auch nicht einer Meinung, dabei aber entspannt, manchmal sogar witzig. Ja, witzig! Wir können gut über uns selber lachen.
Wie geht Ihr damit um, gerade nicht reisen zu können?
Michael: Wir verfluchen das Virus, klar. Doch den Spaß am Unterwegssein wollen wir uns nicht nehmen lassen. Zum Reisen gehören ja auch das Planen und die Vorfreude, darum kümmern wir uns im Moment intensiver als sonst.
Jochen: Wir haben uns ein Kopfkino-Programm vom Feinsten ausgedacht, das Fernweh stillt, auch wenn man gerade nicht aus dem Land darf.
Für die Zeit nach Corona: Werdet Ihr euer Reiseverhalten ändern?
Michael: Ich versuche schon länger, das Fliegen auf ein Minimum zu reduzieren und möglichst mit dem Zug zu fahren. Und ich entdecke gerade beim Wandern meine nähere Umgebung, etwa den Königsforst bei Köln.
Welche Pläne habt Ihr für nächstes Jahr?
Jochen: Im Frühjahr wollen wir wieder mit unserer Bühnenshow auf Tour gehen, durch bis zu zehn deutsche Städte. Reisen ist das Beste, was man mit seiner Zeit anfangen kann!
