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Deutschland Monrealer Ritterschlag - ein Traumpfad durch die Eifel

Monreal
Durch Monreal schlängelt sich der Elzbach. Über dem Fachwerkdorf trohnt die Löwenburg, ein Highlight der Rundwanderung Monrealer Ritterschlag
© mauritius images / Zoonar GmbH / Alamy
Einmal ins Mittelalter? Bitte hier entlang! Durch die Eifel führt eine der schönsten Rundwanderungen unserer Zeit

Zwei Burgen sollt ihr sein! Links ragt der schlanke Turm der Philippsburg aus dem Wald über Monreal, rechts scheint der Koloss der Löwenburg das Fachwerkdorf in der Eifel zerdrücken zu wollen. Dazwischen hangelt sich ein steiler Aufstieg den Hang hoch. An einem Pfosten prangt unübersehbar das orangefarbene Traumpfad-Logo, und ich ahne: Meine Wanderung über den Monrealer Ritterschlag wird zur schweißtreibenden Herausforderung.

Fünfzehn Minuten vergehen, Ginster wuchert mannshoch und verstellt die Sicht. Noch eine Wegkehre, und die Löwenburg taucht vor mir auf. Geschafft, fast, bis auf ein paar letzte Stufen, die sich im kühlen Bergfried-Innern verdrehen. Oben herrscht Stille. Unten im Tal säumen vorbildlich sanierte Fachwerkgiebel die kopfsteingepflasterten Gassen. Mittendurch gluckert die Elz, ein quecksilbriges Eifelflüsschen. Kein Wunder, dass Monreal 2004 beim Wettbewerb »Unser Dorf soll schöner werden« den ersten Platz gemacht hat. Und kein Wunder, dass hier ein Traumpfad voller landschaftlicher Höhepunkte beginnt – was bei mehr als 500 zu bewältigenden Höhenmetern wortwörtlich zu verstehen ist.

Nach der Burg ist vor dem Abgrund. An einem Steilhang schrumpft der Pfad auf Handtuchbreite. Fels links, Abgrund rechts, und der Blick stürzt in die Tiefe, wo die Elz durch den lichten Wald schimmert.

Zwanzig etwas bange Minuten später ein anderes Bild. Auf dem »Schnürenhof«, der sich in eine Talmulde duckt, streicheln Kinder die Kälber. Eine dicke Eiche breitet sich schützend über einer Bank aus. Hinter dem Hof plätschert noch immer die Elz. Hofbäuerin Uschi Ludwig kennt ihre Wanderer: »Manche wollen nach dem ersten schwierigen Abschnitt am liebsten wieder umkehren«, erklärt sie mir. Sie rede dann auf die Verzagten ein, »denn das Schönste kommt ja noch!«

Was sie meint, ist der Ausblick auf den Hochbermel, wo die Eifel mit buntem Buchen- und Eichenlaub den Indian Summer probt. Unvergesslich auch der schmale Felsgrat, der sich zwischen schrundigen Krüppeleichen ins Thürelztal zieht. Serpentinen um Serpentinen geht es hinab, bis der Traumpfad noch mal anhebt und über einen zweiten, noch schmaleren Grat verläuft.

In einer Kapelle sind die Kerzen angezündet. Es riecht nach Pilzen, feuchtem Laub, Moos. Dann tauchen die Burgen von Monreal wieder über einer Wiesenkuppe auf, und die Haflinger hinterm Gatter wiehern wie zur Begrüßung. Ich lege einen Schritt zu. Mal sehen, ob die Kräfte noch reichen, um ein zweites Mal den Bergfried hochzustürmen.

Entlang der Strecke

Der Weg
Start/Ziel: Monreal, Altes Pfarrhaus/Obere Schlossbrücke. Länge: 13,7 km. Höhenmeter: 508. Schwer. Weiterwandern auf dem Hochbermeler im Nachbardorf Bermel, zu dem ein 2 km langer Verbindungsweg führt. traumpfade.info

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