40 Tage lang hat Stuart Haygarth die Küste Südenglands abgesucht. Zwischen dem Hafenstädtchen Gravesend und der Landzunge Land’s End liegt eine Entfernung von etwa 800 Kilo- metern – und jede Menge Müll. Feuerzeuge, Schnuller, Shampooflaschen, alte Handschuhe, Plastikblumen, Flip-Flops steckte er in seinen Rucksack. Einziges Kriterium: Ein Gegenstand musste farbig sein und industriell hergestellt. Schon als Kind ist der spätere Grafikdesigner, Illustrator und Fotograf mit seinem Vater auf solche Schatzsuche gegangen, hat alles »wie eine Elster« gehortet. Strandspaziergänge mit dem Hund bringen ihn schließlich zum Treibgut. Je mehr sonderbare Objekte er findet, desto mehr interessiert sich Haygarth für ihre Geschichte: Wem hat das Sandförmchen gehört? Was ist aus dem Besitzer geworden? Zurück im Londoner Atelier, reinigt der Künstler die Schätze, kategorisiert sie aufwendig. Dann beginnt der mitunter langwierige Schaffens- prozess, der aus Müllchaos geordnete Kunst entstehen lässt – etwa eine Leuchte aus 18000 Brillengläsern. Seine Werke haben es nicht nur in das Buch »Strand« und zahlreiche Museen, sogar auf die Biennale in Venedig geschafft. Für sie werden hohe fünfstellige Beträge gezahlt. Haygarth ist es gelungen, Müll zu Gold zu machen.
Stuart Haygarth Schön und schockierend: Wenn aus Meeresmüll Kunst wird
Muscheln sammeln am Strand? Ist nichts für Stuart Haygarth. Ihn interessiert, was dort eigentlich nicht angespült werden sollte: Plastikmüll. Den arrangiert der ausgezeichnete Designer zu verblüffenden Werken
Stuart Haygarth: Wenn aus Meeresmüll Kunst wird
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