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Von Flaggenkunde bis Sandburgenbau Sechs Regeln für eine entspannte Zeit am Meer

Hände halten Rettungsring in die Höhe
Auch wenn Strand und Meer noch so verlockend zur Sorgenfreiheit einladen: An ein paar Regeln sollte man sich halten - auch zur eigenen Sicherheit
© Roc Canals / Getty Images
Der Sommer und die Ferien stehen vor der Tür. Für viele heißt das: endlich wieder am Strand entspannen und im Meer baden! Doch auf diese Dinge achten Sie besser, um auch sicher und relaxt zu bleiben

Sommer, Sonne, Meer: An heißen Tagen gibt es kaum einen besseren Ort als den Strand. Im Sand relaxen bei einer angenehmen Brise, ins Wasser hüpfen, dann wieder auf die Decke und ein Eis essen. Schon beim Gedanken daran wünscht man sich doch gleich an die Ostsee oder ans Mittelmeer. Höchste Zeit also für eine kleine Auffrischung zu Regeln und Tipps für einen sicheren und entspannten Strandtag.

1. Wasser als Element nicht unterschätzen

Leichte Wellen schlagen an den Strand, die Sonnenstrahlen reflektieren im Wasser, die Luft ist warm. Was soll heute schon passieren? Also: reingehen, abkühlen. Dabei sollte man nur nicht allzu sorgenlos werden. "Wenn etwas passiert, dann meist, weil das Wasser als Element unterschätzt wird", sagt Alexander Paffrath von der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG).

So kann es zum Beispiel starke Rückströmungen in Strandnähe geben, die selbst Erwachsene umreißen können. Man sagt zwar: Je stärker die Brandung ist, desto stärker kann der Sog sein – doch das ist nur eine Faustregel. Denn auch die glatte See kann Gefahren bergen, wie der nächste Punkt zeigt.

2. Windstille am Strand? Auf dem Wasser kann es anders sein

Es ist tückisch. Wenn etwa der Deich hinter dem Strand einen Windschatten bietet, scheint auf der Decke kein Lüftchen zu wehen. Auf dem Wasser aber kann ablandiger Wind herrschen – wer nun mit Luftmatratze ins Wasser geht und nicht aufpasst, treibt schnell ab.  Dann aus eigener Kraft gegen Wind und Strömung zurückzukommen, sei teilweise ein hoffnungsloses Unterfangen, sagt Paffrath und fügt an: "In aller Regel wäre das schon zu vermeiden, wenn man denn die Warnsignale beachten würde."

3. Kleine Flaggenkunde kennen: Rot-Gelb ist gut, Grün heißt nichts

Die DLRG besetzt an den deutschen Küsten in den Sommermonaten rund 100 Stationen. Dort wehen dann auch Flaggen, die international genormt sind – und deren Bedeutung man als Badegast kennen sollte. Deshalb folgt hier eine kleine Flaggenkunde:

Oben Rot, unten Gelb: Das bedeutet, dass der Strandabschnitt von Rettungsschwimmerinnen und Rettungsschwimmern bewacht wird. Hängt sie allein, kann man gefahrlos baden.

Oben Rot, unten Gelb – und darunter noch mal eine gelbe Flagge: Bei diesen Bedingungen sollten nur geübte Schwimmerinnen und Schwimmer ins Wasser. Hängt dann auch noch ein Windsack, wird auf ablandigen Wind hingewiesen. Dann sollte man nicht auf Luftmatratzen und anderen aufblasbaren Wasserspielzeugen ins Meer.

Nur Rot: Man sollte sich vom Wasser fernhalten – Schwimmen kann bei diesen Bedingungen lebensgefährlich sein.

Schwarze und weiße Kacheln: Damit werden Wassersportbereiche gekennzeichnet. Ab der Stelle, wo diese Flagge steht, ist Schwimmen nicht mehr gestattet.

Und was ist mit Grün? Die DLRG hängt sie an ihren Strandabschnitten nicht auf und auch internationale Normen sehen das nicht vor. "Das suggeriert Sicherheit, die es nicht gibt", so Paffrath. Gleichwohl hängen an manchen Stränden im In- und Ausland grüne Flaggen. Die DLRG betont aber: Diese haben keine offizielle Bedeutung und Aussagekraft.

4. Kinder stets im Blick behalten

Immer wieder beobachten Paffrath und seine DLRG-Kollegen, dass Eltern ihre Kinder unbeaufsichtigt an der Wasserkante spielen lassen. "Das ist eine Geschichte, die uns massiv umtreibt", sagt er. Väter und Mütter starrten oft in ihre Smartphones, statt auf ihre Kinder. Sobald die Kleinen in Wassernähe spielen, gilt jedoch: Immer nah an ihnen dran sein, auch wenn die Kids Schwimmflügel oder Schwimmweste tragen.

5. Nachts bitte nicht schwimmen

Die Sommernacht ist lau, man liegt am Strand – und kommt auf die Idee, sich noch mal abzukühlen. Doch nachts rausschwimmen, das sollte man nicht tun, sagt Paffrath, der seit mehr als 25 Jahren an Ostseestränden als Rettungsschwimmer im Einsatz ist. Grundsätzlich rate er, ausschließlich an bewachten Badestellen zu baden, und das logischerweise auch zu Zeiten, an denen es Bewachung gibt. "Denn passieren kann jedem irgendwas und draußen ist man auf sich gestellt."

Nachts kommt die fehlende Sicht dazu. "Die Chance, jemanden in einem Rettungsfall in der Dunkelheit zu sehen, geht gegen null." Wer etwa weit draußen einen Krampf bekomme, habe ein Riesenproblem – es höre und sehe einen keiner. "Für einen Großteil der nicht ganz so trainierten Menschen ist das wie ein Todesurteil."

6. Sandburgen bauen ist manchmal nicht erlaubt

Schippe raus und los geht's. Für viele Kinder und Eltern gehört das zu einem Tag am Meer dazu. Doch an manchen Stränden ist das eigentlich nicht erlaubt - so verbietet zum Beispiel eine Satzung der Gemeinde Sylt, im Strandbereich Sandburgen zu bauen und Löcher zu graben. Vorgaben macht etwa auch die Gemeinde Zinnowitz auf der Ostseeinsel Usedom: Hier ist der Bau von Strandburgen "in einer Entfernung von weniger als drei Metern vom seeseitigen Dünenfuß" ebenso untersagt wie das Graben von tiefen Löchern.

Allgemein lohnt bei Unklarheiten zu Regeln ein Blick in die Strand- und Badeordnungen der Gemeinde, in der man Urlaub macht. Offenes Feuer und Grillen sind ohne Sondererlaubnis in der Regel ebenso verboten wie das Abspielen von Musik in einer Lautstärke, die andere stört. Mitunter dürfen Hunde nur auf bestimmte Abschnitte eines Strands mitkommen, teilweise herrscht dann auch Leinenzwang.

dpa

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