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Schutz für Schützer Mehr als nur niedlich: Wie Seeotter an Kanadas Pazifikküste helfen

Seeotter im Wasser
Steigende Otterpopulationen retten die Kelpwälder vor der kanadischen Küste – diese sind ein wichtiges Rückzugsgebiet etlicher Arten und speichern große Mengen an CO2
© Haplo - Adobe Stock
Seeotter entzücken in Kanadas Westen nicht nur Touristinnen und Anwohner, sondern halten auch die dortigen Meeresökosysteme gesund. Davon profitieren die örtlichen Gemeinden auch finanziell

Als an Kanadas Pazifikküste Seeotter wiederangesiedelt wurden, sorgten sich die örtlichen Fischer um ihre Erträge. Denn genau wie sie leben die kleinen Raubtiere von Seeigeln, Muscheln und Krebsen. Jagen durften die Männer die Otter aber nicht – sie stehen seit 1911 unter Schutz. Damals waren die Tiere an der Westküste wegen ihres Fells fast ausgerottet worden.

Doch nun konnten Forschende in Vancouver Island nachweisen, dass sich der Otterschutz auch ökonomisch lohnt: Die dortige Otterpopulation lockt Tourist*innen an, die den Gemeinden pro Jahr 30 Millionen Euro einbringen, und sorgen auch für einen Zuwachs beim Fischfang in Höhe von 6,5 Millionen Euro.

Vor British Columbia leben wieder 7000 Otter

Die Marder übernehmen eine wichtige Schlüsselrolle im Meer: Ohne die Otter vermehrten sich Braunalgen fressende Seeigel massiv, zu viele von ihnen schädigten die Tangwälder dort. Die Otter ernähren sich vorrangig von den Stachelhäutern und schützen so die Kelpwälder – und in denen fühlen sich auch Lengdorsch und Lachs wohl.

Allerdings seien die Lasten ungleich verteilt, warnt die Studie: Die kommerzielle Fischerei könne auf tiefere Gewässer ausweichen, um die Verluste durch Otter auszugleichen. Die Menschen in den indigenen Siedlungen hingegen seien auf den Fang vor ihrer Haustür angewiesen. Hier müsse der Staat Lösungen finden – damit die gesunden Otterpopulationen nicht ausgerechnet für diejenigen zu einer Last werden, die über Jahrhunderte in Einklang mit den Tieren lebten.

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