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Plastikmüll So viel Plastik steckt im Nest eines Seevogels

Basstölpel auf Helgoland
Verhängnisvolle Fundstücke: Basstölpel sammeln in der Nordsee bunte Plastikfäden zum Nestbau
© mauritius images / Westend61 / Hans Clausen
Brütende Meeresvögel entscheiden sicht immer öfter für bunte Kunststoffe als Nistmaterial. Oft mit tödlichen Folgen

Die Meere der Erde ersticken im Müll – was in Seevogelkolonien wie auf Helgoland drastisch zutage tritt: Dutzende Basstölpel, Trottellummen und Dreizehenmöwen kommen hier jährlich in den Plastikschnüren aus ihren Nestern zu Tode.

Doch woher stammen die Kunststoffe? Und wie könnten die Tiere besser geschützt werden?

In einem von GEO und Greenpeace initiierten Pilotprojekt konnte Ende 2015 erstmals eine Probe von sieben Nestern aus den brüchigen Klippen der Insel geborgen werden.

Wissenschaftler des Naturschutzvereins Jordsand e. V., der Vogelwarte Helgoland und des Alfred-Wegener-Instituts haben sie nun untersucht – und in einigen
Nestballen mehr als drei Kilogramm Plastik entdeckt, was über zehn Prozent des Gesamtgewichts einnahm. Den weit größten Anteil machten Polyethylenfasern aus, wie sie in Fischernetzen verwendet werden.

Die Vögel haben sich von der Räumaktion nicht verschrecken lassen. Für eine regelmäßige Wiederholung sei die Symptombekämpfung jedoch zu aufwendig,
meinen die Forscher.

Das Plastik-Dilemma muss an den Quellen bekämpft werden: Mehr als sechs Millionen Tonnen dieses Mülls werden jährlich weltweit ins Meer gespült.

GEO Nr. 04/2017 - Gelenke

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