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Ein Blumenbeet, an dem sich das Auge nahezu das ganze Jahr sattsehen kann, entsteht nicht über Nacht. Bei der Planung gibt es einiges zu beachten - auch, damit die Tierwelt profitiert. Wir geben Tipps zur Gestaltung und Anleitungen zum Nachpflanzen.
Eine lückenlose Blüte gelingt nur in üppigen Beeten
In einem immerblühenden Staudenbeet kommt es vor allem auf Vielfalt an. Sowohl Frühblüher und Sommer- bzw. Dauerblüher als auch Herbstblumen und Winterblüher sind vertreten. Von jeder Pflanze sollten mehrere Exemplare in Gruppen oder gleichmäßig verteilt vorhanden sein. Außerdem ist darauf zu achten, dass immer mehrere Staudenarten zur gleichen Zeit blühen - idealerweise überschneiden sich viele Blütezeiten miteinander.
Mehrjährige Stauden bilden das Herzstück des immerblühenden Beetes. Diese sollten Sie als Topfware kaufen, um von dem Wachstumsvorsprung zu profitieren. Auch kräftige Ableger von befreundeten Gartenfans eignen sich hervorragend, um dem neu angelegten Beet auf die Sprünge zu helfen. Ergänzt werden die winterharten Stauden mit einjährigen Blumen, die Sie breitflächig aussäen und die sich Jahr für Jahr eigenständig vermehren. Immergrüne Sträucher und winterharte Bodendecker werden gern eingesetzt, um dem Beet Struktur und Fülle zu verleihen. Hohe Büsche im Hintergrund erzeugen ein dichtes Bild und schützen vor Wind und Hitze. Niedrige oder schnittverträgliche Sträucher pflanzen Sie ins Zentrum und immergrüne Bodendecker an den vorderen Rand des Beetes. Diese helfen auch dabei, unerwünschte Beikräuter in Schach zu halten - eine wichtige Voraussetzung, damit die Pflanzen im immerblühenden Beet sich gut entwickeln können.
Pflanzpläne für ein immerblühendes Beet
Ein dauerblühendes Beet entfaltet die beste Wirkung, wenn es farblich harmonisch angelegt ist. Folgen Sie bei der Bepflanzung also einem gut durchdachten Farbschema. Wie ein solches Beet aussehen kann, zeigen drei Pflanzpläne:
1. Ein immerblühendes Beet in Weiß und Blau
Wer sich für die Farben Weiß und Blau entscheidet, verfügt über eine große Auswahl passender Pflanzen. Handelt es sich um ein großes Beet im Bauerngarten, empfiehlt sich im Hintergrund ein weiß blühender Strauch - etwa Holunder, der zwischen Mai und Juni blüht. Ebenfalls im hinteren bis mittleren Bereich kommen hohe Stauden zum Einsatz. Mit einer frühen und ausdauernden Blüte – je nach Sorte ab April oder Mai bis in den Herbst hinein – bereichern Margeriten das Beet. Sie wachsen als Horst und bilden mit der Zeit dichte Gruppen. Am besten pflanzen Sie mehrere Exemplare in gleichmäßigen Abständen.
Um eine durchgängige Blüte vom Sommer bis in den Herbst zu gewährleisten, pflanzen Sie zwischen die Margeriten weißen Sonnenhut und etwas weiter vorne im Beet die weiße Alpen-Aster, Astilben und die gewöhnliche Schafgarbe. Als Beeteinfassung kommen blühende Bodendecker zum Einsatz. Mit kleinen, hellblauen Blüten schmückt das Vergissmeinnicht im Frühling das Beet. Einzeln ist es eher unscheinbar, mit der Zeit sät es sich aber selbstständig im Garten aus und es entsteht ein filigranes Blütenmeer.
Für einen dichten Wuchs ist der Teppichphlox bekannt, dessen Laub auch im Winter grün bleibt und der dabei hilft, Unkraut zu unterdrücken. Gleiches gilt für das kleine Immergrün, welches im Frühjahr blüht und das restliche Jahr ein dunkelgrünes Blattwerk trägt. So helfen immergrüne Bodendecker dabei, das Beet auch im Winter ansehnlich zu gestalten.
Sogar eine Blütenpracht ist im Winter möglich, denn sogenannte Winterblüher wie die weiße Christrose und die weiße Schneeheide blühen vom Herbst oder Winter bis in den März hinein. Wer im Herbst außerdem Blumenzwiebeln von Schneeglöckchen, Märzenbechern, blauen Traubenhyazinthen und Krokussen in die Erde setzt, sorgt für weitere Farbakzente ab Januar oder Februar.
2. Ein immerblühendes Beet in Rosa und Lila
Für die Hintergrundbepflanzung eines rosa- und lilafarbenen Blumenbeetes bieten sich Hundsrosen an. Im Gegensatz zu gefüllten Zierrosen sind diese insektenfreundlich. Mit der Zeit werden sie einige Meter groß, lassen sich aber durch Rückschnitt auch in Schach halten. Zwischen Juni und Juli bilden sich rosa Blüten, aus denen im Herbst sogar rote Hagebutten wachsen.
Für eine frühe Blüte zwischen März und Mai sorgen rosafarbene Hyazinthen, Bergenien und das Tränende Herz, welches dank pinkfarbener, herzförmiger Blüten ein besonderer Hingucker ist. Verteilen Sie diese Pflanzen in gleichmäßigen Abständen im ganzen Beet.
Zu den Dauerblühern in diesem Beispiel-Beet gehören Wilde Malven und der Blutstorchschnabel. Malven wachsen je nach Sorte aufrecht bis buschig und sind in der Regel zweijährig. Sie blühen äußerst ausdauernd vom Frühling bis in den Herbst - dann bilden sie eine Vielzahl an Samen, die sich aufgrund ihrer Größe leicht absammeln und im nächsten Jahr gezielt aussäen lassen. Storchschnabel dient als Bodendecker und sollte sich am vorderen Rand des Beetes wiederfinden.
Auch Teppichphlox gibt es mit rosa- und lilafarbenen Blüten. Als Beetbegrenzung und für kleine Blüteninseln in der Mitte bietet er sich hervorragend an. Wer einen dichten Pflanzteppich anstrebt, sollte mehrere Exemplare in die Erde bringen und einen Pflanzabstand von ungefähr zwanzig Zentimetern einhalten. Teppichphlox ist immergrün und damit auch für den Winter eine gute Lösung, ebenso wie die Schneeheide, deren Blütenknospen sich mitunter schon ab November oder Dezember rosa färben. Die Hauptblütezeit erstreckt sich etwa von Februar bis März.
Um dem immerblühenden Beet weitere Vielfalt zu verleihen, kommen überall dort, wo noch Platz ist, hohe bis mittelhohe Stauden zum Einsatz. Dabei kann es sich in diesem Fall zum Beispiel um pinken Sonnenhut, lilafarbene Astern oder rosafarbene Schafgarbe handeln. Auch Lavendel ist dank seiner insektenfreundlichen und duftenden Eigenschaften sowie der Winterhärte beliebt in vielen Gärten.
3. Ein immerblühendes Beet in Gelb und Orange
Um ein immerblühendes Beet in Gelb-, Orange- und Rottönen zu gestalten, gibt es für jede Jahreszeit eine satte Auswahl. Sehr früh im Jahr, etwa ab Februar oder März, bringen Winterlinge, Narzissen und hellgelbe Wildtulpen erste Farbtupfer in den Garten.
Ein Klassiker in vielen Bauerngärten sind Ringelblumen und Tagetes, deren Blütezeit jeweils im Mai beginnt und bis in den Herbst reicht. Beide sind einjährig, säen sich dafür aber zuverlässig selbst aus. Allzu hoch wachsen Ringelblumen und Tagetes nicht, weshalb sie sich im vorderen Bereich des Blumenbeetes am wohlsten fühlen, wo sie ausreichend Sonne tanken können.
Auch anspruchslose Stauden wie Schafgarbe oder Sonnenhut sind mit leuchtend gelben Blüten erhältlich. Ihre Blütezeit erstreckt sich vom Sommer bis in den Herbst hinein. Vor allem den Sonnenhut pflanzen Sie eher in den Hintergrund, denn er kann bis zu einen Meter hoch werden.
Als rankende Zaunbepflanzung oder kriechender Bodendecker kommt die Kapuzinerkresse infrage, welche sich weitläufig aussäen oder als Jungpflanze in die Erde setzen lässt. Ist der Boden unkrautfrei, sät sich die einjährige Pflanze selbst aus und kommt jedes Jahr erneut zum Vorschein. Die Blütenfarben reichen dabei von sattem Orange bis hin zu Rot.
Wer übrigens hinter dem Beet eine dichte Rabatte aus Sträuchern gestalten möchte, kommt an der Kornelkirsche nicht vorbei. Sie blüht zwischen März und April gelb und trägt im Herbst rote Früchte, die sogar essbar sind. Als immergrüne Ergänzung kommt die Europäische Stechpalme, auch Ilex genannt, infrage. Dunkelgrünes Laub und leuchtend rote Beeren stellen vor allem im Winter eine willkommene Abwechslung dar.
Blütezeiten im Überblick: Liste insektenfreundlicher Pflanzen
Von einer dauerhaften Blüte profitieren auch Insekten. Hummeln, Wildbienen und andere Gartenbewohner sind auf ein durchgängiges Nahrungsangebot angewiesen. Während der Tisch im Sommer oft reich gedeckt ist, fällt die Ausbeute im Frühling und Herbst in vielen Gärten mager aus. Nicht nur der Optik wegen lohnt sich deshalb ein immerblühendes Beet.
Pflanze | Blütezeit |
Frühblüher | |
Schneeglöckchen | Januar - April |
Krokus | Februar - März |
Winterling | Februar - März |
Märzenbecher | Februar - April |
Wildtulpe | März - Mai |
Bergenie | April - Mai |
Tränendes Herz | April - Mai |
Vergissmeinnicht | April - Juni |
Sträucher | |
Kornelkirsche | März - April |
Holunder | Mai - Juni |
Hundsrose | Juni - Juli |
Dauerblüher | |
Margerite | April - Oktober |
Rote Spornblume | Mai - September |
Wilde Malve | Mai - Oktober |
Blutstorchschnabel | Juni - September |
Astilbe | Juni - September |
Lavendel | Juni - September |
Ringelblume | Juni - Oktober |
Schafgarbe | Juni - Oktober |
Sonnenhut | Juli - Oktober |
Kapuzinerkresse | Juli - Oktober |
Fetthenne | August - Oktober |
Herbstaster | August - Oktober |
Winterblüher | |
Schneeheide | Dezember - März |
Christrose | Januar - März |
Bodendecker | |
Kleines Immergrün | April bis Mai |
Teppichphlox | April bis Juni |
Bodendecker-Thymian | Juni bis August |
Efeu | August bis November |
Hinweis: Die angegebene Blütezeit ist lediglich ein Richtwert, der je nach Sorte, Standort und Witterung abweichen kann. Manchmal verhilft ein Rückschnitt zu einer zweiten Blüte.
Möchten Sie im insektenfreundlichen Garten auf Nummer sicher gehen, pflanzen Sie am besten nur Biopflanzen, denn mit Pestiziden behandelte Stauden können den Tieren mehr schaden als nutzen. Staudenpakete, die sowohl mit dem Bioland-Siegel als auch mit dem EU-Bio-Logo ausgezeichnet sind, finden Sie beispielsweise im nachhaltigen Waschbär-Shop:
Erhältlich sind unter anderem spezielle Staudenmischungen für sonnige Standorte oder für den Halbschatten sowie pflegeleichte Blumen für faule Gartenfans oder das Pflanzenpaket "Gierschbezwinger".
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