Es ist eines der tragischsten Kapitel des Zweiten Weltkriegs, das die Polen bis heute prägt: Am 1. August 1944 wagen Untergrundkämpfer in der polnischen Hauptstadt den offen Kampf gegen die deutschen Besatzer. Doch ihr Aufstand, als Befreiungsschlag geplant, scheitert – und von Warschau bleiben nur Ruinen zurück
Warschau, 1. August 1944: Es ist genau 17.00 Uhr, als die Männer aus dem alten Zollhaus neben dem Danziger Bahnhof nördlich des Stadtzentrums hervorstürzen. Geduckt rennen sie los, eng an die Mauern der umstehenden Gebäude gedrückt, Gewehre und Pistolen im Anschlag, Handgranaten im Gürtel. Ihr Ziel: der sogenannte Umschlagplatz, von dem aus die deutschen Besatzer erst im Jahr zuvor die Juden aus dem Warschauer Ghetto in Vernichtungslager transportiert haben. Jetzt beherbergt das Gelände ein von der SS geführtes zentrales Versorgungsmagazin.