An einem Tag im April 1983 wird Adolf Tolkatschow zum Direktor seines Forschungsinstituts in Moskau gerufen. Es geht um Routineangelegenheiten, und doch hat Tolkatschow ein ungutes Gefühl. Jeder Termin könnte sein letzter sein – denn er ist Spion in Diensten der CIA.
Anfangs dreht sich das Gespräch wie erwartet um Belanglosigkeiten. Plötzlich klingelt das Telefon. Der Direktor hört dem Anrufer längere Zeit zu, sagt selbst nichts. Endlich fragt er: "Wofür brauchen Sie das?" Schließlich noch: "Selbstverständlich, ich erledige das."
Er legt auf und wendet sich wieder Tolkatschow zu. Der Anruf komme vom Sicherheitsdienst des Instituts. Bis zum Abend brauche die Abteilung (die dem Geheimdienst KGB untersteht) eine Liste aller Mitarbeiter, die mit einem wichtigen Bauteil am Radar des neuen Jagdflugzeuges MiG-29 befasst seien. Tolkatschow ist einer der Entwickler des Radars – und hat eben darüber wenige Wochen zuvor der CIA Informationen übergeben.
Er geht alle Möglichkeiten durch. Weshalb meldete sich der KGB gerade jetzt, da er beim Direktor sitzt? Will man ihn auf die Probe stellen? Ist ihm der Geheimdienst schon auf der Spur? Sind womöglich seine handschriftlichen Notizen für die CIA abgefangen worden? Und selbst wenn der KGB ihn bislang noch nicht in Verdacht haben sollte, suchen die Geheimdienstler offensichtlich nach einer undichten Stelle – und sie sind ihm bedrohlich nahegekommen.