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Untergang Kollaps einer Zivilisation: Wie Zwist und Katastrophen die Welt der Bronzezeit zerstörten

Zwei steinerne Löwenskulpturen an einem Tordurchlass in einer Mauer aus großen Steinquadern
Die im Hochland Zentralanatoliens gelegene Metropole Hattuscha (hier das berühmte Löwentor der Stadtmauer) war jahrhundertelang die Kapitale des Hethiterreichs, einer Großmacht der Bronzezeit. Um 1200 v. Chr. gaben ihre Bewohner die Stadt nahzu komplett auf – warum, ist unklar
© age fotostock/lookphotos. Artwork: Tatjana Lorenz für GEO EPOCHE
Im 12. Jahrhundert v. Chr. zerbrach die bronzezeitliche Kultur am östlichen Mittelmeer. Dürren, Erdbeben, Revolten spielten dabei eine Rolle – und der Ansturm ganzer Völkerschaften: Um 1190 v. Chr. rüsteten sich die Einwohner der Handelsstadt Ugarit im heutigen Syrien verzweifelt zum letzten Gefecht 

Ein Brief, diktiert in höchster Not: "Mein Vater, jetzt sind die Schiffe des Feindes eingetroffen! Sie stecken meine Städte in Brand und verwüsten das Land!" Nahezu schutzlos, so schreibt der König von Ugarit weiter, liege seine Hauptstadt da.

Ugarit, die reiche Metropole an der syrischen Küste, hat Anfang des 12. Jahrhunderts v. Chr. rund 8000 Einwohner. Prächtige Häuser, gewaltige Warenlager, Palastbauten. Der verzweifelte Brief eines ihrer Herrscher richtet sich an einen Verbündeten, den König des Reiches Alaschija auf Zypern; dass er den Empfänger mit "Vater" anredet, ist ein Ausdruck von Respekt. Hofft der Absender noch auf Hilfe? Oder sendet er lediglich ein Lebenszeichen – gar einen Abschied?

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