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Kroatien Pelješac: Eine Entdeckung zwischen Dubrovnik und Split

Pelješac
Türkisblau schimmert die Adria vor den hellen Kalksteinfelsen der kroatischen Halbinsel Pelješac
© Franco Cogoli/Bildagentur Huber
Häuser aus blondem Kalkstein, türkisblaue Bilderbuchbuchten und Weinhänge an der Adria: Das ist die Zauberformel der kroatischen Halbinsel zwischen Dubrovnik und Split

Inhaltsverzeichnis

Was Sie auf der Halbinsel Pelješac erleben können

Sonnenkringel tanzen übers klare Wasser. Ich schwimme immer weiter hinaus ins Türkisblau. Die Promenade von Orebic, dem größten Ort und Hafen, wird kleiner und kleiner. Direkt hinter den reich verzierten Kapitänshäusern aus blondem Kalkstein, den Pinien und Palmen in den Gärten ragt der Berg Sveti Ilija auf. Gestern stand ich noch dort oben auf 961 Meter Höhe und bewunderte die Fernsicht auf das gebirgige Festland, die kreisrunde Festung von Korcula jenseits der Meerenge und auf ungezählte Inseln, die wie Schildkrötenrücken aus dem Wasser ragen. Auf der kargen Hochebene um mich herum leben wilde Pferde, Schakale und Wildschweine. Von Nakovana, einem verlassenen Dorf, stieg ich durch Ginster und duftende Wiesen mit Wildblumen und Kräutern auf. Die Griechen, Römer und Osmanen kamen einst auf ihren Schiffen nach Pelješac. Fast 500 Jahre lang gehörte der Landzipfel zur mächtigen Seerepublik Ragusa, wie Dubrovnik damals hieß. In Orebisaß bis ins 19. Jahrhundert eine der wichtigsten Seefahrtgesellschaften. Modelle von Drei- und Viermastern dokumentieren im kleinen Museum des Franziskanerklosters auf einem Felsbalkon über der Küste die große maritime Vergangenheit. Die anderen Häfen von Pelješac sind historisch nicht ganz so bedeutend, aber auch wunderhübsch.

Franziskanerkloster, Pelješac
In dem Franziskanerkloster von Orebic erzählt eine kleine Ausstellung von der bewegenden Geschichte des Landstreifens
© Sabine Lubenow/Bildagentur Huber:

Vor drei Jahren wütete im Inneren der Halbinsel ein Brand, der fast das Dorf Trstenik erreichte, seine Weinhänge und den Strand. Heute döst ein Dutzend Katzen an der Bucht, ein Fischer repariert seine Netze, ab und zu legt ein Ausflugsboot an und spuckt ein paar Inselhopper und Radtouristen aus. In der Bucht von Blace neben Trpanj, dem größten Ort auf der Ostseite, liegt Heilschlamm. Die feinen Rundkörper voller Mineralien sollen für eine schöne Haut sorgen und rheumatische Erkrankungen lindern. Tatsächlich steht ein Kanister mit schwarzem Meeresschlick auf der Mole. Ich überlege kurz, ob es nur ein Scherz war und mich die Einheimischen von Weitem feixend beobachten. Sei’s drum! Ich schmiere mich mit Matsch ein – und tatsächlich: Die Haut fühlt sich hinterher eindeutig weicher an. Einen Sonderstatus genießt der Ort Ston im Süden, dessen Wehrmauer sich über einen ganzen Hügel zieht und mit fünf Kilometern eine der längsten der Welt ist. Nach der Kletterei über viele Stufen erhole ich mich bei Austern und einem kühlen Weißwein bei Antonio, einer kleinen Hütte an der Bucht bei Maliston (Zamaslina 4) am langen, fjord ähnlichen Meeresarm. Lovište, denke ich träge, muss noch einen Tag auf mich warten: eine große Bucht an der Nordspitze der Halbinsel, beliebt bei Seglern und Fans von dramatischen Sonnenuntergängen.

Weingüter im Herzen von Pelješac

Das fruchtbare Herz der Halbinsel ist Weinland. In Potomje liegen die größten Weinkeller: etwa Madirazza und der von Kristina Matuško. Auf dem Weingut Milicic mache ich eine Weinprobe. Pavo Milicic fuhr 30 Jahre als Kapitän zur See, bevor er zum Winzer wurde. Heute produziert er eine halbe Million Flaschen pro Jahr. Besonders beliebt sind seine Weißen, Rukatac und Pošip, hellgelb mit blumigem Aroma. Die besten Roten kommen von den Steilhängen am Meer. Deshalb wurde 1976 ein Tunnel durch den Fels gebohrt, der das Winzerdorf mit den Weinbergen in Dingac verbindet, wo die Reben den ganzen Tag sonnenbaden dürfen. Schon die Römer schätzten diese Toplagen, seit 1961 sind Name und Herkunft geschützt. Weil jeder Stock nur ein halbes Kilo Trauben abwirft, kann eine Flasche der wuchtigen kirschroten Weine mit einem Alkoholgehalt von mehr als 15 Prozent bis zu 50 Euro kosten.

Pelješac, Ston
Malerisch sind nicht nur die Buchten von Pelješac, sondern auch die Dörfer wie Ston
© Alamy

Ausgewählte Restaurants und Unterkünfte

Auf der Terrasse des Restaurants Izletiste Ponar hoch über Orebic speist der Gast mit einem fantastischen Blick auf die Festung von Korcula. Die Spezialität sind Tintenfisch und Fleisch, unter einer Metallglocke langsam auf dem Grill gegart. Fisch, Muscheln oder Scampi vom Grill serviert Robert Jerkovic, der vorher ein paar Jahre in Berlin gelebt hat, in seiner RestaurantPension. Mit seiner Familie betreibt er das Gradinain Lovište an der Spitze der Halbinsel (Studio für 2 Pers. ab 510 €/Woche). Das Ehepaar Anderson aus Florida baute ein Schlosshotel am Trstenica-Strand von Orebic – das Korta Katarina mit Infinity-Pool, Spa und einer hervorragenden Weinbar, die auch Nicht-Gästen offensteht. Die meisten Urlauber mieten eine Ferienwohnung. An der Steilküste im Dingac-Weingebiet liegen die Apartments der Villa Marija, ein Restaurant gehört auch dazu (Fewo. für 4 Pers. ab 664 €/ Woche). Eines der wenigen Hotels, die rund ums Jahr aufbleiben, ist das Adriatic, ein altes Kapitänshaus an der Promenade in Orebic (DZ/F ab 95 €).

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