Anzeige

Tschechien Budweis: Was Sie neben dem weltbekannten Bier noch entdecken können

Budweis
Zwischen Moldau und Maltsch liegt die malerische Altstadt von Budweis
© krefografie / Fotolia
Die alte tschechische Stadt an der Moldau und der Maltsch feiert das Bier, die Kunst – und das Studentenleben. Eine urbane Safari in Südböhmen

Inhaltsverzeichnis

Am Bier führt kein Weg vorbei. Selbst im Bus prangt in der digitalen Anzeige ein schäumender Krug und verweist auf eine Brauerei am nächsten Halt. Bier zählt in der größten Stadt in Südböhmen zum Kulturgut. Die wohl bekannteste Sorte ist nach der Stadt benannt und weltberühmt. Ein Besuch der Brauerei Budweiser Budvar gehört folglich zum Pflichtprogramm und wird mit dem entlohnt, worauf das Bild im Bus Durst macht: einem schäumenden Bier (Touren auch auf Deutsch). Allerdings gibt es in der Stadt, in der sich die Flüsse Moldau und Maltsch malerisch zwischen den Ausläufern des Böhmerwalds und den eleganten Bürgerhäusern treffen, deutlich mehr zu entdecken als nur Braukunst.

Was es in Budweis zu sehen gibt

Ende des 13. Jahrhunderts ließ König Ottokar II. Premysl die Königsstadt erbauen und von Händlern und Handwerkern aus dem Böhmerwald und Oberösterreich besiedeln. Budweis wuchs schnell zu einer bedeutenden Salzhandelsstadt heran. Den Kern bildet die auf einer Halbinsel liegende Altstadt, die sich um einen der größten Marktplätze Europas drängt. Gesäumt wird das nahezu perfekte und nach dem Stadtgründer benannte Quadrat von pastellfarbenen Patrizierhäusern, die sich auf geschwungene Bogengänge stützen. Das barocke Rathaus mit dem markanten Uhrenturm und den allegorischen Statuen auf dem Dach zählt zu den schönsten in ganz Tschechien. In der Mitte des Platzes sprudelt einer der größten Barockbrunnen des Landes, der Samsonbrunnen. Vom Schwarzen Turm, den ich über 225 Stufen auf einer hölzernen Steige erklimme, habe ich die ganze Stadt und die tiefgrünen Ausläufer des Böhmerwalds im Blick.

Samsonbrunnen
Eine Installation des Kunst-Festivals Umění ve městě auf dem Marktplatz vor dem Samsonbrunnen
© Michal Trpák

Was Sie in Budweis erleben können

Mit 93 000 Einwohnern ist die südböhmische Stadt beschaulich, es sind vor allem die rund 14 000 Studenten, die das pittoreske Stadtbild zum Leben erwecken. Das lässt sich besonders anschaulich auf der kleinen grünen Halbinsel Sokolský ostrov beobachten: Studenten der Fischerei und der Humanwissenschaften lassen die Beine baumeln, sitzen beim Bier zusammen an der Moldau. Ende Mai wird ordentlich gefeiert. Aus dem Maifest Majáles, das das gesamte Land zelebriert, hat sich in Budweis ein kostenloses Festival entwickelt. Ausgefallene, tiefgründige und interaktive Kunstwerke von tschechischen und internationalen Künstlern werden von Juni bis September im Rahmen von Umění ve městě an verschiedenen Orten der Stadt platziert. Etliche der dort ausstellenden Künstler werden wohl mit Bleistiften von Koh-i-Noor Hardtmuth arbeiten – die traditionsreiche Bleistiftfabrik auf der anderen Seite der Maltsch ist selbst ein Kunstwerk.

Ausflüge rund um Budweis

Eine rund halbstündige Radtour entlang der Moldau führt zum romantischen Schloss Hluboká und seiner liebevoll gestalteten Gartenanlage (Räder verleiht das Café »Kavárna Lanna« in Budweis an der Moldau, www.kavarna-lanna.cz). Rund eine Dreiviertelstunde Zugfahrt ist es bis Český Krumlov, dessen mittelalterliche Altstadt und das Schloss längst Weltkulturerbe sind (www.cd.cz, hin u. zurück ca. 4 €).

Restaurants und Bars in Budweis

Von zwei Prager Studenten geführt, bringt das Café DatelHipster-Charme in die Altstadt. In der Vitrine steht selbst gebackener Kuchen, in die Tasse kommen nur ausgewählte Bohnen (Piaristická 8). Verträumt hängt der Flachbau des Paluba über einem Nebenarm der Maltsch. Zwischen Vintage-Möbeln und unter dem Licht Hunderter Glühbirnen genießen die Gäste moderne böhmische Küche. Reservierung empfohlen! (Na Mlýnské Stoce). Traditionelle Gerichte wie Kaninchenragout mit Knödeln und deftige Zwiebelsuppe stehen im rustikalen Gasthof U Tří sedláků (»Bei den drei Bauern«) auf der Karte (Hroznova 488). Die Studentenkneipe Horká Vanabietet neben kuriosen Sitzgelegenheiten wie einer alten Badewanne günstiges, gutes Bier, kulturelle Veranstaltungen und kleine Snacks (Ceská 7). Die Mikrobrauerei Minipivovar Krajinska 27 hat Sorten aus eigener Herstellung im Angebot sowie gutes Essen (Krajinská 27). In der ehemaligen Markthalle aus dem 16. Jahrhundert ist die Brauerei-Wirtschaft Masné krámy untergebracht. Es gibt Budweiser und Deftiges (Krajinská 13).

Budweiser Budvar Brewery
Ohne Hopfen und Gerste ist ein Besuch in Budweis kaum möglich. Wie Südböhmen sich international einen Rang in der Bierszene erarbeitet hat, erzählt die Führung in der Brauerei Budvar
© Budweiser Budvar Brewery

Hotels und Unterkünfte in Budweis

Das erste Hotel am Platz ist im wahrsten Sinne des Wortes seit 1533 das Grandhotel Zvon. Es erstreckt sich inzwischen über drei verbundene Häuser am Marktplatz. Fein gearbeitete Teppiche, goldene Ornamente und Marmor verleihen den 80 Zimmern den passenden Look (Námestí Premysla Otakara II. 28, DZ/F ab 50 €). Direkt am Ufer der Moldau liegt das Apartment des Atelier Lanna mit großzügiger Terrasse. Das Frühstück sowie leckere Torten serviert das hauseigene Café (Jiráskovo Nábreží 45E, DZ ab 60 €). Voll ausgestattete, charmante Zimmer mit Küchenzeile und Bad bietet das Aparthotel Residenz U Černé věže mitten in der Altstadt (U Cerné Veže 13, Studio ab 56 €).

GEO Saison Nr. 09/2018 - Andalusien

Mehr zum Thema

VG-Wort Pixel