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Auf Vielfalt setzen Welche Nistkästen Sie für einen artenreichen Garten brauchen

Blaumeise fliegt auf einen Nistkasten zu
Nistkasten ist nicht gleich Nistkasten: Rotkehlchen, Meisen, Mauersegler und Co. haben verschiedene Ansprüche
© OliveriusZettelmayer / Adobe Stock
Wer Gartenvögel bei der Suche nach einer geeigneten Kinderstube oder einem Winterquartier unterstützen möchte, bringt Nisthilfen an. Dabei sollten Vogelfans auf Vielfalt setzen

Inhaltsverzeichnis

Seit 1980 sind in Europa ganze 600 Millionen Vögel verschwunden (Stand 2021). Grund dafür sind schwindende Lebensräume, Nahrung und Nistplätze. Mit Nistkästen greifen Sie den gefiederten Gartenbewohnern unter die Flügel. Damit keine Vogelart zu kurz kommt, braucht es im Garten ein breites Angebot verschiedener Nistkästen. Denn die Vorlieben der Tiere gehen zum Teil stark auseinander. Klassische Vogelhäuser mit kleinem Einflugloch können nur von einem Bruchteil der heimischen Vögel genutzt werden. Der NABU warnt außerdem vor minderwertiger Qualität, die den Vögeln unter Umständen schaden kann.

Nistkästen für Höhlenbrüter

Klassische, geschlossene Vogelhäuser mit einem runden Einflugloch werden von sogenannten Höhlenbrütern angenommen. Dazu zählen zum Beispiel Meisen, Sperlinge oder Stare. Bei der Wahl des richtigen Nistkastens für Höhlenbrüter kommt es vor allem auf den Durchmesser des Einfluglochs an:

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  • Kleinere Meisen wie die Blaumeise oder die Tannenmeise sind durch kleine Einfluglöcher mit einem Durchmesser von 28 Millimetern optimal geschützt.
  • Größere Meisen wie die Kohlmeise oder die Haubenmeise benötigen einen größeren Eingang: 32 Millimeter dürfen es in diesem Fall sein.
  • Für Haus- und Feldsperlinge, den Gartenrotschwanz, Kleiber oder Trauerschnäpper eignen sich Einfluglöcher ab 34 Millimeter.
  • Stare freuen sich über ein Einflugloch mit einem Durchmesser von 45 Millimeter.

Nistkästen für Halbhöhlenbrüter

Zu den Halbhöhlenbrütern gehören unter anderem Bachstelzen, Hausrotschwänze, Rotkehlchen und Grauschnäpper. Naturgemäß suchen sie nach Nischen und Spalten für den Nestbau, weshalb Nistkästen für diese Vogelarten nicht über ein rundes Einflugloch verfügen, sondern über eine halb geöffnete Front. Werden diese Nisthilfen falsch angebracht, haben Raubtiere leichtes Spiel. Für Katzen und andere Fressfeinde sollten sie entweder schwer zu finden oder unmöglich zu erreichen sein. Im dichten Gebüsch oder hoch an der Hauswand sind die Nistkästen sicher.

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Eine Halbhöhle nimmt auch der Zaunkönig dankend an. Der kleine Vogel ist an das Leben im dichten Gestrüpp angepasst und fühlt sich zwischen Brombeerhecken, Wildrosen und Totholzhaufen wohl. Wo der flinke Vogel die richtigen Bedingungen vorfindet, baut er gleich mehrere Nester, aus denen das Weibchen die beste Kinderstube auswählt. Über ein wenig Unterstützung dürfte sich das geschickte Männchen also freuen. Spezielle Nisthöhlen für Zaunkönige gibt es zu kaufen, sie lassen sich aus biegsamen Ästen, trockenem Gras und Moos aber auch leicht selbst herstellen.

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Nistkästen für Schwalben und Mauersegler

Schwalben und Mauersegler nutzen keine Vogelhäuser im klassischen Sinne. Passende Nisthilfen für Schwalben sind den Nestern nachempfunden, die die Vögel üblicherweise selbst bauen. In besiedelten Gegenden finden sie jedoch kaum Material für den Nestbau. Mauersegler brüten ursprünglich an Felsen und Klippen. Heute nutzen die Vögel Dächer oder Mauerspalten zum Brüten. Neubauten und Dachsanierungen machen es ihnen mitunter schwer, geeignete Nistplätze zu finden.

Künstliche Schwalbennester und Nistkästen für Mauersegler sollten immer in Grüppchen angebracht werden, denn bei beiden Vogelarten handelt es sich um Koloniebrüter. Der beste Standort befindet sich hoch oben unter einem Dachvorsprung.

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Anfang März sollte der Nistkasten hängen

Für viele heimische Vögel beginnt Anfang März die Brutzeit. Spätestens dann sollten die Nistkästen bezugsfertig sein. Wer besonders pünktlich ist und die Vogelhäuschen schon im Herbst aufhängt, bietet den Tieren damit nicht nur ein Winterquartier, sondern auch die Möglichkeit, sich schon früh auf die Suche nach einem Nistplatz zu machen. Aber auch später im Jahr lohnt es sich, neue Nistkästen aufzuhängen. Denn Zugvögel wie der Trauerschnäpper sind teilweise erst im April wieder in Deutschland anzutreffen und freuen sich über ein freies Plätzchen, um den Nachwuchs großzuziehen. Im Winter werden Nisthilfen gern auch als Winterquartiere genutzt.

Woran erkenne ich ein hochwertiges Vogelhaus?

Einen Nistkasten für Vögel können Sie relativ einfach selbst bauen. Der NABU stellt detaillierte Bauanleitungen bereit. Wer handwerklich nicht so geschickt ist oder wenig Zeit hat, kauft geeignete Nisthilfen im Handel. Dabei ist Vorsicht geboten, denn nicht alle Produkte sind hochwertig. Manche können den Tieren sogar schaden, warnt der NABU. Demnach sind viele Modelle zu klein, um alle Jungen zu beherbergen. Eine Grundfläche von zwölf mal zwölf Zentimetern sei mindestens erforderlich. Darüber hinaus dürfe sich das Einflugloch nicht in der Mitte des Kastens befinden, sondern weit oben. So fällt es Fressfeinden wie Katzen schwer, die Jungen mit der Pfote zu erreichen.

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Eine Sitzstange vor dem Einflugloch sei nicht nur unnötig, sondern auch gefährlich für die Vögel. Denn sie dient Fressfeinden als Kletterhilfe. Nistkästen sollten zudem aus Naturholz bestehen. Modelle aus Plastik sind nicht geeignet: Sie erhitzen schnell und an der glatten Oberfläche können die Jungen nicht hinaufklettern. Ein guter Nistkasten muss sich außerdem öffnen lassen, denn nur so können Sie ihn reinigen. Der beste Zeitpunkt dafür ist der Spätsommer. Hier verraten wir, worauf Sie bei der Reinigung eines Nistkastens achten müssen.

Der Garten als Lebensraum

Genauso wichtig wie Nisthilfen sind natürliche Lebensräume im Garten. Denn von Nistkästen profitieren nur höhlen- und nischenbrütende Vogelarten. Das treffe laut NABU lediglich auf eine von ungefähr fünf Vogelarten zu. Ein Naturgarten mit dichten Hecken, heimischen Gehölzen und Wiese statt Rasen ist daher ein wichtiger Lebensraum für viele Vögel. In diesem Experten-Video erklärt Dr. Hannes Petrischak, warum es immer weniger Feldvögel wie Feldlerchen, Kiebitze und Ammern gibt.

Außerdem gibt es Höhlenbrüter, die wir nur selten im Kleingarten antreffen. Der Waldkauz, der Steinkauz und der Wendehals sind auf große, ruhige Flächen mit altem Baumbestand angewiesen. Steinkauz-Nisthilfen lassen sich dort an großen Ästen anbringen. In Scheunen und Ställen fühlen sich mitunter Schleiereulen wohl, die von vorhandenen Brutplätzen abhängig sind. Hier finden Sie eine Bauanleitung für den Schleiereulenkasten.

Übrigens: Auch auf dem Balkon können Sie einiges für Wildvögel tun. Ein kleiner Nistkasten, eine Vogeltränke und ein Futterhäuschen finden fast überall Platz. Platzsparendes Balkonobst zieht im Frühling Insekten an und nährt im Herbst sowohl Mensch als auch Vogel. In Töpfen und Balkonkästen pflanzen Sie insektenfreundliche Pflanzen an und wenn ein Vogel auf dem Balkon ein Nest baut, lassen Sie ihn ungestört brüten und die Jungen aufziehen.

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