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Klassiker im Balkongarten sind Kräuter, Salate oder Gemüsepflanzen wie Tomaten, Gurken und Paprika. Wer eigenes Obst naschen möchte, setzt allenfalls ein paar Erdbeerpflanzen in die Balkonkästen. Dabei muss es aber nicht bleiben. Denn auch ohne großen Garten lassen sich die verschiedensten Obstsorten anbauen. Das bringt Sie nicht nur ein Stück näher an die Selbstversorgung, sondern hilft auch Hummeln, Bienen und Co. Denn viele Obstpflanzen blühen insektenfreundlich.
1. Äpfel vom platzsparenden Säulenbaum
Ein Apfelbaum auf dem Balkon - wie soll das gehen? Ganz einfach, indem Sie nicht irgendeinen Baum pflanzen, sondern einen sogenannten Säulenapfel. Diese sind besonders platzsparend und wachsen sowohl in kleinen Gärten als auch im Kübel auf dem Balkon oder der Terrasse. Der Säulenapfel Braeburn wird je nach Schnitt bis zu zweieinhalb Meter hoch. Damit er sich wohl fühlt, benötigt er einen geschützten Standort in sonniger bis halbschattiger Lage. Der Wasserbedarf ist gering und das Bäumchen kann draußen ohne besondere Schutzmaßnahmen überwintern.
Etwa ab dem dritten Standjahr beginnt der Säulenapfel zu blühen und Früchte zu tragen. Die Blüte ist dabei nicht nur hübsch anzusehen, sondern ernährt hungrige Bienen und andere Insekten. Vor dem Kauf sollten Sie darauf achten, ob der Apfelbaum selbstbefruchtend ist. Viele Sorten sind auf einen Befruchterbaum angewiesen. Dabei handelt es sich um einen zweiten Apfelbaum einer anderen Sorte. Gibt es in der Nähe Ihres Wohnorts Streuobstwiesen, kann das für die Befruchtung bereits ausreichend sein. Im Zweifel lohnt es sich aber, einen zweiten Baum zur Befruchtung zu pflanzen. Ungefähr ab Oktober können Sie sich dann über die jährliche Apfelernte freuen.
Unser Tipp: Wer ausreichend Platz hat oder kein Fan von Äpfeln ist, kann auch anderes Säulenobst wie Pflaumen oder Kirschen auf dem Balkon anbauen.
2. Erdbeeren finden überall Platz
Frische Erdbeeren vom eigenen Balkon sind im Frühling ein echter Genuss. Und sie stehen Balkonblumen in Nichts nach. Allein das Laub der winterharten Pflanzen ist dekorativ, weshalb Erdbeeren im Garten gern als Bodendecker eingesetzt werden. Ungefähr ab März oder April zieren weiße, insektenfreundliche Blüten den Balkon, aus denen je nach Sorte zwischen Mai und Juni die ersten Früchte wachsen. Ein sonniger und windgeschützter Ort ist am besten für Erdbeeren geeignet. Vor allem bei der Pflanzung im Topf ist regelmäßiges Gießen und Düngen wichtig.
Besonders praktisch für den Balkon sind Hänge-Erdbeeren oder Kletter-Erdbeeren.
3. Feigen: Trockenresistent und winterhart
Egal ob im Chutney, auf dem Kuchen oder in einer herzhaften Kombination mit Hirtenkäse - Feigen sind in der Küche vielfältig einsetzbar und können auf dem Balkon angebaut werden. Zur eigenen Feigenernte verhelfen sogenannte Zwergfeigen. Die Bäume werden ungefähr einen bis zwei Meter hoch. Im Winter können sie mit der Gartenschere in Form geschnitten werden. Zwergfeigen sind bis ungefähr minus 15 Grad winterfest und gelten als trockenresistent. Trotz der überschaubaren Größe bescheren sie im Sommer und Herbst eine reiche Ernte. Ideal steht die Zwergfeige an einem sonnigen und windgeschützten Standort. Auch im Halbschatten kann der Anbau gelingen. Wichtig ist ein durchlässiger Boden. Staunässe gilt es zu vermeiden.
4. Himbeeren wachsen auch im Kübel
Himbeeren haben den Ruf, im Garten zu wuchern und einem schnell über den Kopf zu wachsen. Wer jedoch Balkon-Himbeeren anbaut, kann dieses Problem umgehen. Denn die niedrigbleibende Sorte "Maddalena" wird lediglich 80 bis 100 Zentimeter hoch und kann im Kübel gepflanzt werden. Dabei sollten Sie stets auf ausreichende Bewässerung achten und die Pflanze hin und wieder düngen. Grundsätzlich ist die Balkon-Himbeere winterhart, es lohnt sich aber, den Kübel mit Vlies vor Frost zu schützen.
Etwa von Juni bis September schmückt die kompakte Himbeere Ihren Balkon mit Blüten, die eine wertvolle Bienenweide darstellen. Im Herbst dürfen Sie dann auch selbst von der Pflanze naschen, denn die süßen Früchte reifen zwischen August und Oktober.
5. Holunder verträgt Rückschnitte
Holunder gilt als Alleskönner in der Selbstversorger-Küche. Aus den Blüten lassen sich Sirup, Gelee, Tee und erfrischende Getränke herstellen. Wer nicht gleich alle Blüten erntet, tut Insekten einen Gefallen und kann sich zudem selbst über die dunklen Früchte freuen, die im Herbst daraus entstehen. Auch diese machen in Marmeladen, Kuchen oder als Saft eine tolle Figur. Vögel naschen ebenfalls gern vom Holunderstrauch, sodass Sie sie mit etwas Glück auf dem eigenen Balkon beobachten können. Hier bieten sich vor allem platzsparende Sorten wie der Terrassen-Holunder "Cherry Lace" an. Er besticht mit dunkelrotem Laub und rosafarbenen Blüten. Die Pflanze wird bis zu 150 Zentimeter hoch und breit, kann durch einen regelmäßigen Rückschnitt aber in die gewünschte Form gebracht werden.
6. Zitronen-Bäumchen für Balkon und Wohnung
Wer sich mediterranes Flair auf den Balkon wünscht, kann über ein Zitronen-Bäumchen nachdenken. Geeignet ist es vor allem für Balkongärtnerinnen und -gärtner mit etwas Erfahrung. Denn die Pflanze stammt aus dem Süden und benötigt ausreichend Fingerspitzengefühl, um unter hiesigen Bedingungen zu wachsen und Früchte zu tragen. Am besten gedeiht das Zitronen-Bäumchen an einem hellen, sonnigen und geschützten Standort. Ein jährlicher Rückschnitt im Frühjahr bietet sich an, damit die Pflanze auf dem Balkon nicht zu groß wird. Wer sie gut pflegt und vor Frost schützt, kann ab dem dritten Standjahr mit weißen Blüten und gelben Früchten rechnen. Den Winter verbringt das Bäumchen am besten in der Wohnung. Auch dort nimmt es mit seinem immergrünen Laub eine dekorative Rolle ein.
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