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Ratgeber Warum Katzen an Möbeln kratzen – und was Sie dagegen tun können

Katzen kratzen an Möbeln
Niedliche Vandalen: Viele Katzen nutzen die heimischen Möbel als Kratzspielzeug
© noreefly / Adobe Stock
Katzen brauchen eine Möglichkeit, ihre Krallen einzusetzen. Viele Stubentiger bevorzugen dafür leider Möbel und Wände. Eine neue Studie gibt nun Aufschluss über die Ursachen für das unerwünschte Kratzen und was sich dagegen machen lässt

Inhaltsverzeichnis

Katzenbesitzer und -besitzerinnen wissen Bescheid: Die Stubentiger haben ihren eigenen Willen. So steht dann der teuer gekaufte und aufwändig befestigte Kratzbaum unberührt in der Ecke, während die Katze glücklich im Verpackungsmaterial spielt. Ärgerlich ist die Unbelehrbarkeit der Samtpfoten vor allem dann, wenn die heimischen Möbel darunter leiden. Viele Katzen nutzen Sofa, Teppiche und Tapeten gerne als persönliches Kratzspielzeug. Welche Faktoren das Kratzen fördern und was Sie dagegen tun können: 

Kratzen als Stressreaktion 

Eine neu im Fachmagazin "Frontiers of Veterinary Science" veröffentlichte Studie legt nahe, dass vor allem Stress zum unerwünschten Kratzen beitragen könnte. Für die Studie wurden 1.200 Katzenhalter in Frankreich zum Verhalten ihrer Tiere befragt. Ein maßgeblicher Faktor scheint beispielsweise die Anwesenheit von Kindern im Haushalt zu sein, die mutmaßlich das Stresslevel der Hauskatzen erhöhen. Eine gestresste Katze kratzt demnach eher, als eine entspannte.

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Im Spiel auslasten statt aufkratzen

Was aber tun, wenn die Katze gestresst scheint? Statt die Samtpfote zum Meditationskurs zu bewegen, können laut der Studie beispielsweise Spielroutinen Abhilfe schaffen. Dabei ist einerseits wichtig, dass die Katze sich austoben kann, andererseits sollte sie aber nicht zu aufgepeitscht werden. Denn auch zu lange, aufgekratzte Spieleinheiten können zu Stress führen. 

Zwar betonen die Forschenden, wie wichtig das Spielen für Hauskatzen als Jagdersatz und zum Ausleben ihrer Neugier ist. Besonders intensives Spielen – vor allem bei Nacht – sorge aber möglicherweise auch für mehr Stress. Möbelkratzen könne eine Folge sein.

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Aber auch zu wenig Spiel und Spaß zählt zu den möglichen Ursachen. Kann die Katze sich nicht austoben, führt das womöglich zu Frust – und damit zu unerwünschten Kratzspuren an den Möbeln.  

Die Forschenden empfehlen stattdessen Spielroutinen aufzubauen. "Regelmäßige und kurze, interaktive Spieleinheiten und eine geeignete Spielzeugauswahl können Stress abbauen und somit unerwünschtes Kratzverhalten reduzieren", heißt es in der Studie. Diese Einheiten sollten sich für die Katzen am besten  wie erfolgreiche Jagdszenen anfühlen.

Geeignetes Spielzeug

Ob klein oder groß, domestiziert oder wild: Katzen sind Jäger. Gängiges Katzenspielzeug kitzelt den Jagdtrieb und ermöglicht dem Stubentiger ein erfolgreiches Jagdspiel bei dem zum Schluss die "Beute" ergattert wird. Das Haustiermagazin "Ein Herz für Tiere" rät deshalb beispielsweise vom Spiel mit dem Laserpointer ab. Hier wird die Katze zwar zum Jagen animiert, hat aber kein abschließendes Erfolgserlebnis.

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Vor allem Wohnungskatzen sollten Ihren Jagdtrieb im Spiel ausleben dürfen. Das fördere nicht nur das psychische Wohlbefinden, sondern auch Fitness sowie die Bindung zwischen Mensch und Katze. Empfehlenswerte Spielzeuge für Katzen sind beispielsweise:

  • Weiche Bälle, die die Katze nach erfolgreicher "Jagd" als Beute durch die Wohnung tragen kann. Diese Spielbälle dürfen jedoch auf keinen Fall so klein sein, dass das Tier sie verschlucken könnte. 
  • Robuste Federwedel oder Angeln, bei denen sich auch nach heftigen Spieleinheiten keine verschluckbaren Kleinteile ablösen sollten.
  • Gut verarbeitete Spielmäuse, die Sie für Ihren Stubentiger werfen können. Viele Katzen spielen auch eigenständig gerne mit den Spielmäusen, werfen sie etwa in die Luft, tragen sie umher oder schieben sie mit den Pfoten vor sich her, um zu "jagen". 
  • Knisternde Spieltunnel sind überaus beliebte Katzenspielzeuge. Die Tiere nutzen sie nicht nur als Versteckmöglichkeit, sondern sausen hindurch oder attackieren den raschelnden Stoff spielerisch.

Der perfekte Ort für den Kratzbaum 

Natürlich sind Katzen von Natur aus kratzbegeistert. Sie sollten ihnen deshalb mit einem Kratzbaum oder Kratzspielzeug eine gute Alternative zu Sofa & Co. bieten, an denen das natürliche Verhalten in Ordnung ist. Ob die Katze die Alternative auch annimmt, könnte laut Studie von der Platzierung der Kratzstelle abhängig sein.

Am sinnvollsten seien demnach Stellen im Zuhause, bei denen die Katze auf ihren Revierrundgängen ohnehin regelmäßig vorbeikommt. Ein prominenter Ort im Wohnzimmer oder auch in der Nähe des Lieblingsschlafplatzes könnte also besser geeignet sein als eine versteckte Ecke. 

"Sichere Rückzugsorte, erhöht gelegene Beobachtungsplätze und reichlich Spielmöglichkeiten zur Verfügung zu stellen, kann ebenfalls dazu beitragen, Stress abzubauen und die Katze zu eher konstruktiven Aktivitäten zu bewegen", so Erstautorin Yasemin Salgirli Demirbas von der Universität Ankara.

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Auch die Persönlichkeit spielt eine Rolle

Zu guter Letzt legt die Studie aber auch etwas nahe, was die meisten Katzenhalter ohnehin schon wissen: Der Charakter ihres Tiers spielt eine entscheidende Rolle beim unerwünschten Kratzen. Ist eine Katze sehr verspielt oder hat sowieso einen Hang zum Zerstörerischen, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sie diesen auch an Möbeln auslässt. 

Dieser Artikel enthält sogenannte Affiliate-Links. Mehr Informationen dazu gibt es hier.

mit dpa

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