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Tierschutz Dieser Angelhaken kann Vögel retten

Ein Teil der Erlöse werde in den Schutz von Seevögeln fließen, sagen Ben und Pete Kibel. Die "Köderhakenkapsel" öffnet erst bei erhöhtem Wasserdruck
Ein Teil der Erlöse werde in den Schutz von Seevögeln fließen, sagen Ben und Pete Kibel. Die "Köderhakenkapsel" öffnet erst bei erhöhtem Wasserdruck
© Graham Trott, Hookpod
Ben und Pete Kibel haben Angelhaken erfunden, die sich erst in den Tiefen des Meeres entfalten – und so Vögel retten

Seevögel mögen Fischerboote: Sie wissen, dass dort immer etwas für sie abfällt. Vor allem die Langleinenfischerei mögen sie: Dabei werden Angelleinen, gespickt mit Haken und Ködern, mitunter viele Dutzend Kilometer lang von einem Schiff abgerollt. Ein Festmahl für Vögel – und eine tödliche Gefahr: Oft verheddern sie sich und werden von den Leinen in die Tiefe gezogen.

Schätzungen von BirdLife International zufolge sterben auf diese Weise jährlich etwa 300.000 Vögel, darunter 100.000 Albatrosse – von denen alle 22 Arten in der Liste bedrohter Tiere stehen. In manchen Seegebieten sind daher Flatterbänder verpflichtend, um Vögel zu verscheuchen. Auch Gewichte, damit die Langleinen schneller sinken, sind im Einsatz.

Erst in 20 Meter Tiefe wird der Angelhaken aktiviert

Alles nicht nötig, meinen Ben und Pete Kibel. Die britischen Brüder haben eine Art Vogelsicherung erfunden: Eine stabile Plastikkappe wird über die beköderten Haken gesteckt. Erst in 20 Meter Tiefe, bei dreimal höherem Druck als an der Meeresoberfläche, löst die Mechanik aus, eine Feder drückt die Kappe zur Seite. Der Haken liegt dann frei und schwebt tief genug, um keine Beute mehr für die Vögel zu sein.

"Es wäre einfach gewesen, ein elektronisches System zur Tiefenmessung zu entwickeln, aber das hätte in der Praxis nie funktioniert", sagt Pete Kibel, ein gelernter Meeresbiologe. "Wir mussten etwas erfinden, das auch unter rauen Bedingungen absolut unempfindlich ist."

In Studien töteten Langleinen mit den "Hookpods" nur einen Seevogel pro 25.000 ausgebrachte Haken. Ohne Schutz starben 20-mal so viele Tiere. Rein rechnerisch könnten so jährlich 285.000 Seevögel weltweit vor dem Tod gerettet werden.

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