Seit Menschen sich nördlich der Alpen niederlassen, verändern sie jene Gegend, die einst voller Bäume stand. Vor allem ein Faktor prägt die Landschaft wie kein anderer: der stetige Hunger nach Holz
Dunkel ist es und unheimlich. Die römischen Legionäre können kaum etwas sehen. Das Feindesland ist bedeckt mit mächtigen Buchen, 30 Meter und mehr ragen sie in die Höhe. Ihre ausladenden Kronen schlucken das Tageslicht. Keine ebene, gepflasterte Straße führt durch diese Düsternis, keine Stadt liegt auf dem Weg, weit weg ist die Zivilisation.
Hinter jedem Baum könnten gegnerische Krieger hervorschießen, in diesem Land, "teils Schauder erregend durch seine Wälder, teils widerlich durch seine Sümpfe", schreibt der römische Geschichtsschreiber Tacitus im 1. Jahrhundert nach Christus. Der Name dieses unwirtlichen Landes: Germanien.