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Kulturgeschichte Die Deutschen und der Wald: Erst gnadenlos zerstört, dann geliebt

Der Wald als Sehnsuchtsort: Während der Romantik zeichneten Künstler den Wald als märchenhafte Idylle, hier "Die tausendjährige Eiche" von Carl Friedrich Lessing (1837)
Der Wald als Sehnsuchtsort: Während der Romantik zeichneten Künstler den Wald als märchenhafte Idylle, hier "Die tausendjährige Eiche" von Carl Friedrich Lessing (1837)
© mauritius images / Incamerastock / Alamy / Alamy Stock Photos
Seit Menschen sich nördlich der Alpen niederlassen, verändern sie jene Gegend, die einst voller Bäume stand. Vor allem ein Faktor prägt die Landschaft wie kein anderer: der stetige Hunger nach Holz

Dunkel ist es und unheimlich. Die römischen Legionäre können kaum etwas sehen. Das Feindesland ist bedeckt mit mächtigen Buchen, 30 Meter und mehr ragen sie in die Höhe. Ihre ausladenden Kronen schlucken das Tageslicht. Keine ebene, gepflasterte Straße führt durch diese Düsternis, keine Stadt liegt auf dem Weg, weit weg ist die Zivilisation.

Hinter jedem Baum könnten gegnerische Krieger hervorschießen, in diesem Land, "teils Schauder erregend durch seine Wälder, teils widerlich durch seine Sümpfe", schreibt der römische Geschichtsschreiber Tacitus im 1. Jahrhundert nach Christus. Der Name dieses unwirtlichen Landes: Germanien.

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