"Super! Kommt mal alle her", ruft Reinhard Wegner. "Das ist der Fund des Tages!" Und was für ein Fund: Aus dem Stamm eines stattlichen Vogelkirschbaums schieben sich, in Kniehöhe, mehrere handtellergroße Gebilde. Dottergelb und saftig leuchten sie im Spätfrühlingswald: die Fruchtkörper eines Schwefelporlings.
"Man nennt ihn auch Chicken of the Woods", sagt Wegner. "Hühnchen des Waldes. Der Pilz besticht durch festes Fleisch und schmeckt köstlich. Nehmt am besten die frischen Zuwachskanten, die lassen sich wunderbar in der Pfanne braten – wie Chicken Nuggets." Schon zücken einige Teilnehmende die Messer. Schneiden behutsam Scheiben der delikaten Schönheit ab und legen die Waldschätze in ihre Körbe.
Wie ein strahlendes "Doch, das geht!" prangt der Schwefelporling, hier, in einem Wald östlich von Köln. Denn im Frühling auf Pilzsuche zu gehen, das mag etwas seltsam erscheinen. Muss man dafür nicht bis zum Herbst warten, wenn die Hüte von Marone und Steinpilz aus dem Moos lugen?