Kurz nachdem das Abstimmungsergebnis publik geworden war, postete eine junge Frau aus dem Dorf ein Foto. Darauf war eine raspelkurz gemähte Wiese zu sehen, auf der ein Storch herumspazierte. Vielleicht fahndete er nach einer Maus, was nach der Mahd ja besonders gut möglich ist. Aber so genau war das nicht zu erkennen. Die Dame hatte das Geschehen von Ferne verfolgt – wie die Nationalpark-Debatte in der Egge. Seit Monaten wird hier, im östlichsten Winkel Nordrhein-Westfalens, heftig über die Frage gestritten: Soll ein bewaldeter Höhenzug unter Schutz gestellt werden? Oder nicht?
Es gab Feste, offene Briefe, zig Info-Veranstaltungen. Ich habe die Frau auf keiner getroffen; und ich war bei etlichen. Doch nun schrieb sie unter den einsamen Storch auf der öden Wiese: "Na bitte! Es geht auch ohne Nationalpark." Ich habe seither ein mulmiges Gefühl.