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Stinkefinger und Co. F*** you! Eine kleine Geschichte der Beleidigung

Stefan Effenberg zeigt Stinkefinger
Der 27. Juni 1994 geht als Stinkefinger-Tag in die deutsche Sportgeschichte ein. Doch: Keine Kamera hielt jenen Moment fest, in dem sich Stefan Effenberg zu der obszönen Geste gegen die deutschen Fans hinreißen ließ. Die hier gezeigte Szene stellte der Fußballer später für Fotografen nach
© Bongarts / Getty Images
Vor 30 Jahren schrieb ein Stinkefinger Fussballgeschichte. Per Schmähgeste an die Fans ließ Steffen Effenberg Dampf ab – und flog aus der Nationalelf. Dabei reicht unsere Freude am Pöbeln tief in unsere Kulturhistorie zurück

Shitstorm, Stinkefinger, Pöbeleien: Unsere Sitten scheinen zunehmend zu verrohen. Trügt der Eindruck, dass das Beleidigen und das Beleidigtsein immer mehr Menschen freudig-aggressiv zu neuen Hässlichkeiten anregen beziehungsweise, auf der anderen Seite, mindestens verschnupft, vielleicht gar verletzt zurücklässt? Vorrangig in den Risikogruppen: Schiedsrichter, Politiker, Polizisten, Pro­minente, Gläubige und Andersgläubige. 

Aber letztlich scheint ja niemand mehr dagegen gefeit, dass ihm jemand seine Geringschätzung durch eine Beleidigung mitteilt. Ob männlich oder weiblich, arm oder reich, dick oder dünn. Selbst beim Lesen dieses Textes ist es möglich, dass sich der eine oder andere beleidigt fühlen wird – bei einem rustikalen Thema wie diesem lässt sich nicht auf jede Mimose Rücksicht nehmen.

Aber was ist eigentlich eine Beleidigung?

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