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Intelligenz Wie Gesten uns helfen, effektiver zu lernen und besser zu denken

Mädchen macht Hausaufgaben und hält zwei Finger hoch
Wenn Kinder Rechnen lernen, verwenden sie intuitiv ihre Finger als Erinnerungshilfe, um das Arbeitsgedächtnis zu entlasten. Auch beim Vokabellernen sind Gesten hilfreich, wie Studien zeigen
© Jamie Grill Atlas / Stocksy
Gestikulieren hat keinen guten Ruf. Angeblich wirkt es unprofessionell und verrät zu viel über unsere Gefühle. Neue Forschungen zeigen aber: Gesten sind ein mächtiges Instrument, das schon Kinder nutzen, um Zusammenhänge zu verstehen und ihr Denken zu verbessern. Können wir sie sogar gezielt zu unserem Vorteil einsetzen?

Der Drang zu gestikulieren ist tief in uns verankert. Überall auf der Welt nutzen Menschen Gesten, wenn sie sprechen. Wir drehen zum Beispiel automatisch die Hand, wenn wir über einen Schlüssel reden, oder wischen Bedenken mit einer Armbewegung beiseite. Kleinkinder, die noch nicht geübt im Umgang mit Worten sind, setzen vehement ihren Zeigefinger ein, um ihrem Verlangen Ausdruck zu verleihen. Und unterhalten wir uns auf einer lauten Party, dann heben wir nicht nur unsere Stimme, sondern bewegen auch unsere Hände ausdrucksvoller.

Selbst wenn wir unbeobachtet sind, gestikulieren wir. Wir nutzen Gesten beim Telefonieren oder im Dunkeln, wenn uns niemand sieht. Sogar Menschen, die blind geboren wurden, verwenden Gesten. Das spricht dafür, dass wir nicht nur gestikulieren, um anderen unsere Gedanken verständlicher zu machen, sondern auch, um unser eigenes Denken zu strukturieren.

Studie um Studie belegt: Gesten sind nicht bloßes Beiwerk der Kommunikation. Sie sind ein wichtiges Werkzeug, das uns hilft, die Welt zu begreifen und andere von unseren Ideen zu überzeugen. Wir alle verwenden Gesten ständig. Doch die meisten Menschen sind sich ihrer Wirkung kaum bewusst.

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