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Vitaminbomben Gesunde Früchte: Warum wir Beeren ehren sollten

Beeren
Mit höchstens 46 Kalorien pro 100 g sind Beeren ein leichter Snack
© Markus Mainka - Adobe Stoc
Kugelrund und köstlich: Die Früchte sind nicht nur lecker, sondern auch fettarm und vitaminreich – das perfekte Obst für den Sommer

Blau und rot, grün, violett, schwarz – im Sommer und Herbst leuchten sie wieder: Beeren aller Arten. Mit ihren süßsäuerlichen Aromen sind die kleinen Früchte wie geschaffen zum Naschen, ein wunderbarer Snack.

Ernährungsforscher berichten von den inneren Werten der Beeren zudem nur Gutes. Zum einen sind die Früchte eine leichte Mahlzeit: Sie enthalten viel Wasser und eher wenig Fruchtzucker –und daher meist deutlich weniger Kalorien als etwa Äpfel, Mangos oder Kirschen.

Beeren sind Vitaminbomben

Zum anderen finden sich in den Früchten gesunde Ballaststoffe, sekundäre Pflanzenstoffe sowie Vitamine: So enthalten etwa 100 Gramm Schwarze Johannisbeeren 175 Mikrogramm Vitamin C, mehr als dreimal so viel wie Orangen oder Zitronen. Säuerliche Früchte wie Sanddorn und Hagebutten übertreffen diesen Wert sogar noch.

Dunklere Strauchfrüchte wie Heidelbeeren, Brombeeren und Johannisbeeren sind zudem reich an Farbstoffen, die Pflanzen vor Umwelteinflüssen wie UV-Strahlung schützen. Diese Substanzen haben eine zellschützende und entzündungshemmende Wirkung. Sie tragen dazu bei, dass Beerenobst ungemein gesund ist: Sein Verzehr kann Studien zufolge vermutlich das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Demenz und einige Krebsformen senken.

Beeren im Trend

Womöglich ist auch das ein Grund dafür, dass die Nachfrage nach den süßen Früchten steigt. Die von der Erntemenge bedeutendste Art ist die Heidelbeere: 13 800 Tonnen wurden 2017 hierzulande produziert, es folgen Johannisbeeren mit 12 500 und Himbeeren mit 6400 Tonnen.

Die klassische heimische Strauchbeerensaison dauert von Juni bis September. In diesen Monaten reifen meist erst Himbeeren, dann Johannisbeeren, Stachel-, Blau- und zuletzt Brombeeren. Auch im Oktober und November gedeihen noch kugelige Früchte; die spät reifenden Sorten wie Hagebutten, Sanddorn und die oft noch im Winter rot leuchtenden Früchte der Eberesche eignen sich aber meist nur gekocht zum Verzehr – etwa als Konfitüre.

Stachelbeeren in Holzschale
Die säuerlichen Stachelbeeren sind nicht nur vitaminreich: Sie halten auch das Bindegewebe elastisch und stärken Nägel und Knochen
© alexshyripa - Adobe Stock

Außerhalb der Saison erreichen frische Himbeeren und Blaubeeren aus Gewächshäusern in Spanien, Portugal oder Marokko den deutschen Markt. Die Früchte sind auch tiefgekühlt erhältlich; der Nährstoffgehalt ändert sich beim schnellen Einfrieren in der Regel kaum. Allerdings bricht oft beim Gefrieren und Auftauen die empfindliche Außenhaut der Früchte auf, und Saft tritt aus. Wer selbst Beeren einfrieren möchte, sollte sie einzeln auf einem Backpapier auslegen, damit sie nicht miteinander verkleben. Gefroren können sie dann gemeinsam in einem Tiefkühlbeutel aufbewahrt werden.

Besser Bio!

Rückstände von Pflanzenschutzmitteln finden sich – wenn auch in der Regel unter dem erlaubten Höchstgehalt – sowohl auf einheimischer als auch auf importierter Ware. Auffällig waren im Jahr 2016 Johannisbeeren: In sechs Prozent der Proben wurden die erlaubten Höchstwerte überschritten. Bio-Ware war insgesamt deutlich weniger belastet als konventionell erzeugte.

Neben den einheimischen Sorten wurden in den letzten Jahren auch exotische Beeren als besonders gesunde „Superfoods“ beworben. Früchte wie die chinesische Goji-Beere oder die südamerikanische Açaí-Beere unterscheiden sich in der Gesundheitswirkung nicht wesentlich von einheimischen Beeren – haben wegen der oft weiten Transportwege aber eine schlechte Öko-Bilanz.

Holunderbeer-Strauch
100 Jahre kann ein Holunderbeerstrauch saftige Beeren tragen
© romankrykh - Adobe Stock

Aroniafrüchte, ebenfalls als besonders gesund beworben, werden inzwischen vermehrt auch in Deutschland angebaut. Die rohen Früchte sollten jedoch nicht in zu großer Menge verzehrt werden; sie enthalten Amygdalin, einen Stoff, aus dem im Körper giftige Blausäure gebildet wird. Einmal gepflückt, verlieren die kugeligen Früchte mit der Zeit Nährstoffe, bei unsachgemäßer Lagerung (mit zu viel Licht- und Hitzeeinwirkung) sinkt beispielsweise der Gehalt an Vitamin C rasch.

Frisch aus der Natur

Die beste Ware kommt also frisch vom Strauch. Manche, die die Früchte in der freien Natur sammeln, sorgen sich dabei vor dem Fuchsbandwurm. Die Eier des gefährlichen Parasiten, so warnten Experten lange Zeit, könnten über verunreinigte Wildbeeren in den menschlichen Körper gelangen.

Inzwischen halten Forscher das aber für wenig wahrscheinlich. Wer trotzdem sichergehen will, kann die Beeren einfach abwaschen. Manche Früchte, die wir als Beeren bezeichnen, sind übrigens gar keine: Himbeeren und Brombeeren etwa sind für Biologen Sammelsteinfrüchte. Und umgekehrt zählen Botaniker Tomaten, Kürbisse und sogar Gurken zu den echten Beeren.

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