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Familienreisen Die Welt mit Kinderaugen sehen: Zehn Reisen, die den Horizont erweitern

Zwei Kinder sitzen unter einem grossen Baum
Ausflug in den Mariposa Grove, ein Waldstück mit Mammutbäumen im Yosemite-Nationalpark
© Jerome Gorin / PhotoAlto / Getty Images
Es gibt Momente, die so überwältigend sind, dass sie unser Verständnis für die Welt grundlegend verändern. Wenn Kinder auf Reisen beeindruckende Naturwunder und neue Lebensformen kennenlernen, hinterlässt dies tiefe Spuren und schärft den Blick für ihre Umwelt

Eisige Naturphänomene – im Vatnajökull-Nationalpark von Island

Im Südosten Islands liegt der größte Gletscher Europas: der Vatnajökull
Im Südosten Islands liegt der größte Gletscher Europas: der Vatnajökull
© IMAGO / imagebroker

Wo weiße Türme und spitze Kämme gigantisch in die Höhe ragen – manche scharf wie Raubtierzähne, andere sanft gewölbt und glatt gestrichen vom Wind – nimmt die Natur im isländischen Vatnajökull-Nationalparkeine atemberaubende Gestalt an: Das 2008 gegründete Schutzgebiet umfasst den größten Gletscher Europas, den Vatnajökull. Ein unvergesslicher Anblick, der Kindern die Schönheit und Zerbrechlichkeit der Natur vor Augen führt. Denn Forschende prognostizieren, dass bei einem erwarteten Temperaturanstieg von 2,7 Grad Celsius Gletscher wie dieser vollständig verschwinden könnten.  

Natur hautnah – auf den Nordsee-Halligen  

Anblick einer Hallig mit Wasser und Grasland
Hallig Hooge bei Sonnenuntergang
© Photo by Collin Key / Getty Images

Salzwiesen mit grasenden Kühen, in der Luft die kreischenden Seevögel und rundherum das tiefblaue Meer. Doch wenn die Gischt aufpeitscht und eine steife Brise zu einem Orkan anschwillt, kündigt sich für die Bewohner der zehn Nordsee-Halligen eine Sturmflut an. Manchmal ragen dann nur noch die Häuser auf den Warften aus dem Wasser. Hautnah, wild oder auch ganz sanft regiert hier die Natur. Von idyllisch bis dramatisch haben die Halligen alles zu bieten. Authentische Einblicke in die Geschichte und die Kultur der Seefahrer bietet beispielsweise der Königspesel auf Hallig Hooge, eine Friesenstube aus dem 18. Jahrhundert. Ein absolutes Muss für Kinder ist jedoch das sinnliche Erlebnis einer Wattwanderung. Bereits die Anreise mit der Fähre oder zu Fuß durchs Watt schafft bleibende Erinnerungen.  

Hoch hinaus – im Cirque de Gavarnie in den Pyrenäen    

Wiiesen mit Bergen und Wasserfall
Blick auf die Cirque de Gavarnie
© Westend61 / Getty Images

Die Wassermassen donnern von den Klippen des Cirque de Gavarnie – eines rund 1500 Meter hoch gelegenen Felskessel im Pyrenäen-Nationalpark, der die Größe und Kraft der Natur eindrucksvoll offenbart. Mit Wucht stürzen die Wassermassen 422 Meter den Fels hinab. Die Gavarnie-Fälle zählen zu den höchsten Europas. Ihr Ursprung liegt in einem verborgenen Gletschersee hoch in den Bergen. Das spektakuläre Naturschauspiel ist mit einem etwa einstündigen Fußmarsch von dem kleinen Bergdorf Gavarnie auch mit Kindern gut zu erreichen. 1997 wurde der Cirque de Gavarnie mit der gesamten Berggruppe Pyrénées-Mont Perdu von der UNESCO zum Welterbe erklärt.  

Giganten der Natur – im Yosemite Nationalpark der USA

Frau steht neben einem dicken Baumstamm
Nicht nur Kinderaugen staunen: Mammutbaum im Yosemite-Nationalpark 
© Bernd Jonkmanns / Laif

Baumstämme so dick, dass man problemlos einen Schulbus darin verstecken könnte, wachsen im Yosemite-Nationalpark in Kalifornien – die meisten von ihnen in dem Waldstück Mariposa Grove of Giant Sequoias direkt am südlichen Parkeingang. Die Mammutbäume vermitteln Ehrfurcht, wenn man unter ihren gewaltigen Kronen steht. Ihre Präsenz beeindruckt Besucherinnen und Besucher aus der ganzen Welt und führt ihnen die Dimensionen der Natur vor Augen. Der Nationalpark ist einer der größten Lebensräume der Sierra Nevada und beheimatet eine Fülle von Pflanzen und Tieren.

Glück auf – in den Feengrotten in Thüringen 

Grotte von innen
Die Saalfelder Feengrotte gilt als farbenreichste Schaugrotte der Welt 
© Martin Kirchner / Laif

Ein magisches Erlebnis erwartet Kinder in den Saalfelder Feengrotten in Thüringen. Doch wer düstere Gänge und enge Gewölbe erwartet, wird überrascht sein. Denn die Höhlen sind als die farbenreichsten Schaugrotten der Welt im Guinnessbuch der Rekorde verzeichnet und entführen ihre Besucher und Besucherinnen in eine Welt voller Magie. In der dritten Sohle der Grotte eröffnet sich ein wahrer Märchendom: Über einem spiegelglatten See erheben sich zapfenförmige Tropfsteine, deren Gestalt stark an ein Feenschloss samt Hofstaat erinnert. Die unterirdischen Hohlräume sind durch den Abbau von schwarzem Gestein entstanden, im Lauf vieler Jahre  formte sich darin eine Tropfsteinlandschaft. Neben einer "Erlebnisausstellung" zum Mitmachen, Führungen für Kinder und einer Schatzsuche im familienfreundlichen Feengrottenpark gibt es auf verschlungenen Pfaden im Abenteuerwald so einiges über das magische Reich der Elfen, Feen und Trolle zu entdecken.

Die Geheimnisse der Natur entdecken – bei den Kreidefelsen in Dover   

Strand mit Menschen und Kreidefelsen im Hintergrund
Blick auf die Kreidefelsen von Dover
© Miquel Gonzalez / Laif

Mehr als 100 Meter ragen die Kreidefelsen von Dover östlich und westlich der Stadt am Ärmelkanal in die Höhe. Die imposanten Felsen haben ihren Ursprung in der Kreidezeit vor rund 136 Millionen Jahren und bestehen aus Kalksedimenten, winzigen Coccolithen. So erzählen die Felsen die Geschichte von Jahrmillionen, als Korallen, Schwämme und andere kleine Meerestiere auf den Grund sanken und allmählich mächtige Formationen bildeten. So wird Erdgeschichte hautah erlebbar.

Bayern pur – auf der Alm im Allgäu 

Almhütte mit Bänken und Sonnenschirmen
Fantastischer Ausblick auf das Himmelhorn von der Kaeseralpe
© Thomas Rötting / Laif

Ziegen, klare Luft und der weite Blick über die weißen Bergkuppen. Im Allgäu werden viele Almen noch traditionell bewirtschaftet und geben authentische Einblicke in das ländliche Leben und die Kultur der Region. Zahlreiche kinderfreundliche Outdoor-Aktivitäten von der Husky- oder Lama-Wanderung bis zur Erkundung der Felsenschlucht Breitachklamm lassen Kinder über sich hinauswachsen und die Natur hautnah erleben. Auf der Alm lernen sie nicht nur den Umgang mit Tieren, sondern auch die Bedeutung einer nachhaltigen Landwirtschaft kennen.

Den "Big Five" begegnen – im südafrikanischen Nationalpark

Elefanten auf grüner Wiese und Gebüsch
Im Addo-Elefanten-Nationalpark leben über 600 Elefanten
© Janette Hill/robertharding / Laif

Von Angesicht zu Angesicht mit den "Großen Fünf" der südafrikanischen Wildnis: Löwe, Leopard, Elefant, Büffel und Nashorn. Im offenen Geländewagen geht es bei einer Safari mit einem ausgebildeten Ranger durch den Busch, um die Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum aus nächster Nähe zu erleben. Kinder lernen bei einer Safari, wo die Tiere leben, was sie fressen, warum manche nachtaktiv sind und welchen wichtigen Beitrag sie zur Erhaltung des Ökosystems leisten. In einigen Schutzgebieten wie dem Addo-Elefanten-Nationalpark und dem Kruger-Nationalpark in Südafrika sowie im Etosha-Nationalpark in Namibia können Besucher mit dem eigenen Mietwagen ins Gelände aufbrechen. Das bietet sich besonders mit jüngeren Kindern an, die im Auto nach Belieben essen, spielen und schlafen können. Größere lernen bei einer Fußpirsch, Spuren wilder Tiere zu erkennen, oder erleben auf einer Flusssafari Natur und Tierwelt aus einer völlig neuen Perspektive.  

Wie vor 1000 Jahren – im schwedischen Wikingerdorf Höllviken   

Wikingerdorfeingang aus Holz
In dem Freilichtmuseum Höllviken leben in den Sommermonaten Menschen nach den Sitten und Gebräuchen der Wikinger
© Dorothea Schmid / Laif

Wer waren eigentlich die Wikinger? Und wie lebten sie? Das Freilichtmuseum Höllviken, südlich von Malmö gelegen, bietet in den Sommermonaten eine Zeitreise zurück in das Leben vor einem Jahrtausend. Die ganze Szenerie ist so authentisch wie möglich gestaltet, und in den Sommermonaten leben hier Menschen nach den Sitten und Gebräuchen ihrer Vorfahren: Sie wohnen in einfachen Holzhütten, weben, nähen, stellen Schmuck her und bauen Waffen aus Holz und Eisen. Familien haben die Möglichkeit, für eine gewisse Zeit an diesem einzigartigen "Spiel" teilzunehmen. Doch Vorsicht: Neuankömmlinge müssen sich erst vom Status eines Sklaven hocharbeiten. Studierenden und Jugendlichen bietet das Dorf die Möglichkeit, im Rahmen eines Praktikums für mindestens vier Wochen in die Welt der Wikinger einzutauchen.

Vergänglich – Venedig und seine Lagunen   

Mädchen seht auf einem Platz und hält Vogel auf der Handoberfläche
Das Highlight für viele Kinder: die Tauben auf dem Markusplatz
© Nicolas TAVERNIER/REA / Laif

Eine Stadt im Meer, durchzogen von Kanälen statt von Straßen, auf denen Schiffe statt Autos fahren, und die Türen der kleinen bunten Häuser öffnen sich direkt zum Wasser: Das ist Venedig. Auch die malerische Lagunenstadt mit ihren farbenfrohen Gässchen und den rund 467 Brücken ist bereits dem Anstieg des Meeresspiegels ausgesetzt und immer eine Reise wert. Für Kinder hat Venedig einiges zu bieten: zutrauliche Tauben auf dem Markusplatz, endlose Strände auf den kleinen Inseln oder aufregende Bootsfahrten zu den farbenfrohen Inseln der Lagune. Geführte Touren zum Dogenpalast und zum Markusdom machen die Geschichte der Stadt erfahrbar.  

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