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Polarlichter Schöner warten in Tromsö

Polarlichter: Die Stadt wird geteilt vom Tromsøysund, die Altstadt befindet sich auf der Insel Tromsøya
Die Stadt wird geteilt vom Tromsøysund, die Altstadt befindet sich auf der Insel Tromsøya
© Julia Großmann/GEO.de
Tromsö gilt weltweit als einer der Nordlicht-Hotspots. Doch wer sich einmal jenseits des Polarkreises begibt, bleibt ein paar Tage länger, und das wird auch in der Weite Nordnorwegens nicht langweilig

Bunte Holzhäuser, kleine Gassen und viel Wasser – das ist Tromsö. Die Stadt liegt auf dem gleichen Breitengrad wie Nord-Alaska. Aber dem Golfstrom sei Dank, ist es hier nur selten genauso kalt. Rund 350 Kilometer oberhalb des Polarkreises beherbergt Tromsö die nördlichste Kathedrale, Brauerei und Universität der Welt.

Die Studenten sorgen dafür, dass hier auch in den dunklen Wintermonaten viel los ist. Neuerdings kommen nun noch die Nordlicht-Jäger hinzu, die Tromsö aufgrund der relativ guten Anbindung an den Rest der Welt und der hohen Wahrscheinlichkeit schätzen, die Aurora borealis mit eigenen Augen sehen zu können.

Die Stadt hat sich auf die steigenden Besucherzahlen eingestellt. Neben Nordlichttouren gibt es Schneeschuhwanderungen, Walexpeditionen und Hundeschlittenfahrten. Zehn Dinge, die man nicht verpassen sollte!

Polarlichter: Die Eismeerkathedrale gilt seit ihrer Erbauung 1965 als Wahrzeichen der Stadt
Die Eismeerkathedrale gilt seit ihrer Erbauung 1965 als Wahrzeichen der Stadt
© Julia Großmann/GEO.de

Sehenswertes in Tromsö

  • Kirchliches Polarlicht

Die Eismeerkathedrale ist das Wahrzeichen der Stadt. Sie steht auf der Festlandseite jenseits des Tromsøysund. Architekt Jan Inge Hovig versah die evangelisch-lutherische Kirche mit Dachschrägen, die bis auf den Boden reichen und einer der größten Glasfassaden Europas. Das architektonische Zusammenspiel von Holz, Glas und Beton soll im Innenraum das Polarlicht, Eis und lange Dunkelheit widerspiegeln.

Hans Nilsens vei 41, Tromsö, Tel. 0047-47680668

  • Leben unter dem Eis

Die überschaubare Innenstadt von Tromsö liegt auf der Insel Tromsøya, gesäumt von bunten Holzhäusern, Kopfsteinpflaster-Gassen und neoklassischer Architektur. Zum Wasser hin wird es dann moderner. Nach gigantischen umgefallenen Dominosteinen sieht das arktische Aquarium Polaria. Innen geht es vor allem um die Meeresbewohner jenseits des Polarkreises.

Bullaugenförmige Aquarien machen Blickkontakt mit Garnelen möglich, und ein Tunnel führt quer durch das Becken der Bartrobben - die Stars im Polaria. Zudem gibt es in dem hauseigenen Panoramakino kurze Filme zur Entstehung der Polarlichter und der akuten Gletscherschmelze am Nordpol.

Polaria, Hjalmar Johansensgate 12, Tromsö, Tel. 0047-77750100

Polarlichter: Die Bergstation der Fjellheisen-Seilbahn eröffnet einen Panoramablick über die Stadt
Die Bergstation der Fjellheisen-Seilbahn eröffnet einen Panoramablick über die Stadt
© Julia Großmann/GEO.de
  • Über den Dingen

Tromsös Hausberg ist der gerade einmal 420 Meter hohe Storsteinen. Bester und vor allem wärmster Weg hinauf und auch wieder hinunter ist die Fjellheisen-Seilbahn. Im halbstündigen Takt setzt sie sich langsam in Bewegung, und aus der Kabine eröffnet sich ein Panoramablick über die ganze Stadt sowie die dahinterliegenden Inseln.

An windstillen Tagen lohnt sich ein Spaziergang auf dem Plateau des Storsteinen. Ansonsten lädt die verglaste Fensterfront des Cafés zu einem Heißgetränk mit Aussicht, bis die Gondel wieder gen Tal fährt.

Fjellheisen-Seilbahn, Solliveien 12, Tromsö, Tel. 0047-77638737

  • Kunst und Kaffee

Etwas hipper und künstlerischer geht es im Smørtorget zu. Hinter einer großen Fensterfront wird gestickt, gemalt und gewerkelt, daneben laden Sitzecken zum Verweilen ein. Das Smørtorget ist Handwerkstatt, Laden und Café zugleich und immer rappelvoll.

Doch während man auf einen Sitzplatz wartet, lohnt sich eine Tour durch die kleinen Werkstätten der verschiedenen Künstler. An der Theke warten dann frisch belegte Sandwiches, Suppen und norwegisches Gebäck, alles aus organischem Anbau und selbst gemacht.

Smørtorget, Sjøgata 11, Tromsö, Tel. 0047-91670620

  • Arktisches Menü

Auf der nordnorwegischen Speisekarte befinden sich vor allem die hiesigen Meeres- und Waldtiere. Eine Institution für die Küche jenseits des Polarkreises ist das Restaurant Arctandria. Mit Blick auf den Fjord werden hier Filets vom Wal, Seehund und Rentier gereicht.

Während der Kabeljau-Saison versuchen sich Wagemutige an dem traditionellen Gericht Mølja: geschmorter Kabeljau samt Leber und Rogen. Im Souterrain wird es dann gesellig, der Pub Vertshuset Skarven ist bei Einheimischen, Studenten und Touristen gleichermaßen beliebt.

Strandtorget 1, Tromsö, Tel. 0047-77600720

Polarlichter: Per Helge Nylund erklärt den Besuchern des Tromsø University Museum nicht nur den wissenschaftlichen Aspekt der Polarlichter sondern er kann sie vor Ort gleich produzieren
Per Helge Nylund erklärt den Besuchern des Tromsø University Museum nicht nur den wissenschaftlichen Aspekt der Polarlichter sondern er kann sie vor Ort gleich produzieren
© Julia Großmann/GEO.de
  • Wissen mit Auslauf

Es ist insbesondere in den Wintermonaten eine kleine Rutschpartie, bis das Gebäude des Tromsø University Museum am Ende der Straße erscheint. Mit kleinem Budget, aber viel Liebe zum Detail und vor allem viel Wissen wurde hier eine ständige Ausstellung zur Entstehung der Polarlichter eingerichtet.

Zudem gibt es eine Box, die alle physikalischen Gegebenheiten beinhaltet, die es benötigt, um ein Polarlicht zu produzieren. Wer also die Aurora nicht in natura gesehen hat, kann sie hier auf Knopfdruck selbst produzieren. Im Anschluss lohnt sich ein Spaziergang durch den hügeligen Folksparken, der als bester innerstädtischer Spot für die Nordlichter gilt, und direkt vor der Museumstür liegt.

Tromsø University Museum, Lars Thørings veg 10, Tromsö, Tel. 0047-77645000

  • Thekengespräche

Das norwegische Biergeschäft brachte der Braunschweiger Ludwig Mack erst im Jahr 1877 so richtig in Schwung. In Tromsö gründete er mit Macks Ølbryggeri die nördlichste Brauerei der Welt. Das Bier ist inzwischen im ganzen Land beliebt, doch nur in Tromsö lässt sich bei Brauereitouren ein Blick hinter die Kulissen sowie in den angeschlossenen Bierkeller werfen.

An der Theke der Brauerei geht bereits am Vormittag das erste Frischgezapfte über den Tresen – einzigartig in Norwegen. In dem urigen Gastraum der Ølhallen finden sich neben den Touristen noch immer Polarforscher, Hafenarbeiter und Fischer ein.

Macks Ølbryggeri , Storgata 4, Tromsö, Tel. 0047-77624500

Polarlichter: Bei Wind und Wetter stapft Magne Aarbø mit Schneeschuhen und Gruppe dem Gipfel entgegen. Zur Belohnung hält er oben warmen Tee und lokales Gebäck bereit
Bei Wind und Wetter stapft Magne Aarbø mit Schneeschuhen und Gruppe dem Gipfel entgegen. Zur Belohnung hält er oben warmen Tee und lokales Gebäck bereit
© Julia Großmann/GEO.de

Reisetipps für außerhalb der Stadt

  • Landschaft sehen

Berge, Fjorde und zugefrorene Seen dekorieren die Landschaft rund um Tromsö. Wie sie sich am besten erkunden lässt, muss jeder Besucher für sich selbst entscheiden. Ob Kraft fordernd mit dem Hundeschlitten oder PS-stark mit dem Schneemobil. Eine relativ entspannte Variante ist die Schneeschuhwanderung. Zwar gleichen die ersten Schritte mit den klobigen Unterschnallern eher einer Mondlandung, aber nach wenigen Metern hat sich das Gefühl für die Schneeschuhe eingestellt und es geht bergwärts.

Magne Aarbø von Tromsø Outdoorkennt das Gebiet rund um die Stadt wie seine Westentasche, zu jedem Gipfel hat er eine Geschichte parat, im Winter macht er Schneeschuhwanderungen und im Sommer bezwingt er die Berge mit dem Mountainbike. Wer ihn begleitet, lernt zumindest in der Wintersaison nicht nur sämtliche Fakten über die lokale Flora und Fauna, sondern auch praktische Tipps zur Lawinenbergung.

Tromsø Outdoor, Stadionvegen 2, Tel. 0047-97575875

Polarlichter: Eine schöne Schlechtwetteralternative: Im Bryggejentene gibt es skandinavisches Design, warme Getränke und besten Blick auf den Ersfjorden
Eine schöne Schlechtwetteralternative: Im Bryggejentene gibt es skandinavisches Design, warme Getränke und besten Blick auf den Ersfjorden
© Julia Großmann/GEO.de
  • Skandinavisches Design am Fjord

Nach einem frostigen Tagesausflug lockt der Gastraum von Bryggejentenemit Blick auf den Ersfjorden. Neben Heißgetränken gibt es Kuchen und belegte Brote. In drei angeschlossenen Räumen werden Kunsthandwerk, Klamotten und Delikatessen zum Verkauf angeboten.

Trude und Elisabeth haben das Café 2010 gegründet, und wer eintritt, hat das Gefühl, bei den beiden im Wohnzimmer gelandet zu sein: Überall sorgen Kerzen und Decken für eine heimelige Atmosphäre. Wer lange genug in seinem Vintagestuhl am Fenster verharrt, kann mit Glück die Aurora borealis über dem Wasser tanzen sehen.

Bryggejentene, Ersfjordveien 55, Kvaløya, Tel. 0047-97078923

Video: Die schönsten Orte Norwegens

Norwegen

Die schönsten Orte Norwegens

02:04 min

Tromsö im Audio

GEOaudio Magazin

Die norwegische Stadt Tromsö hat sich in den letzten Jahren zu einem der Hotspots für die Jäger der Aurora borealis gemausert. Seit neustem können Besucher die Nordlichter hier nicht nur sehen sondern auch hören (Länge: 15:09 Min, 13,8 MB)

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