Dürren, Hitze, Waldbrände: Hohe Temperaturen und ausbleibende Niederschläge bestimmen aktuell die Schlagzeilen. Ob Amerika, Europa, Afrika oder Asien – überall kämpfen die Menschen mit extremen Wetterverhältnissen und ihren dramatischen Folgen: Wälder brennen, Flussbetten trocknen aus, Grundwasserpegel sinken auf Rekordtiefen und Seen verwandeln sich in Trockenflächen.
Erst kürzlich veröffentlichte der Deutsche Wetterdienst (DWD) eine neue Klimastudie zur Trockenheit in Europa und vermeldete, dass trockene Sommer, aber auch Niederschlagsmangel im Winter künftig das Wetterbild in Teilen des Kontinents prägen können. Langfristig nehmen je nach Ausmaß der zukünftigen globalen Erwärmung die Niederschläge im Mittelmeerraum ab, hieß es in der Studie. Im Sommer bestehe für die Zukunft die Gefahr verstärkter Trockenheit auch in Mittel- und vor allem Westeuropa.
Südeuropa ächzt unter der Hitze
Dieses Jahr ist die Dürre im Süden Europas, besonders in Spanien und Portugal, sogar für mehr als ein Jahrtausend beispiellos. Einer neuen wissenschaftlichen Studie zufolge ist das Klima auf der iberischen Halbinsel so trocken wie nie zuvor in den vergangenen 1200 Jahren. Nach dem heißesten Mai seit 1931 leidet nach jüngsten Angaben des portugiesischen Instituts für Meer und Atmosphäre (IPMA) derzeit über 97 Prozent des Territoriums unter schwerer Trockenheit.
Auch Italien ächzt derzeit unter extremen Wetterverhältnissen, mit dramatischen Folgen. Vielerorts muss Wasser rationiert werden, in der Toskana sind bereits 30 Prozent der Ernte verloren. Hinzu kommt, dass viele Wasserleitungen in Italien Lecks aufweisen. Der Chef des Zivilschutzes, Fabrizio Curcio, erzählte Anfang Juli gegenüber der Tagesschau, dass einige Wasserleitungen sogar bis zu 70 oder 75 Prozent Wasser verlieren. Dies verschlimmert das Wasserproblem zusätzlich.
Die Pegel der Flüsse und Seen in Italien sind gefährlich niedrig. Der Po, der längste Fluss Italiens, ist so trocken wie seit mindestens 70 Jahren nicht mehr. Wegen der Dürre und der Hitze häufen sich außerdem die Wald- und Buschbrände. In der zweiten Juni-Hälfte zählte die italienische Feuerwehr mehr als 1000 Einsätze – weit mehr als zur gleichen Zeit im vergangenen Jahr.
Griechenland meldet bislang hingegen keine akuten Engpässe bei der Wasserversorgung – die Reservoire seien voll, sagen die staatlichen Wasserwerke. Trotzdem fürchten die Menschen, dass es auch diesen Sommer wieder schlimme Waldbrände geben wird, nachdem im vergangenen Jahr verheerende Brände Zehntausende Hektar Wald vernichtet hatten.