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Europa Tipps für eine Italienrundreise mit Kindern

Frau und Kleinkind sitzen vor Booten in Venedig
Wer mit Kindern auch Städtereisen machen möchte, sollte auf einen ausgewogenen Mix an Spiel und Programm sorgen
© Andrey Popov/AdobeStock
Italien ist immer eine Reise wert! Besonders für gestresste Eltern bietet die Destination alles, wonach sie sich sehen: Erholung, Sonne und Meer. Unsere Autorin, Laetitia Hörnler von mamis travelguide, ist mit ihrer Familie vorgefahren und hat Städtetrips mit Entspannung zu kombinieren. Bei uns gibt sie praktische Tipps für eine gelungene Rundreise durch Bella Italia und verrät, welche Unterkünfte besonders kindgerecht sind
Laetitia Hörnler

Schon als Kind liebte ich Italien. Jetzt, selbst Mutter von drei Kindern, wollte ich diese alte Liebe wiedersehen, und zwar mit der ganzen Familie. Unsere geplante Route: von München über Südtirol nach Venedig und Bologna bis in die Toskana. Wir haben uns bewusst für eine Mischung aus entspannten Tagen am Pool und Städtereisen entschieden, um für alle einen guten Mix aus Erholung und Sightseeing zu finden. Unsere erste Station: das Feuerstein Family Nature Resort in Südtirol. Umgeben von dem Bergpanorama des Pflerschtals hat dieses Hotel in vielen Bereichen Maßstäbe in der Familienhotellerie gesetzt. Die Kinderbetreuung arbeitet nach den Montessori-Grundsätzen. So gibt es zum Beispiel einen Indoor-Matschraum oder ein Malzimmer nach Arno Stern. Auf die Eltern wartet derweil ein hochwertiger Spabereich. Wir haben mit unseren Kindern allerdings schnell das Gefühl, schon etwas aus der optimalen Altersklasse herausgewachsen zu sein, da sich das Hotel im Laufe der Jahre immer mehr auf Familien mit kleinen Kindern spezialisiert hat und unser Jüngster bereits fast sechs ist.

Deswegen geht es für uns weiter Richtung Süden – genauer nach Natz in das Mühlwald Family Quality Time Resort, inmitten von Apfelplantagen, ganz in der Nähe von Brixen. Es liegt sehr schön inmitten eines ausgedehnten Radwegenetzes und eignet sich somit wunderbar zum Mountainbiken, was wir alle gerne tun – E-Bikes zum Ausleihen gibt es bereits für Kinder ab acht Jahren. Die großen Familiensuiten begeistern mit modernem Design, einer kleinen Küchenzeile und praktischer Aufteilung in Elternschlafzimmer und Kinderzimmer. Es gibt einen schönen beheizten Außenpool und sowohl drinnen als auch draußen einen Spielplatz. 

Venedig für die ganze Familie: Tipps und Ideen

Erholt von der frischen Bergluft, geht unsere Reise weiter nach Venedig, die ersten Stadt auf unserer Route. Damit die Anreise mit drei Kindern stressfrei bleibt, haben wir uns für den durchaus luxuriösen Parkservice von Blitz Parking entschieden. Hier müssen wir einfach nur das Auto abstellen. Ein privates Boot bringt uns samt Gepäck direkt zu unserem Hotel. Ein toller Einstieg in die Stadt und ihre Wasserstraßen. Gerade mal 25 Minuten vom Parkhaus entfernt befindet sich auf der Isola delle Rose mit dem JW Marriott Venice, das erste Hotel Venedigs mit hochwertiger Kinderbetreuung. Herzstück des Angebots ist die Lego Academy mit vielen Workshops, die alle einen Bezug zu Venedig haben und bereits ab vier Jahren wahrgenommen werden können. Unsere Kinder sind begeistert. Für sie sind die Workshops der perfekte Ausgleich zu den Besichtigungen in der Stadt mit uns. Ein weiteres Highlight ist die Poollandschaft. Neben dem Familienpool gibt es einen Wasserspielplatz sowie eine Wiese, wo die Kinder spielen können. Das Resort eignet sich hervorragend für Familien, da es gerade mit jüngeren Kindern sehr praktisch ist, wenn man immer wieder Pausen mit Spielen, Schwimmen und Erholen im Resort einlegen kann. 

Mädchen und Junge von hinten fotografiert, schauen auf den Grand Canale in Venedig
Die Kinder von Laetitia Hörnler genießen den Mix aus Kultur, Spiel und Entspannung in Venedig
© Laetitia Hörnler

Auch wenn unsere Anreise nicht sonderlich stressig war, gönnen wir uns ein paar Stunden am Pool, bevor es am frühen Abend mit dem Shuttleboot zum Markusplatz geht. Generell, wenn die Kinder es zeitlich mitmachen, sind die Morgenstunden oder der frühe Abend perfekt, um sich die Highlights wie Seufzerbrücke, Canale Grande oder die Rialto Brücke anzusehen. Dann ist deutlich weniger los, denn in Venedig sind viele Tagesausflügler unterwegs, die dann noch nicht da sind oder bereits wieder weg. Nachdem wir die erste Runde durch Venedig gedreht haben, gehen wir noch Pizza essen, natürlich nicht irgendwo, sondern folgen einem Geheimtipp, den wir von einer Venezianerin bekommen haben: die Bierria La Corte in der Nähe der Rialtobrücke. Trotz der Nähe zu einem der Touristenmagneten ist das Ambiente sehr nachbarschaftlich. Kinder spielen in den Gassen Fußball, während über ihren Köpfen die Wäsche zum Trocknen aufgehängt wird. Den zweiten Tag in der Stadt versuchen wir uns dem „echten Venedig“ zu nähern und schlendern einfach durch die Gassen zwischen Markusplatz und Castello, nehmen ab dem Markusplatz das öffentliche Boot Richtung Rialto Brücke. Von dort aus erkunden wir das Dorsoduro Viertel. Hier befindet sich auch die Peggy Guggenheim Collection, ein kleines Museum mit vielen Werken berühmter, moderner Künstler. Das Museum ist optimal mit Kindern, da es nicht zu groß ist und es gibt einen schönen Garten, wo die Kinder auch auf die Eltern warten können, falls es doch zu langweilig wird. Unsere Kleinen (5 und 7 Jahre alt) waren aber fasziniert genug, um das ganze Museum mit uns zu bestaunen. Lediglich unsere Teenager-Tochter verzog sich nach kurzer Zeit zum Hörbuchhören in den Garten. 

An unserem letzten Tag in Venedig erkunden wir Murano und machen eine Führung durch eine Glasfabrik. Den Prozess zu beobachten, wie Glas entsteht, ist auch schon für kleine Kinder spannend. Einziger Wermutstropfen, ohne ein Glastier pro Kind kommen hier nur die wenigsten Eltern davon. Venedig hat also auch Familien mehr zu bieten, als man meinen mag. Die Stadt ist klein genug, um sie zu Fuß erkunden zu können. Mit dem Kinderwagen ist die Stadt wegen ihrer vielen Treppen allerdings nicht empfehlenswert. 

Einen Stopp wert: Bologna und Umgebung

Von Venedig aus fahren wir weiter in die Nähe von Bologna, genauer in das Palazzo di Varigiana Resort. Dieses schöne Hotel mit seiner Poollandschaft und Tennisplätzen liegt mit Blick über die Dächer der Stadt inmitten von Weinbergen. Das Hotel produziert eigene Produkte wie Wein und Olivenöl. Dazu passend gibt es sehr empfehlenswerte Tastings. Für Familien sind die unterschiedlichen Zimmergestaltungen interessant. So gibt es Verbindungstüren oder gar kleine Villen mit viel Platz für alle. Die hauseigene traditionelle Trattoria bietet Kindermenüs an.

Viele fahren an Bologna auf ihrem Weg in die Toskana vorbei, was sehr schade ist. Denn Bologna selbst ist eine sehr schöne Universitätsstadt und im Umland werden Italiens berühmteste Exportschlager produziert: vom Parmesan über Balsamico-Essig bis hin zu den Sportwagen Ferrari und Lamborghini. Da unser Sohn ein großer Auto-Fan ist, besuchen wir das Lamborghini Museum, in dem nicht nur Autobegeisterte auf ihre Kosten kommen. Aber auch die Produktion von Parmesan kann für Kinder interessant sein. In und um Bologna gibt es diverse Möglichkeiten, kulinarische Touren zu unternehmen. Wir haben gute Erfahrung mit Amazing Italy gemacht. Die Agentur empfiehlt vorab passende Touren und bucht im bereits Tickets. 

Die Toskana mit Kindern erleben

Von Bologna aus geht es dann weiter in die Toskana. Hier entscheiden wir uns wegen der Kinder für einen Zwischenstopp in Siena anstatt Florenz. Denn Siena ist überschaubar und gut an einem Nachmittag machbar - auch mit Kindern. Die mittelalterliche Stadt mit der traditionellen Stadtmauer, dem berühmten Piazza del Campo sowie dem Dom ist einfach nur wunderschön. Die Altstadt gehört nicht umsonst zum UNESCO-Weltkulturerbe. Von Siena reisen wir in die Maremma. Dort haben wir ein ganz besonderes Juwel entdeckt - das Il Salotto Wines & Resorts produziert nicht nur seinen eigenen Wein, sondern bietet auch Ferienwohnungen auf dem Niveau eines Luxushotels zu sehr fairen Preisen an. Das Agroturismo gehört einem deutschen Unternehmer, der sich mit dem Weingut einen Traum erfüllt hat. Die Unterkünfte wurden erst vor zwei Jahren erbaut und verfügen über den neusten Stand der Technik, ohne den italienischen Charme zu vernachlässigen. Das Il Salotto Wines & Resorts verfügt lediglich über zwei Apartments mit eigener Terrasse und Sonnenliegen sowie einem großen Pool. Die Apartments sind mit Service. Auf Wunsch lässt sich Frühstück und Abendessen dazu buchen. So kann man hier leben wie im Hotel oder alternativ die gut ausgestattete Küche nutzen. Der Blick reicht bis ans Meer, das sich mit dem Auto schnell erreichen lässt. An der Küste gibt es schöne Naturbuchten, aber auch klassisch italienische Strände mit fein drapierten Sonnenliegen. 

Abstecher nach Mantua und Meran

Auf der Rückreise nehmen wir uns eine letzte Stadt vor: Mantua. Von Reisenden bisher eher vernachlässigt, liegt sie perfekt für alle, die über den Brenner fahren und auf der Suche nach einem authentischen Last-Minute-Italienerlebnis. Von künstlichen Seen umgeben, strahlt Mantua mit vielen alten Bauten einen ganz besonderen Charme aus und lässt sich perfekt zu Fuß erkunden. Eigentlich der perfekte Abschluss für unsere Italien-Rundreise. Doch den haben wir dann in Meran, wo wir ein letztes Mal übernachten. Die stylischen Ferienwohnungen vom Domus Faber befinden sich mitten in der Altstadt Merans, nur einen Steinwurf von den berühmten Laubgängen entfernt. Kein Wunder, denn die Eigentümer sind Architekten und so verbinden sich hier Bauhaus-Flair und typische Südtiroler Elemente zu einem coolen Stil-Mix. Für Familien besonders praktisch ist die Tiefgarage im Haus sowie der Gemeinschaftsraum mit Küche. 

Wie eine Rundreise gelingen kann

Wieder zuhause bin ich froh, meine Liebe zu Italien wiederbelebt zu haben, und zwar mit meiner Familie. Klar, ist eine Rundreise mit Kindern mitunter anstrengend, aber vor allem schön und abwechslungsreich. Ein paar Dinge habe ich auf dieser Reise gelernt: Wer Erholung sucht, sollte mindestens vier Nächte an einem Ort bleiben, um wirklich ankommen zu können. Eine gute Planung vorab und viel Recherche insbesondere für die Städte macht die Reise vor Ort entspannter. Es ist gerade mit Kindern wichtig, schon vorher zu überlegen, was man machen möchte und wie sich das kindgerecht gestalten lässt. Bei Städtereisen ist es beispielsweise sinnvoll, regelmäßige Essenspausen und Möglichkeit zum Spielen einzuplanen sowie keine zu langen Wege zu gehen. Je kleiner das Kind, desto kleiner sollten die besuchten Städte sein. Großstädte machen entweder mit Baby oder dann wieder mit Schulkindern Spaß. Pro Tag sollte maximal ein Museum besichtigt werden, damit die Kleinen nicht die Lust verlieren. Apartments mit Service, wie sie das Il Salotto anbietet, sind besonders praktisch für Familien, da man zeitlich flexibel ist und immer die Option hat, selbst zu kochen. Die Distanzen zwischen den einzelnen Stopps sollten bestenfalls nicht zu lang sein, damit im Auto keine schlechte Stimmung aufkommt. Auch hier gilt: Satte Kinder sind zufriedene Kinder! Bei einer guten Planung und genügend Rücksicht auf die kindlichen Bedürfnisse, macht auch eine Rundreise in der Familie allen Spaß.

Laetitia Hörnler im Porträt
Laetitia Hörnler hat selbst drei Kinder und gründete 2017 ihr Startup mamis travelguide. In dem digitalen Reiseführer empfiehlt sie Hotels, Ferienhäuser und Bauernhöfe für den Familienurlaub
© privat

 Laetitia Hörnler hat 2017 den digitalen Reiseführer www.mamistravelguide.com gegründet, da es ihr als nicht sinnvoll erschien, dass Anfang des Jahres tausende Eltern sich die Nächte um die Ohren schlagen, um die optimale Unterkunft zu finden. Auf ihrer Webseite bündelt sie Unterkünfte für Familien mit den unterschiedlichsten Budgets und Geschmäckern. Für Reiseinspirationen sorgt sie auf Instagram.   

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