Am Anfang unserer Reiseplanung stand weniger der Spargedanke, sondern der Wille zum Umweltschutz: Meine Freundin und ich wollten für nur eine Woche Urlaub nicht in den Flieger steigen. Gleichzeitig sehnten wir uns im Oktober nach Sonne, Meer und Strand. Wir suchten also nach Zügen, die uns möglichst weit in den Süden befördern würden – und fanden den TGV Frankfurt (Main)– Marseille.
Alles passte für uns: Die humane Abfahrtszeit am Freitag um 13.56 Uhr (Ankunft in Marseille um 21.48 Uhr, ohne Umstieg) und der günstige Preis von 280 Euro, und zwar hin und zurück für uns beide.
Dass Marseille aber auch sonst ein Glückstreffer war, merkten wir schnell: Sie mag die zweitgrößte Stadt Frankreichs sein, erstreckt sich aber bis in den wildfelsigen Nationalpark Calanques. So können Pascale und Jean-Marie das kleine B & B "La Villa d’Orient" betreiben, keine halbe Stunde mit dem Bus von der Stadtmitte entfernt, aber inmitten eines blühenden exotisch anmutenden Gartens unmittelbar am Meer.
Und weil ihre Villa eine Dachterrasse mit betörendem Blick hat, beschlossen wir, abends nicht ins Restaurant zu gehen, sondern uns beim nahen Traiteur mit Salat, Baguette und Wein einzudecken sowie natürlich mit Macarons vom Patissier in der gleichen Straße. So war das Ganze unterm Strich preislich höchsterfreulich.
Drei Tipps für eine Reise nach Marseille
Besonderangebot: Der TGV Frankfurt (Main)–Marseille (Sparpreis ab 39,90 €) fährt auch über Lyon, Avignon und Aixen-Provence – Ziele, die sich ebenfalls lohnen. Und von Marseille aus geht es in jeweils etwa einer Zugstunde nach Avignon oder Aix-en-Provence. sncf.com
Schlafen in bester Preislage: "La Villa d’Orient". Wir hatten die türkis- farbene Suite, mit Kochzeile, Terrasse und vor allem: Meerblick. Marseille, villadorient.com, Suite ab 560 €/Woche
Genuss für Kostenverächter: "Le Madraguin", Nachbarschaftsrestaurant und -bar, von der "Villa d’Orient" zu Fuß zu erreichen, prima Pizzas. Marseille, 202 Av. de la Madrague de Montredon
Kosten vor Ort: ca. 80 €/Tag
