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von GEO EPOCHE

Irland Saint Patrick: Wer war der Held der Iren?

Saint Patrick
Saint Patrick war ein römisch-britischer christlicher Missionar und gilt in Irland als Nationalheiliger
© Jozef Sedmak / Alamy / mauritius images
Saint Patrick soll den Iren einst das Christentum gebracht haben. Bis heute ist er eine der bedeutendsten Figuren in der irischen Geschichte und Kultur. Jedes Jahr im März feiert Irland deshalb den Saint Patrick's Day. Doch Saint Patrick war nicht der erste Missionar auf der Insel

Er ist der wohl berühmteste Ire: Katholiken und Protestanten der Insel verehren Saint Patrick gleichermaßen als ihren Apostel. Und überall auf der Welt feiern all jene, deren Wurzeln in Irland liegen, seinen Todestag am 17. März mit Paraden, Volksfesten – und in manchen Städten, etwa Chicago, sogar mit irisch-grün eingefärbten Flüssen. Der gebürtige Engländer habe das Christentum nach Irland gebracht, heißt es, und den Heiden dort mithilfe des Kleeblatts die Dreifaltigkeit erklärt.

Tatsächlich geht der Priester um 430 n. Chr. als Missionar nach Irland, um eine gottgesandte Vision zu erfüllen. Doch Saint Patrick ist nicht der erste Prediger: Schon Jahrzehnte zuvor ist der Glaube an Jesus aus Britannien über die Irische See gelangt.

Saint Patrick wird vor allem von den Anglo-Iren verehrt

Etwa 30 Jahre lang reist Saint Patrick durch Irland, tauft Tausende Menschen, gründet Klöster und Kirchen. Dennoch wäre er wie andere Sendboten vor ihm wohl in Vergessenheit geraten, hätte nicht Jahrhunderte später ein Mönch seine Biografie verfasst und Lücken in Saint Patricks Lebenslauf mit frei erfundenen Wundertaten gefüllt, um seinen Helden strahlender erscheinen zu lassen – etwa dass er die Schlangen aus Irland vertrieben habe.

Saint Patrick mit dem Volk auf Wanderschaft
Um 430 n. Chr. kommt Saint Patrick nach Irland. Gut 30 Jahre lang reist er über die Insel, tauft Tausende Menschen, gründet Klöster und Kirchen
© SuperStock / imago images

Lange Zeit wird Saint Patrick vor allem von den Anglo-Iren verehrt, die einst wie er aus England gekommen sind. Doch im 18. Jahrhundert erwählen irische Einwanderer nach Amerika den Heiligen zum Symbol ihrer gemeinsamen Identität; die erste Parade zu seinem Todestag findet vermutlich 1737 in Boston statt. Diesen Brauch werden später die Iren in der alten Heimat übernehmen und bis heute pflegen – auch wenn der als "Saint" Verehrte niemals heiliggesprochen worden ist.

GEO Epoche Nr. 90 - Irland

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