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Keine AI am Werk Siegerfoto wird bei Fotowettbewerb disqualifiziert – weil es nicht künstlich erzeugt wurde

Skurril, aber nicht computergeneriert: Mit diesem Foto eines "kopflosen" Flamingos schaffte es der Fotograf Miles Astray auf einen Siegerplatz im Fotowettbewerb "1839 Awards" – nur um anschließend wieder disqualifiziert zu werden
Skurril, aber nicht computergeneriert: Mit diesem Foto eines "kopflosen" Flamingos schaffte es der Fotograf Miles Astray auf einen Siegerplatz im Fotowettbewerb "1839 Awards" – nur um anschließend wieder disqualifiziert zu werden
© Miles Astray
In der Kategorie "Künstliche Intelligenz" siegte beim renommierten Fotowettbewerb 1839 Awards ein skurriles Foto – das sich als echt herausstellte. Es wurde prompt disqualifiziert

Künstliche Intelligenz macht's möglich: Real wirkende Bilder lassen sich auch erzeugen, ohne eine Kamera zu bedienen. Doch wie sind solche Fotos zu bewerten? Für Aufsehen sorgte im vergangenen Jahr der Künstler Boris Eldagsen, der beim renommierten Sony World Photography Awards in der Kategorie "Creative" mit einem ausgesprochen kreativen, computergenerierten Foto siegte.

Doch es gibt auch den entgegengesetzten Fall. Beim Wettbewerb 1839 Colour Photography Awards überzeugte kürzlich der Fotograf Miles Astray in der Kategorie "AI" (artificial intelligence, Künstliche Intelligenz) die hochkarätig besetzte Jury mit einem skurril im Bild festgehaltenen Flamingo.

Der Vogel wirkt vor dem weißen Hintergrund tatsächlich etwas unwirklich, Hals und Kopf im Gefieder verborgen. Kaum war der dritte Platz in der Kategorie – und der Sieg bei der Publikumsabstimmung – bekannt gegeben, ließ der Fotograf die Katze aus dem Sack: Das Bild war echt. Und wurde umgehend disqualifiziert.

Gegenüber der News-Website "PetaPixel" erklärte Astray: "Es gibt eine wichtige öffentliche Debatte über den Nutzen und die Fallstricke dieser bahnbrechenden Technologie, zu der ich einen Beitrag leisten wollte." Er sei froh, dass dieses Experiment seine Hypothese bestätigt habe, dass es "nichts Fantastischeres und Kreativeres als Mutter Natur selbst" gebe.

Zur Begründung der Disqualifikation erklärten die Veranstalter des Wettbewerbs: "Jede Kategorie hat ihre eigenen Kriterien, die die Bilder der Teilnehmer erfüllen müssen. Sein (Astrays, d. Red.) Beitrag erfüllte nicht die Anforderungen für die Kategorie 'KI-generierte Bilder'. Wir verstehen, dass das der Sinn der Sache war, aber wir wollen anderen Künstlern nicht die Chance nehmen, in der KI-Kategorie zu gewinnen."

Es ist zu erwarten, dass die neue Technologie noch zu weiteren Verwirrungen führen wird. Erst im vergangenen Jahr flog ein mit einem Handy gemachtes Fotos aus einem Wettbewerb, weil die Juroren es KI-verdächtig fanden. Irrtümlich.

pec

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