Traunstein, Oberbayern*: Zwei Männer dringen in das Einfamilienhaus des alleinstehenden Rentners Erwin Ludwig ein, überfallen den Mann brutal. Er stürzt eine Steintreppe hinunter, schlägt sich den Kopf auf und bleibt bewusstlos in einer Blutlache liegen. Die Einbrecher durchwühlen seine Schränke und Schubladen, fliehen mit Schmuck und Bargeld.
Noch am selben Tag wählt knapp 170 Kilometer entfernt ein Mann von einer öffentlichen Telefonzelle aus den Notruf. Er spricht gebrochen Deutsch mit starkem osteuropäischem Akzent, nennt die Adresse des Einfamilienhauses. Der Anruf wird aufgezeichnet. Rettungskräfte eilen an den Tatort, bergen den Rentner, der wenig später im Krankenhaus stirbt.
Die Polizei geht wegen seiner Verletzungen von einem Gewaltverbrechen aus – und ist sicher, dass der Notruf vom Täter stammte. Deshalb lassen die Ermittelnden die Aufnahme in der Fernsehsendung "Aktenzeichen XY ... ungelöst" ausstrahlen, auf Hinweise hoffend. Schließlich führen DNA-Spuren zu zwei vorbestraften Trickbetrügern, die festgenommen und wegen Mordes angeklagt werden.
Nur eine Sache bleibt rätselhaft: Keiner der Tatverdächtigen ist Osteuropäer, beide sprechen akzentfrei Deutsch. Als der Fall auf Gea de Jong-Lendles Schreibtisch landet, ahnt sie noch nicht, dass er eine ungewöhnliche Wendung nehmen wird.
