Mithilfe eines ungewöhnlichen Experiments wollte der US-Forscher Ethan Sims herausfinden, was genau im Körper geschieht, wenn Menschen an Gewicht zulegen. Der Mediziner rekrutierte schlanke Häftlinge in einem Gefängnis und versprach ihnen eine üppige Verpflegung. Im Gegenzug erklärten sie sich bereit, für die Forschung dick zu werden: Die Männer sollten sich binnen kurzer Zeit ein erhebliches Übergewicht anfuttern.
Doch das Vorhaben erwies sich als ungemein mühsam: Obwohl die Häftlinge aßen und aßen, brauchten viele von ihnen Monate, bis sie ein Fünftel ihres Körpergewichts zugelegt hatten. Manche mussten täglich mehr als 10000 Kilokalorien zu sich nehmen, um das Ziel zu erreichen – das ist mehr als dreimal so viel wie der mittlere Kalorienbedarf eines Mannes. Und nach dem Ende des Experiments blieben die meisten Insassen nicht etwa dick – sondern nahmen schneller ab, als sie zuvor zugenommen hatten.
Das klingt überraschend, zumindest für jene Menschen, die gern weniger wiegen würden. Doch die Erfahrung der Häftlinge könnte Einsichten in jene Frage liefern, die viele Übergewichtige quält: Warum eigentlich ist es so schwer, abzunehmen?