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Endlich verstehen Darum gibt es weiße und braune Hühnereier

Weisse und braune Eier
Die Mehrheit der Europäer kauft lieber die braunen Hühnereier
© Colourbox
Ein Ei gleicht dem anderen? Nicht ganz! Es kursieren viele Gerüchte, weshalb Hühner verschiedenfarbige Eier legen. Wir verraten Ihnen, welche Theorie stimmt

Legen weiße Hühner weiße Eier und braune Hühner braune Eier?

Im Volksmund hält sich hartnäckig das Gerücht, die Farbe der Eierschale hinge mit der Farbe des Gefieders zusammen. Das ist jedoch falsch. Wenn man den Test macht, wird man feststellen: Auch weiße Hühner legen braune Eier und braune Hühner legen weiße Eier. Diese Theorie stimmt also nicht.

Hängt die Eierschalenfarbe mit der Ernährung zusammen?

Die Ernährung eines Huhns hat Einfluss auf die Farbe des Eidotters. Diese lässt sich tatsächlich beeinflussen, indem dem Hühnerfutter beispielsweise Mais oder Paprika beigemischt wird, um dem Dotter eine intensivere Farbe zu verleihen. Je nach Kultur ist eher die gelbe oder die orangene Dotterfarbe nachgefragt. Mit der Farbe der Eierschale hat die Ernährungsweise jedoch nichts zu tun.

Die Eierschalenfarbe ist genetisch vorherbestimmt

Forscher haben nachgewiesen, dass die Eierschalenfärbung genetisch bedingt und von der einzelnen Hühnerrasse abhängig ist. Die Farbe der Eierschale hängt mit der Schalendrüse im Legedarm des Huhns zusammen. Diese produziert Pigmente aus dem roten Blutfarbstoff Hämoglobin.

Ähnlich wie bei der Verfärbung eines blauen Flecks, der erst blau, dann grün, dann gelb wird und schließlich ganz verschwindet, verläuft auch der Abbauweg des Hämoglobins im Legedarm des Huhns. Diese roten Pigmente lagern sich gemeinsam mit gelben Pigmenten des Gallenfarbstoffs während des Abbauprozesses auf der Kalkschale des Hühnereis ab.

Vermischen sich nun die roten und gelben Farbpigmente, entsteht die braune Färbung der Schale. Bei Eiern von Hühnerrassen, denen diese Farbstoffe fehlen oder weniger konzentriert auftreten, bleiben die Schalen hingegen weiß.

Foto: Stockfotos-MG/Fotolia, Code auf Eierschale

So lesen Sie den Code auf dem Ei

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Kann man Hühnern trotzdem ansehen, welche Eier sie legen werden?

Tatsächlich gibt es einen kleinen Punkt am Körper eines Huhns, der auf die Eierschalenfarbe schließen lässt. Dazu muss man jedoch ganz genau hinschauen: Hinter dem Ohrläppchen eines Huhns liegt versteckt die sogenannte Ohrscheibe. Ist die Ohrscheibe weiß, legt das Huhn weiße Eier. Eine rote Ohrscheibe ist hingegen ein Zeichen für braune Eier. Diese Faustregel trifft fast immer zu. Doch auch hier gibt es Ausnahmen - bei dem "Marokkaner Huhn" zum Beispiel.

Sind braune Eier tatsächlich gesünder?

Da die meisten Bio-Eier in deutschen Supermärkten eine braune Färbung besitzen, bringen viele mit braunen Eierschalen automatisch auch ein gesünderes Ei in Verbindung. Das ist jedoch ein Irrglaube, denn die Konzentration von Mineralstoffen und Vitaminen haben nichts mit der Eierschalenfarbe zu tun.

Statt auf die Farbe der Eierschale, sollten Sie lieber auf die Verpackung und auf den Farbstempel des Eis schauen. An diesem erkennen Sie nämlich, woher das Ei stammt: Die erste Ziffer gibt Aufschluss über die Haltungsform des Huhns. Die darauf folgende Buchstabenkobination ist der Ländercode und verrät das Herkunftsland. Danach kommt die Nummer des entsprechenden Legebetriebs.

Sie möchten ganz genau wissen, woher ihre Eier stammen? Auf der Webseite www.was-steht-auf-dem-ei.de können Sie die Printnummer des Eis eingeben und erhalten direkt Auskunft über die Haltungsform und das Herkunftsland - bis hin zum Betrieb.

Achten Sie beim nächsten Eierkauf also auf die Printnummer der Schale - die gibt mehr Aufschluss als die Eierschalenfarbe!

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