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Flinders Ranges Unterwegs zum Gelbfuß-Felskänguru

Das Gelbfuß-Felskänguru in der australischen Wildnis zu sehen ist ein besonderes wenn auch seltenes Erlebnis. Eins der wenigen Rückzugsgebiete für die scheuen Beueteltiere sind die Flinders Ranges. Ein Besuch
Flinders Ranges: Die Gelbfuß-Felskängurus haben eine erwartete Lebenszeit von bis zu 10 Jahren
Die Gelbfuß-Felskängurus haben eine erwartete Lebenszeit von bis zu 10 Jahren
© Julica Jungehülsing

Gemustertes Fell in hellen Braun- und Ockertönen, schwarze Backenstreifen, gelbe Hinterpfoten und ein langer geringelter Schwanz machen das Gelbfuß-Felskänguru zu einem der hübschesten Beuteltiere Australiens. Das Yellow Footed Rock Wallaby, wie es auf Englisch heißt, in freier Wildbahn zu sehen ist daher ein besonderes Erlebnis, leider auch ein seltenes. Die Zahl gesunder Felskänguru-Kolonien ist in Australien so dramatisch geschrumpft, wie ihr Lebensraum. Ihre Feinde dagegen werden mehr: Ziegen, Füchse und Wildkatzen sind die Konkurrenz der scheuen Beuteltiere. Die größten Chancen, die Felskängurus zu erleben, haben Besucher in den Flinders Ranges, einer spektakulär wilden Bergregion im südaustralischen Outback.

Wie in vielen Gegenden Australiens hat sich das ökologische Gleichgewicht allerdings auch hier seit Ankunft weißer Einwanderer rabiat verändert: Überfarmung, beschädigte Pflanzenwelt, Grundwasser und Böden. Menschen, vor allem aber die Tiere, die sie mitbrachten, sorgten für einen traurigen Rekord: Insgesamt 27 Säugetiere sind in Australien ausgestorben, seit die Europäer den Kontinent vor gut 220 Jahren für sich "entdeckten". Schlangen, Frösche und Insekten nicht mitgezählt, tausende weiterer Lebewesen stehen auf der Liste gefährdeter Arten.

Mehrere private Organisationen und Nationalparks versuchen nun, die Felskängurus wieder heimisch zu machen. In Buckaringa, mitten in den Flinders Ranges und nördlich der Kleinstadt Quorn, schützt beispielsweise die Australian Wildlife Conservancy (AWC) seit Jahren Wasser- und Futterquellen der Beuteltiere und vertreibt ihre ärgsten Rivalen. Die AWC ist eine Art private Lebensrettungsgesellschaft für Tiere: Sie kauft Land und sorgt dafür, dass bedrohte Arten dort überleben können – zuweilen gemeinsam mit Universitäten, anderen Naturschützern und Behörden, vor allem aber in eigener Regie. Buckaringa ist eines von 23 Reservaten, in denen die AWC gefährdete Säugetiere wieder heimisch machen.

Buckaringa selbst ist nicht für Besucher geöffnet, doch im benachbarten Nationalpark, auf der Arkaba Station oder in der Brachina Schlucht können Reisende mit ein bisschen Glück die Felskängurus in freier Wildbahn erleben. Vor allem in den kühleren Monaten sind sie gut zu entdecken, wenn sie Nahrung suchen oder sich auf Felsvorsprüngen aufwärmen.

Auf dem 20 Kilometer langen Geological Trail, der durch die beeindruckende Schlucht Brachina Gorge im Flinders Ranges Nationalpark führt, lernt man nebenbei die 130 Millionen Jahre alte Geschichte der Region kennen: Detaillierte Infotafeln erklären Klima, Evolution und die Entstehung der eigenwilligen Gesteinsformationen. Außer Gelbfuß-Kängurus sind seltene Vogelarten und Reptilien in der Schlucht heimisch.

Flinders Ranges: Besuchern wird empfohlen sich in geschulte Hände zu begeben, um die Chance einer Sichtung zu erhöhen
Besuchern wird empfohlen sich in geschulte Hände zu begeben, um die Chance einer Sichtung zu erhöhen
© Julica Jungehülsing

Unterkünfte und Informationen

Arkaba Station

Die letzten Schafe verließen diese einstige Farm vor zwei Jahren, seither wird auf dem geschmackvoll restaurierten Landsitz Gastfreundschaft, Arten- und Landschaftsschutz groß geschrieben. Die einstige "Homestead" hat sich den Charme der Pionierzeit bewahrt. Der Komfort hinter hell getünchten Sandsteinmauern ist jedoch Lichtjahre von dem entfernt, womit die Familie der Brown Brothers auskommen musste, als sie hier um 1850 sesshaft wurde: Eine behagliche Bibliothek, die stets offene Bar mit Südaustraliens besten Weinen, Salons mit Flügeltüren zur schattigen Veranda. Besucher können auf Touren über die Bekämpfung von Wildkatzen oder Füchsen lernen, die hier mit den Felskängurus und anderen heimischen Arten um Wasser und Nahrung konkurrieren.

Wilpena Pound Road, 20 km östlich von Hawker, www.arkabastation.com

Wilpena Pound Resort

Das kleine Resort mitten im Buschland des Flinders Ranges Nationalparks hat für jede Art Entdecker eine passende Unterkunft: Hotelzimmer, Campingplatz oder Glamping – 15 glamouriöse Outdoorquartiere, für Reisende, die zwar nah an der Natur, aber nicht allzu weit von Luxus und Komfort entfernt sein wollen. Zum Resort gehören ein kleiner Pool, Restaurant, Bar und ein Besucherzentrum, das Geländewagentouren, Wanderungen, Rundflüge und Radtouren durch den Park organisiert.

429 Kilometer nördlich von Adelaide, via Hawker, www.wilpenapound.com.au, www.ikarasafaricamp.com.au

Australian Wildlife Conservancy

Erfolgreiche private Organisation, die u.a. mit Spendengeldern auf inzwischen drei Millionen Hektar gefährdete Arten und deren Lebensräume schützt. In Buckaringa gelang der AWC, eine Anzahl gesunder Felskänguru-Kolonien wieder heimisch zu machen.

www.australianwildlife.org

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