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Guadeloupe: Frische Karibikinsel mit französischem Flair

Guadeloupe, Karibik, Frankreich
Die Abenddämmerung schafft eine magische Atmosphäre am Strand der paradiesischen Insel
© mauritius images / Stefan Hefele
Guadeloupe ist wie ein Rausch. Die malerische Insel in der Karibik verzaubert mit kreolischer Lebensart und Kultur. Als offizieller Teil von Frankreich ist Guadeloupe der europäische Traum aus Palmen, Strand und Sonne

Guadeloupe im Überblick

Allgemeine Informationen
Guadeloupe ist eine Inselgruppe in der Karibik und Teil der Kleinen Antillen. Sie gehört zu Frankreich, damit zur Europäischen Union und besteht aus sieben bewohnten sowie einigen unbewohnten Inseln. Die Hauptinseln sind Basse-Terre und Grand-Terre. Sie liegen direkt nebeneinander und sind nur durch einen rund 50 Meter breiten Meereskanal getrennt. Basse-Terre hat eine Fläche von 848 Quadratkilometern und Grand Terre von 587 Quadratkilometern. Das Archipel Guadeloupe hat insgesamt knapp 398.000 Einwohner. Die Währung ist Euro.

Anreise
Von Deutschland aus gibt es nur unregelmäßig Direktflüge nach Guadeloupe. Air France fliegt von unterschiedlichen deutschen Flughäfen aus über Paris auf die Karibikinsel. Der Flug ab Paris dauert rund acht Stunden. Der internationale Flughafen Aérogare Guadeloupe Pole Caraibes auf Guadeloupe ist gut zehn Kilometer von der Ortschaft Pointe-á-Pitre im Westen von Grand Terre entfernt. EU-Bürger benötigen für die Einreise lediglich einen gültigen Personalausweis.

Mobilität
Auf Guadeloupe gelten die Verkehrsregeln der EU. Das rund 2000 Kilometer lange Straßennetz ist gut ausgebaut. Es gibt verschiedene Mietwagenfirmen auf den beiden Hauptinseln. Busse fahren regelmäßig zwischen 5 Uhr morgens und 18 Uhr abends. Überlandbusse erkennt man an ihrer orange-weißen oder grün-weißen Farbe.

Klima und beste Reisezeit
Das Wetter auf Guadeloupe wird von einer Trockenzeit und einer Regenzeit dominiert. Als beste Reisezeit gilt der Zeitraum von Dezember bis Juni in der Trockenzeit. Die durchschnittliche Höchsttemperatur liegt bei 28 Grad. Die Wassertemperatur beträgt rund 30 Grad. Guadeloupe hat im Schnitt etwa 3000 Sonnenstunden pro Jahr.

Impfungen
Für Reisen nach Guadeloupe werden Standardimpfungen wie Tetanus, Diphtherie und Hepatitis A empfohlen. Kinder sollten zusätzlich gegen Masern geimpft sein. Ein erhöhtes Risiko ohne Impfmöglichkeit besteht für Dengue-Fieber.

Guadeloupe: „Schmetterlingsinsel“ der Karibik

Wer nach Guadeloupe kommt, fühlt sich einfach nur leicht. Der Alltagsstress fällt sofort beim ersten Schritt aus dem Flugzeug auf das Rollfeld von einem ab. Der leichte Windhauch, die tropisch duftende Luft, Palmenblätter im Gegenlicht, Gelächter weht vom Flughafengebäude herüber. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass Guadeloupe die „Schmetterlingsinsel“ genannt wird. Durch den schmalen trennenden Kanal mit den beiden Hauptinseln links und rechts ergibt sich das Bild eines Schmetterlings. Da stören auch die beiden Brücken nicht, über die Basse-Terre und Grande-Terre heutzutage miteinander verbunden sind.

Schon als Christoph Columbus die Insel im November 1493 zum ersten Mal betrat, war der portugiesische Seefahrer begeistert. So begeistert, dass er prompt sein Versprechen einlöste, das er Mönchen in Spanien gegeben hatte. Er benannte die Insel nach dem spanischen Wallfahrtsort Nuestra Senora de Guadeloupe: Guadeloupe. Seitdem hat sich die landschaftlich vielfältige Vulkaninsel von der Kolonie zu einem selbstbewusste französischen Übersee-Departement entwickelt. Wer Urlaub auf Guadeloupe macht, kann in Euro bezahlen und mit seinen Französisch-Kenntnissen beim Bestellen im Restaurant glänzen.

Sklaven haben Guadeloupe wirtschaftlich groß gemacht

Dabei hat Guadeloupe, von den Einheimischen aus Gwada genannt, im Lauf seiner Geschichte durchaus die Nationalitäten gewechselt – war mal französisch, dann englisch, dann wieder französisch. Diese bewegte Vergangenheit findet sich auch in der Geschichte der Sklaverei wieder. Als die französische Krone im Jahr 1674 die Verwaltung der Kolonie übernahm, wurde die Anzahl der Plantagen ausgebaut – und damit stieg auch der Bedarf an Arbeitern.

Geschichte der Sklaven wird gezeigt

Für den Anbau von Zuckerrohr und Kaffee wurden zahlreiche Sklaven von Afrika aus nach Guadeloupe gebracht. Historiker gehen von bis zu 200.000 Menschen aus, die im Laufe der Jahrzehnte auf den Plantagen als Sklaven eingesetzt wurden. Kein Wunder also, dass die Mehrheit der Bevölkerung auf Guadeloupe schließlich aus Menschen mit afrikanischer Herkunft bestand und das ist bis heute so. Das sehenswerte Museum Memorial ACTe in Pointe-á-Pitre auf Grande-Terre erinnert seit 2015 an diese Zeit – auf Guadeloupe und für die gesamte Karibik mit vielen historischen Ausstellungsstücken zur Geschichte der Region.

Die Geschichte als Agrar-Eiland zeigt sich vor allem auf Grande-Terre in den vielen Flächen ehemaliger und noch aktiver Plantagen. Am besten nehmen Sie dafür den lokalen Bus. Näher dran an einheimisches Lebensgefühl auf Guadeloupe können Sie nicht kommen. Grande-Terre ist im Gegensatz zur hügeligen Nachbarinsel Basse-Terre geprägt durch flachen Kalksandstein. Das hat den großflächigen Anbau von Zuckerrohr begünstigt.

Guadeloupe, Karibik, Frankreich
Neben Stränden und Palmen hat Guadeloupe auch Mangrovenwälder und Berggipfel zu bieten
© mauritius images / Hemis.fr / BRUSINI Aurélien

Insel Guadeloupe ist auf Importe aus Frankreich angewiesen

Durch die Konkurrenz von Ländern wie Venezuela hat Guadeloupe zwar in den 1970er-Jahren einen Großteil seiner Zuckerrohr-Produktion verloren. Aber auch heute noch ist Zuckerrohr neben Bananen eines der wichtigsten landwirtschaftlichen Produkte auf Guadeloupe und ein wesentlichen Teil des wirtschaftlichen Exports. Woher Guadeloupe den Großteil der Waren zum täglichen Leben bekommt, zeigt der Bummel in Pointe-a-Pitre zu Fuß durch den Hafen entlang der Frachtschiffe, Kräne und Kajen. Frankreich liefert fast alles, was die Menschen zum täglichen Leben auf Guadeloupe brauchen.

Lassen Sie sich für Pointe-a-Pitre auf jeden Fall Zeit. Die 1763 gegründete Hafenstadt hat wirklich Charme und ist mit ihren Gebäuden, Plätzen und Straßen wie ein Fotoalbum der vielfältigen Geschichte von Guadeloupe. So erinnert hier das Musé Schoelcher in einem alten Haus im Kolonialstil an Victor Schoelcher – er kämpfte als Abgeordneter der Region in der französischen Nationalversammlung für die Abschaffung der Sklaverei in den französischen Kolonien. Durch sein Engagement wurde das Dekret im Jahr 1848 verabschiedet.

Grande-Terre lockt mit kreolischem Essen, Kultur und Fischmarkt

Aber auch der Bummel durch die umliegende Altstadt lohnt sich. Es gibt kleine lokale Geschäfte und tolle Restaurants mit kreolischen Gerichten. Der Mix aus französischer, indischer und einheimischer Küche mit erstaunlicher Gewürzvielfalt ist einfach lecker. Probieren Sie unbedingt das Nationalgericht von Guadeloupe: das Plat Colombo – gebratenes Hähnchen mit Reis und Bohnen. Danach ein Verdauungsspaziergang zur sehenswerten Barock-Basilika St. Piere et St. Paul aus dem Jahr 1873 und ein Abstecher zum Fischmarkt am alten Hafen von La Darse – ein perfekter Tag, den Sie auf Grande-Terre sehr gut mit einem Besuch in Sainte-Anne ausklingen lassen können.

Strand für Familien in Sainte-Anne

Die kleine Gemeinde im Süden von Grande-Terre ist nur gut 25 Kilometer von Pointe-a-Pitre entfernt und lässt sich super mit dem Bus, dem Taxi – für gut 10 Euro - oder auch natürlich dem Mietwagen erreichen. Hier ist einer der schönsten Strände auf Guadeloupe. Weißer Sand, schattige Plätzchen unter Palmen, glasklares Wasser und nicht überlaufen – ein toller Tipp insbesondere für Familien, weil der Strand sehr flach ins Wasser übergeht und die Badebucht sich hervorragend zum ausgelassenen Planschen und Schwimmen eignet.

Pointe-a-Pitre, Guadeloupe, Frankreich
Ein beliebter Marktplatz in der malerischen Hauptstadt Pointe-á-Pitre
© mauritius images / robertharding / Frank Fell

Urlaub in Sainte-Rose mit frischem Thunfisch vom Grill

Ohnehin spielen auf Guadeloupe der Tourismus und die Traumstrände eine große Rolle. Wer nach Guadeloupe kommt, hat hier eher die angenehme Qual der Wahl. Ein guter Tipp ist auch die Gemeinde Sainte-Rose im Norden von Basse-Terre. Mit dem Strand Plage de Clugny hat das kleine Fischerdorf eine wahre Perle. Feiner Sand, Palmen bis fast ans Wasser, sanfte Wellen flüstern glitzernd im Sonnenlicht und laufen an den Strand. Hier lässt es sich sehr gut einen ganzen Tag lang aushalten. Zumal es mit dem Chez Alizès de Cluny direkt am Strand ein sehr schönes Restaurant gibt, wo auch viele Einheimische essen. Probieren Sie hier unbedingt den gegrillten Thunfisch. Frischer und leckerer geht es nicht!

Rum-Destillerie in Sainte-Rose als Highlight

Doch Sainte-Rose hat noch viel mehr zu bieten und ist im wahrsten Sinne des Wortes ein hochprozentiges Ausflugsziel. Die Rum-Destillerie du Domaine de Séverin ist einen Besuch wert. Die geführte Tour gibt einen tollen Einblick in die Tradition der Rumproduktion auf Guadeloupe, die immerhin seit mehr als drei Jahrhunderten zum Leben auf der Karibik-Insel gehört. Selbsterklärend, dass die Rumverkostung ein leckerer Teil der Tour ist. Als Tipp: Der weiße Rum schmeckt besonders gut – macht durch den hohen Alkoholgehalt aber auch sehr schnell lustig. Die Anmerkung des Tourguides, dass für einen Liter Rum gut zehn Kilogramm Zuckerrohr nötig sind, macht den letzten Schluck zu einem besonders respektvollen Genuss.

Das Nationalgetränk gehört zu Guadeloupe wie die Sonne, der blaue Himmel und die Palmen. Sobald die Abenddämmerung heraufzieht, sieht man überall Menschen zusammensitzen, die ein Glas Rum trinken, Musik machen oder tanzen. Ganz besonders ausgeprägt ist das in der Hauptstadt von Guadeloupe, Basse-Terre. Der Place du Soldeur ist einer der Lieblingstreffpunkte der Einheimischen. Dass hier früher einmal die Guillotine gestanden hat, tut der ausgelassenen Stimmung keinen Abbruch.

Abwechslungsreicher Urlaub in Basse-Terre

Ohnehin ist Basse Terre einer der besten Orte auf der Insel, um sich mit der Geschichte und der Kultur vertraut zu machen. Die spannendsten Sehenswürdigkeiten in Basse-Terre sind:

  • Fort Louis Delgrès – Ehemaliges Fort aus dem Jahr 1650, das von den Franzosen zur Verteidigung der Insel gebaut wurde. Unter anderem ist dort heute das Historische Museum untergebracht.
  • Jardin Botanique – Botanischer Garten aus dem Jahr 1881 mit seltenen Bäumen.
  • Place du Champ d´Arbaud – Große Promenade mit alten Kolonialhäusern und einem Denkmal aus dem Jahr 1924, das an die Gefallenen des 1. Weltkriegs erinnert. Rund 1500 Männer von Guadeloupe haben für Frankreich in Europa gekämpft.
  • Kathedrale – Baubeginn im Jahr 1736, mit beeindruckender Fassade und einem schönen Kirchenschiff.
  • Markthalle Marché Couvert – Unterhalb der Altstadt, bietet alles von Obst und Gemüse über Rum-Punsch und Gewürzen bis zu Kleidung und Souvenirs. Schließt gegen 14 Uhr.

Verpassen sollten Sie auf Basse-Terre keinesfalls eine Tour zum höchsten Berg der Insel: Den Vulkan La Soufrière. Mit einer Höhe von 1467 Metern ist er die höchste Erhebung auf den Kleinen Antillen. Von den Einheimischen wird er völlig zu Recht „rauchende alte Dame“ genannt. Der Vulkan mitten im Nationalpark von Guadeloupe ist immer noch aktiv. Rund um den Gipfel raucht und dampft es aus vielen kleinen Kratern und Spalten. Der jüngste Ausbruch war 1976.

Traumhafter Aufstieg zum Vulkan auf der Insel Basse-Terre

Aber keine Angst: Die vulkanische Aktivität wird von einer Messstation überwacht und die mehrstündige Wanderung zum Gipfel ist einfach traumhaft. Vom dichten Regenwald am Anfang mit Kolibris, verlockend duften Blüten, riesigen Farnen und mächtigen Bäumen geht es vorbei an Wasserfällen immer weiter hinauf. Die Landschaft wird karger und es fängt intensiv an, nach verfaulten Eiern zu riechen: Schwefel. Dann wissen Sie, der Gipfel ist nah und damit auch die verdiente Belohnung der Mühen. Die Aussicht von hier oben ist einfach traumhaft. Denken Sie also unbedingt daran, außer dem Sonnenschutz auch die Kamera mitzunehmen.

Unbedingt mitnehmen: ein Ausflug zu den "Les Saintes"

"Les Saintes", die Heiligen, verdanken ihren verheißungsvollen Namen niemand Geringerem als Christoph Kolumbus. Dieser legte hier im Jahr 1493 an Allerheiligen an und benannte die Inselgruppe deshalb so. Der kleine Archipel erstreckt sich rund 15 Kilometer vor der Südspitze von Guadeloupe und besteht aus neun kleinen Inseln, wobei die zwei bewohnten Eilande Terre-de-Haut  und Terre-de-Bas die Hauptinseln der "Les Saintes" sind.

Die Insel Terre-de-Haut fungiert mit ihrem einzigartigen Naturhafen als Hauptanlegestelle der Inselgruppe "Les Saintes". In der Hauptsaison gibt es täglich Fährverbindungen von Guadeloupe zum Archipel. Sehenswert sind hier vor allem der Strand von Pompierre mit seinen Picknickplätzen und das Fort Napoléon aus dem 19. Jahrhundert, in dem ein Geschichtsmuseum der Les Saintes-Inseln untergebracht ist.

Auf Terre-de-Bas finden sich der traumhafte Strand von Grande-Anse, das betörende Örtchen Petite-Anse und Überreste der ehemaligen Töpferwerkstatt. Verschiedene Spazier- und Wanderwege führen Gäste über die Insel.

Urlaub in der Karibik: Abstecher auf die Insel nebenan

Beim Stichwort französische Antillen fragen sich viele Menschen, was denn nun schöner ist: Guadeloupe oder die Nachbarinsel Martinique. Das lässt sich schwer sagen, da jede der beiden Inseln ihren ganz eigenen Charme hat und auch Martinique französisch ist. Guadeloupe hat sicher als „Schmetterlingsinsel“ den Vorteil, dass trotz der Insellage auch landschaftlich zwei ganz verschiedene Erlebnisse auf Basse-Terre und Grande-Terre möglich sind. Da Martinique aber nur gut 230 Kilometer entfernt ist, bietet sich tatsächlich ein Tagesausflug als Island-Hopping mit dem Kleinflugzeug an. Die Preise sind moderat und die karibische Inselwelt von oben ist definitiv ein Hingucker.

Marie-Galante ist die Insel der 100 Windmühlen

Apropos Entfernung: Guadeloupe hat als Archipel natürlich auch den Vorteil, dass es aus mehreren Inseln besteht. Ein Abstecher mit der Fähre zur Nachbarinsel Marie-Galante ist eine tolle Urlaubsbereicherung. Marie-Galante ist überschaubare 16 Kilometer lang und gut zweieinhalb Stunden von Guadeloupe entfernt.

Das Vorzeige-Eiland in Kreisform ist nicht nur wegen seiner traumhaften Strände berühmt - das Postkartenmotiv ist der Strand Feuillière - sondern wegen der lebendigen Geschichte. Überall stehen auf Marie-Galante noch die alten Windmühlen aus vergangenen Zuckerrohr-Zeiten und auch eine alte Zuckerfabrik kann besichtigt werden. Nicht von ungefähr wird Marie Galante die „Insel der 100 Windmühlen“ genannt.

Urlaub auf Guadeloupe lässt die Heimat vergessen

Es ist also gar keine Frage, dass auf Marie Galante zum verdienten Dösen am Strand unter Palmen ein schöner kühler Planteur in die Hand gehört: der klassische Rumcocktail auf Guadeloupe. Guadeloupe-Rum, Orangensaft, Guavensaft und Ananassaft zu gleichen Teilen, etwas Rohrzuckersirup, oben drauf noch eine Prise Zimt, reichlich Eiswürfel und ein Blatt Minze – fertig. Da will man eigentlich gar nicht wieder zurück nach Hause. Wozu auch? Europa, wo war das noch gleich? Ach ja, genau hier, wo der Liegestuhl unter der Palme am Traumstrand steht.

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