Anzeige

REISETIPPS Hochglanz und Brüche - Mitte

Kaum zu glauben, dass auch die Meile um den Hackeschen Markt mal ein wildes Experimentierfeld war. Kreativ gibt man sich immer noch, aber in neuen Disziplinen: Design, Mode, Lifestyle. Wer eröffnet den schicksten Laden, die coolste Bar, das ambitionierteste Restaurant? Wir verraten die besten Adressen fürs Zentrum der Hauptstadt

Schlafen

Hotel Calma

Immer mit der Ruhe. Die Hauptstadt kann ziemlich aufregend und anstrengend sein; das Hotel Calma hält dem Impressionsgewitter sein schlichtes Design in Weiß und Grau entgegen sowie eine Rückzugsmöglichkeit in den ruhigen Innenhof.

Linienstr. 139–140, Tel. 030-91 53 93 33, www.hotel-calma-berlin.de

The Weinmeister

Der Mitte-Hype in ein Hotel gegossen: The Weineister klotzt mit abgedrehtem Stil, feiert schicke Partys auf der hauseigenen Dachterrasse und wirbt ein wenig großspurig damit, dass hier das internationale Fashion‐ und Filmvolk am allerliebsten absteigt.

Weinmeisterstr. 2, Tel. 030-755 66 70, www.theweinmeister.com

Gorki Apartments

Ein echter Traum. Apartment‐Herbergen leiden ja oft unter ihrer pragmatischen Zweckmäßigkeit, bei Gorki Apartments ist das aber ziemlich anders. Zwar hat man auch hier seine eigene Küche mit Kühlschrank, aber auf Wunsch füllt den das Personal. Das Fahrrad vor der Tür ist hübscher als das eigene, und die lässig gestylte Einrichtung der charmanten Bleibe in einem Mietshaus der Jahrhundertwende sieht nicht nach Arbeit in einer fremden Stadt aus, sondern nach gutem Leben.

Weinbergsweg 25, Tel. 030-48 49 64 80, www.gorkiapartments.de

Essen

Reinstoff

Genuss statt Effekthascherei, mit diesem Restaurant‐Rezept hat Daniel Achilles im Blitztempo die Gourmetszene der Stadt begeistert. Im Reinstoff, 2009 eröffnet, eroberte er bereits 2011 den zweiten Michelin‐Stern, 2014 kürte ihn der Gault Millau zum "Koch des Jahres". Der Name des Lokals in einer ehemaligen Glühlampenfabrik ist Programm: die Küche konzentriert, klar, mit vielen Zutaten aus der Umgebung, die Raumgestaltung souverän reduziert, Backstein und Ledermöbel, jedes Blendwerk fehlt, eine Wohltat.

Schlegestr. 26 c, Tel. 030-30 88 12 14, So/Mo geschl., www.reinstoff.eu

Pauly Saal & Bar und Mogg & Melzer Delicatessen

Kunst und Pastrami: In die ehemalige Juüdische Mädchenschule sind Galerien und exquisite Gastronomie eingezogen. Im Pauly Saal versorgen die Macher ihre prominenten Stammkunden mit vornehmen Variationen regionaler Kost. Bei Mogg & Melzer gibt es mächtige gegrillte Pastra‐mit-Sandwiches im New‐York‐Stil bis spät in die Nacht.

Beide Auguststr. 11–13, Tel. 030-330 06 07 70, www.maedchenschule.org

Pauly Saal: So. geschl., paulysaal.com

Mogg & Melzer: Sa/So geschl., www.moggandmelzer.com

Kopps

Kann vegane Küche mehr sein als politisch korrekt und irgendwie asiatisch? Die Antwort des Kopps: Ja, gut und kunstvoll! Ihre selbst gestellte Herausforderung – ohne Tier und eher deutsch zu kochen – meistert die Küchencrew höchst einfallsreich.

Linienstr. 94, Tel. 030- 43 20 97 75, www.kopps-berlin.de

District Mot

Wer schon mal in Vietnam war, bekommt Sehnsuchtsgefühle im District Môt. Si An Truong hat für sein drittes Restaurant in Berlin heimische Imbissausstattung importiert – Plastikhöckerchen, Bierkrüge und Serviettenspender. Unter Stromleitungen als Deko verleibt man sich Fisch in Nuoc‐Mam‐Sauce ein oder Bánh Bao (Hefeklöße) mit Schwein und Ei, authentische Kost mit Spaßfaktor. Tipp: Die Mutproben weglassen, frittierte Seidenraupen schmecken grässlich, und an Hühnerfüßen ist wirklich nichts Essbares dran.

Rosenthaler Str. 62, Tel. 030-20 08 92 84, www.districtmot.com

REISETIPPS: Nicht weit vom Hackeschen Markt liegt das Bode-Museum an der Spree. In lauen Sommernächten wird der Monbijoupark in Mitte schnell zum Lieblingsplatz
Nicht weit vom Hackeschen Markt liegt das Bode-Museum an der Spree. In lauen Sommernächten wird der Monbijoupark in Mitte schnell zum Lieblingsplatz
© Dagmar Schwelle/laif

Chén Chè

Wer es lieber ruhiger und nordvietnamesisch inspiriert mag, geht in Si Ans zauberhaftes Teehaus Chén Chè im Hinterhof auf der anderen Straßenseite.

Rosenthaler Str. 13, Tel. 030-28 88 42 82, www.chenche-berlin.de

Café Du Bonheur

Gebäck, das auf der Zunge zergeht, braucht keine Laufkundschaft. Das Café Du Bonheur hält als Pilgerstätte für Süßwarengourmets vornehmen Abstand zum Mitte‐Trubel. Die Chefin hat bei einem Patisserie‐Meister in Paris gelernt, ihre Tartes, Éclairs und Macarons werden schnell zur Droge, gleich nach Champagner. Oder besser noch: zusammen genossen.

Brunnenstr. 39, Mo/Di geschl., www.dubonheur.de

Cordobar

Trinkkultur statt Molle (berlinerisch für Bierglas). Wie der Geschmackssinn der Stadt entwickelt sich auch der Getränkestil. In ihrer Cordobar gehen Filmregisseur Jan Ole Gerster ("Oh Boy"), der Chef des Plattenlabels City Slang und zwei befreundete Sommeliers ihrer Leidenschaft für deutsche und österreichische Weine nach. Dazu werden Kleinigkeiten wie Blutwurstpizza und Kimchi‐Risotto gereicht.

Große Hamburger Str. 32, So/Mo geschl., www.cordobar.net

Ausgehen

The Liberate

Schluss mit grob verputzter Improvisation und auch mit typisch berlinerischer Coolness: The Liberate ist eine Bar wie aus einem Baz‐Luhrmann‐Film, Ledersessel, Brokatsamt und jede Menge Gold. Von allem ein wenig zu viel und gerade deshalb so gut. Wenn es einem dort schwindlig wird, liegt das jedoch eher an den wirklich guten Drinks.

Kleine Präsidentenstr. 4, Tel. 030-88 67 77 78, Mi-Sa, www.theliberate.com

Einkaufen

Konk

Berlin trägt Schwarz und Grau? Wer das denkt, der sollte mal zu Konk gehen. Dort hängt eine betörende Auswahl an Kreationen hier ansässiger Designer. Seidenkleider mit zarten Prints, Schmuck und flatterhafte Tücher.

Kleine Hamburger Str. 15, www.konk-berlin.de

The Happy Shop

Glückssachen! The Happy Shop im schwarz-weiß karierten Flachbau verkauft Designer- ware von Yohji Yamamoto, Minä Perhonen oder Toga Archives. Mit großen Augen staunen macht dort auch schon Spaß.

Torstr. 67, www.happyshop-berlin.de

Sommerladen

Die möglicherweise beste Secondhand-Schatztruhe der Stadt: Die Mitte-Modemeute trägt keine Stücke üür die Ewigkeit, sondern Getragenes in den Sommerladen. Die nette Besitzerin berät Kunden so aufmerksam, als wären sie Hollywoodstars.

Linienstr. 153

REISETIPPS: Kunstvolle und vegane Küche bietet das Kopps in der Linienstraße 94
Kunstvolle und vegane Küche bietet das Kopps in der Linienstraße 94
© Kopps

Erleben

Restaurant Berliner Fernsehturm

Obenauf sein: Das Restaurant im Berliner Fernsehturm ist zwar keine kulinarische Größe, dort bei Sonnenuntergang eine Runde zu drehen ist aber einfach großartig. Und wer reserviert, spart sich endlose Schlangen am Aufzug.

Alexanderplatz, Tel. 030- 247 57 58 75, www.tv-turm.de

Kino-International

Bis 1989 genossen DDR-Bonzen im Kino International Filmpremieren. Die für sie reservierte Sitzreihe mit extragroßer Beinfreiheit bietet bis heute die besten Plätze im orginalgetreu bewahrten Fünfzigerjahre-Lichtspielhaus.

Karl-Marx-Allee 33, www.kino-international.com

Weitere Reisetipps für Berlin

GEO SAISON Nr. 07/2014 - GEO Saison Berlin - die perfekte Sommerstadt

Mehr zum Thema

VG-Wort Pixel