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Pflanztipps Rasches Wachstum: Diese Bäume und Sträucher wollen hoch hinaus

Bäume, die schnell wachsen, sind für die Neugestaltung von grünen Oasen besonders beliebt
Bäume, die schnell wachsen, sind für die Neugestaltung von grünen Oasen besonders beliebt
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Wer einen Baum pflanzt, möchte, dass er sich rasch entwickelt. Wir zeigen acht heimische Bäume, über die sich auch die Tierwelt freut

Die Vorteile schnellwachsender Bäume wissen diejenigen zu schätzen, die einen Garten oder eine andere Grünfläche neu anlegen oder gestalten möchten. Denn bis ein gekauftes Pflänzchen sich zur gewünschten Größe entwickelt, vergehen oft viele Jahre.

Nicht alle Bäume wachsen gleich schnell. Vor dem Kauf sollten Sie sich deshalb über den möglichen Zuwachs pro Jahr informieren. Während manche Exemplare mehr als einen Meter pro Jahr zulegen, schaffen andere nur wenige Zentimeter. Die Wuchsgeschwindigkeit sollte aber nicht das einzige Kaufkriterium sein. Denn viele schnellwachsende Bäume sind Exoten, von denen weder Insekten noch Vögel profitieren. Bei einigen handelt es sich sogar um invasive Neophyten - also nicht heimische Pflanzen, die sich zügig verbreiten und heimische Arten verdrängen.

Acht schnellwachsende Bäume für den Garten

Orientieren Sie sich bei der Auswahl schnellwachsender Bäume an heimischen Arten. Dabei kann es sich um Laubbäume, Obstgehölze oder Nadelbäume handeln.

1. Spitzahorn: heimische Bienen- und Augenweide

Spitzahorn ist im Herbst besonders hübsch anzusehen. Den mehrfach gelappten, spitzen Blättern verdankt er seinen Namen
Spitzahorn ist im Herbst besonders hübsch anzusehen. Den mehrfach gelappten, spitzen Blättern verdankt er seinen Namen
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Über eine spektakuläre Herbstfärbung können Sie sich freuen, wenn Sie einen Spitzahorn (Acer platanoides) pflanzen. Der genügsame Baum kommt sowohl mit feuchten als auch trockenen Standorten zurecht - er verkraftet kurzzeitige Hitze und Dürre genauso wie gelegentliche Staunässe. Am besten gedeiht er an sonnigen bis halbschattigen Standorten. Mit einem Zuwachs von 60 bis 150 Zentimetern pro Jahr kann der Spitzahorn getrost als schnellwachsender Baum bezeichnet werden, der dank des verzweigten Herzwurzel-Systems robust gegen Stürme ist. Insgesamt wird der Spitzahorn unter guten Bedingungen etwa 20 bis 30 Meter hoch und kann eine um die 20 Meter breite Krone entwickeln, die im Sommer hervorragend als Schattenspender dient.

Schon früh im Jahr liefern die hübschen Blüten Nahrung für Insekten
Schon früh im Jahr liefern die hübschen Blüten Nahrung für Insekten
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Der heimische Baum ist aber nicht nur im Herbst eine echte Augenweide. Bereits im April bildet er, kurz vor dem Blattaustrieb, hellgrüne Blütendolden. Bienen, Hummeln und andere Insekten freuen sich über die frühe Nahrungsquelle. Die befruchteten Blüten entwickeln sich später zu zweiteiligen Flügelnüssen. Was viele nicht wissen: Teile des Spitzahorns sind essbar. "Besonders schmackhaft sind die gelb-grün leuchtenden Blüten, jungen Blätter und Früchte", erklärt das Bundeszentrum für Ernährung und gibt Tipps zur Verarbeitung.

2. Salweide: wichtige Futterquelle im Frühjahr

Die Blütenstände der Salweide kommen zunächst pelzig und grau daher, später sind sie von vielen gelben Blüten übersät
Die Blütenstände der Salweide kommen zunächst pelzig und grau daher, später sind sie von vielen gelben Blüten übersät
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Ebenfalls eine frühe Nahrungsquelle für Insekten ist die Salweide (Salix caprea), deren Weidenkätzchen sich bereits im März, noch vor dem Laubaustrieb, entwickeln. Nach dem Winter freuen sich Bienen, Hummeln und Schmetterlinge über die pollen- und nektarreiche Pflanze. Auch die Blätter dienen einigen Schmetterlingsraupen als Nahrung. 

Die Salweide kann als hoher Strauch oder kleiner Baum angepflanzt werden, sie wird etwa drei bis fünf Meter hoch. Dabei ist sie schnell im Wachstum und legt jedes Jahr zwischen 50 und 100 Zentimeter zu. Das winterharte Gehölz ist vielseitig im Garten einsetzbar. So kann es als Teil einer Hecke, auf Hängen und Böschungen oder als Bepflanzung von Ödland eingesetzt werden. An den Boden stellt die Salweide keine besonderen Ansprüche, sie kommt sowohl mit Trockenheit als auch mit kurzzeitigen Überschwemmungen zurecht. Am besten gedeiht die schnellwachsende Weide an einem sonnigen Standort mit gleichmäßig feuchtem Boden.

3. Hasel hat mehr zu bieten als nur Haselnüsse

Je nach Sorte kann die Hasel als Großstrauch oder Baum wachsen
Je nach Sorte kann die Hasel als Großstrauch oder Baum wachsen
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Die Gemeine Hasel (Corylus avellana) ist ein Großstrauch, der zu den Birkengewächsen gehört und im Garten ein echter Alleskönner ist: in der frühen Blütezeit zwischen Februar und April liefern die männlichen Blüten wertvolle Nahrung für Insekten. Im Sommer verfeinern junge Haselblätter so manches Gericht. Laut Bundeszentrum für Ernährung lassen sie sich im Salat, als Wildkräuter zum Gemüse oder wie Weinblätter verwenden. Im Herbst bilden sich Nüsse, die nicht nur bei Selbstversorgerinnen und Selbstversorgern beliebt sind. Auch Vögel und Nager freuen sich über den kalorienhaltigen Energielieferanten, weshalb ein Haselnussbaum im Garten nicht fehlen darf, wenn Sie Eichhörnchen unterstützen möchten.

Ungefähr ab September werden die beliebten Haselnüsse reif, die auch Eichhörnchen und Vögeln schmecken
Ungefähr ab September werden die beliebten Haselnüsse reif, die auch Eichhörnchen und Vögeln schmecken
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Der Flachwurzler gedeiht am besten an sonnigen Standorten und bevorzugt feuchte, lockere und humushaltige Böden. Je nach Sorte ist ein breiter, strauchartiger Wuchs möglich. Die Höhe variiert ebenfalls, in der Regel wird die Hasel bis zu sieben Meter hoch - mit einer Wuchsgeschwindigkeit von 40 bis 90 Zentimetern pro Jahr. Sie ist gut schnittverträglich - ein regelmäßiger Schnitt ist für eine gute Ernte sogar empfehlenswert.

Übrigens: die sogenannte Baum-Hasel (Corylus colurna) verfügt über einen hohen Stamm und eine offene, breite Krone. Alternativ lassen sich Haselnusssträucher auch als Stämmchen erziehen - laut Mein schöner Garten eignet sich dazu zum Beispiel die "Hallesche Riesennuss".

4. Eberesche für einen vogelfreundlichen Garten

Die roten Früchte der Eberesche sind bei Vögeln überaus begehrt
Die roten Früchte der Eberesche sind bei Vögeln überaus begehrt
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Als Baum oder mehrstämmiger Strauch ist die Eberesche, auch Vogelbeere, hierzulande weitverbreitet. Im Sommer besticht sie mit sattgrünem Laub, das in gefiederter Form wächst. Etwa zwischen Mai und Juni zeigt sie weiße, rispenförmige Blüten, die insektenfreundlich sind. Der beliebte Fruchtschmuck bildet sich im Spätsommer und lockt hungrige Vögel in den Garten. Je nach Wachstumsbedingungen kann eine Eberesche zwischen sechs und zwölf Meter hoch werden. Die Wuchsgeschwindigkeit beträgt dabei ungefähr 30 bis 70 Zentimeter im Jahr. Am wohlsten fühlt sich die Eberesche auf lockeren und nährstoffreichen Böden sowie an einem sonnigen bis halbschattigen Standort.

Übrigens: Möchten Sie einen vogelfreundlichen Garten anlegen, setzen Sie am besten auf Vielfalt. Wir verraten in diesem Beitrag, welche Sträucher Sie dafür pflanzen sollten.

5. Süßkirsche: schnellwachsender Obstbaum

Wer selbst von der Süßkirsche naschen möchte, muss schnell sein - denn Vögel machen sich gern an den leckeren Früchten zu schaffen
Wer selbst von der Süßkirsche naschen möchte, muss schnell sein - denn Vögel machen sich gern an den leckeren Früchten zu schaffen
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Auf der Suche nach einem schnellwachsenden Obstbaum führt kein Weg an der Süßkirsche vorbei, die pro Jahr beachtliche 40 bis 60 Zentimeter gewinnt. Insgesamt kann sie, abhängig von der Sorte, über 15 Meter hoch werden. Sogar kleine Züchtungen werden um die fünf Meter hoch. Zwischen April und Mai zieren weiße Blüten den hübschen Baum - daraus bilden sich später die schwarzroten Früchte, die einen bittersüßen Geschmack aufweisen. Für eine gute Ernte pflanzen Sie den heimischen Obstbaum an einem sonnigen Standort mit lockerem Boden. 

Übrigens machen nicht nur Blüten und Früchte etwas her. Auch wer im Herbst einen farbenfrohen Garten anstrebt, ist mit der Süßkirsche gut beraten, denn ihr Laub färbt sich in orange-rötlichen Tönen. 

6. Weißbirke: ein Geheimtipp für Selbstversorger

Typisch für die Weißbirke, auch Hängebirke, sind die helle Rinde und das herabhängende Laub
Typisch für die Weißbirke, auch Hängebirke, sind die helle Rinde und das herabhängende Laub
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Birken tragen zwar keine essbaren Früchte, sind aber dennoch in der Lage, bei der Selbstversorgung zu unterstützen. Im Frühjahr, etwa von Februar bis März oder April, kann man den Stamm anzapfen und Birkenwasser gewinnen, das gegen Gicht und Rheuma helfen soll. Birkenblätter sind bis in den späten Herbst essbar, wobei sie früher im Jahr deutlich mehr Aroma haben. Sie eignen sich zum Beispiel, um Pesto oder Tee herzustellen. Ein weiteres Talent der Birke: Sie soll Giftstoffe und sogar Mikroplastik im Erdreich sammeln und abbauen können, wie Forschende unter der Leitung des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) herausgefunden haben.

Jährlich wächst die Hängebirke (Betula pendula) etwa 30 bis 45 Zentimeter. Sie wird über 100 Jahre alt und kann an günstigen Standorten eine Höhe von 20 Metern erreichen. Während sich die Birke über sonnige bis halbschattige Standorte freut, hat sie an den Boden kaum Ansprüche. Sowohl im Moor als auch auf trockenen, felsigen Böden findet sie Lebensraum. Sie wird daher auch als Pioniergehölz bezeichnet, weil sie oft brachliegende Flächen besiedelt. Gleichzeitig ist sie winterhart und sehr frostverträglich.

7. Blaue Stechfichte: robustes Nadelgehölz

Die Stechfichte braucht viel Platz, denn sie wird mehrere Meter hoch und breit
Die Stechfichte braucht viel Platz, denn sie wird mehrere Meter hoch und breit
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Für einen immergrünen Hingucker im Garten eignet sich die Blaue Stechfichte (Picea pungens). Urpsrünglich stammt sie aus Nordamerika, mittlerweile ist sie aber auch in Europa weitverbreitet. Die Stechfichte, auch Blaufichte genannt, besticht mit einem dichten und gleichmäßigen Wuchs. Sowohl als Solitär als auch in der Reihe macht sie eine gute Figur. Der Standort sollte aber gut gewählt sein. Einerseits, weil der schnellwachsende Nadelbaum sehr groß wird - bis zu 20 Meter sind möglich, wobei die Wuchsgeschwindigkeit ungefähr 20 bis 40 Zentimeter pro Jahr beträgt. Andererseits, weil es sich um einen Flachwurzler handelt, der nicht ideal für Standorte mit hoher Trockenheit oder starken Stürmen geeignet ist. Außerdem braucht die Stechfichte ein sonniges Plätzchen. Zwar wächst sie auch im Halbschatten, doch hier wirft sie unter Umständen im Winter die Nadeln ab. 

Übrigens: Kleine Exemplare können zunächst auch im Kübel gepflanzt werden. Beim Umgang mit der Fichte ist aber Vorsicht geboten, denn wie der Name vermuten lässt, pieksen die Nadel an der Haut. Am besten tragen Sie bei der Pflanzung und Pflege gute Gartenhandschuhe.

8. Waldkiefer: ein schnellwachsender Tiefwurzler

Die Waldkiefer (Pinus sylvestris) ist robust und kommt mit widrigen Bedingungen zurecht
Die Waldkiefer (Pinus sylvestris) ist robust und kommt mit widrigen Bedingungen zurecht
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Sie wird auch Gewöhnliche Kiefer oder Föhre genannt: die Waldkiefer ist in Deutschland weitverbreitet und dank ihrer langen Pfahlwurzeln besser gegen Trockenheit und Sturm gewappnet als manch anderer Nadelbaum. Dennoch freut sie sich über optimale Bedingungen, nämlich einen sonnigen Standort mit lockerem, leicht feuchtem Boden. Hier gewinnt sie pro Jahr etwa 30 bis 40 Zentimeter an Höhe - auf 10 bis 30 Meter bringt sie es insgesamt. Freistehend entwickelt sich der Baum am besten. Besondere Zuwendung benötigt die Kiefer nicht. Gärtnerinnen und Gärtner sollten nur darauf achten, dass keine Staunässe entsteht.

Die Waldkiefer wächst schirmförmig. Typisch sind neben den unregelmäßig wachsenden Ästen und den paarförmig angeordneten Nadeln auch die dunkelbraunen Zapfen, die gern als Dekoration oder zum Basteln verwendet werden.

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